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Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)

Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)

Titel: Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pawel 'Sariel' Kmiec
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größer, da die Räder ihre Haftung verlieren, wenn sie gezwungen sind, sich gleich schnell zu drehen.
Differenzialsperren
    Bei all ihren Vorteilen weisen Differenziale auch einen Nachteil auf, der sich vor allem bei Offroad-Fahrzeugen bemerkbar macht: Sie neigen dazu, mehr Kraft auf diejenige der ausgehenden Achsen zu übertragen, die weniger stark belastet ist. In Kurven ist das kein Problem, aber wenn eines der Räder durchdreht oder den Kontakt mit dem Boden verliert, kann ein Fahrzeug dadurch zum Stillstand kommen, weil das Differenzial die gesamte Kraft auf dieses Rad überträgt, sodass die anderen anhalten. In diesem Fall können wir mit einer
Differenzialsperre
dafür sorgen, dass beide Räder angetrieben werden, um den Schlupf zu überwinden.
    Die Differenzialsperre verbindet die beiden ausgehenden Achsen und schaltet das Differenzial faktisch aus: Der Antrieb wird nur noch übertragen, aber nicht mehr aufgeteilt. Beachte aber, dass die Differenzialsperre eine Schlupfsituation nicht
verhindert
, sondern nur bei ihrem Auftreten eingreift und sie
beseitigt
, da die Sperre und das Getriebe schließlich nicht gleichzeitig arbeiten können. Daher bleibt die Differenzialsperre im normalen Betrieb ausgeschaltet, sodass das Differenzial wie vorgesehen funktionieren kann, und wird nur dann zugeschaltet, wenn eine Schlupfsituation das Fahrzeug zum Stillstand bringt. Echte Offroad-Fahrzeuge haben manuelle oder automatische Sperren, die beim Auftreten einer Schlupfbedingung zugeschaltet und nach ihrer Beseitigung wiedergelöst werden. LEGO-Differenziale können relativ einfach manuell gesperrt werden. Eine automatische Sperre ist zwar auch möglich, aber extrem kompliziert und eigentlich nicht praktikabel. Die Abbildungen 8-4 und 8-5 zeigen einfache manuelle Differenzialsperren für alle drei Arten von vorgefertigten LEGO-Differenzialen.
    Ein selbst gebautes Differenzial
    Bei den LEGO-Differenzialsperren werden Getriebeantriebsringe (6539) verwendet, die über einen Anschlag zur Getriebeumschaltung (6641) zugeschaltet und gelöst werden können. Der Anschlag lässt sich mit einem Motor oder einer Pneumatik fernsteuern. Letzteres ist die bequemere Lösung, wenn das Fahrzeug über mehrere Sperren verfügt, die sich zusammen mit der Aufhängung bewegen. Es ist übrigens nicht erforderlich, jedes Differenzial eines Fahrzeugs mit einer Sperre auszustatten. Ein einziges reicht gewöhnlich, um eine Schlupfsituation zu überwinden.
    Abbildung 8-6 zeigt eine kompakte, robuste Konstruktion für eine nicht gelenkte Achse, deren Grundlage ein noppenloser Rahmen der Größe 5x7 ist. Hierbei kann das Differenzial mit einer Übersetzung von 3:1 von vorn oder von hinten angetrieben werden. Damit lässt sich der Antrieb über diese Achse auf die nächste übertragen. Außerdem kann das Differenzial auf einfache Weise gesperrt und entsperrt werden. Dazu dient ein Hebel, der sich über einen Motor oder – wie in diesem Beispiel – durch einen kleinen Pneumatikzylinder betätigen lässt.
    Wie du siehst, wird die Breite des Chassis durch Differenzialsperren erheblich erweitert. Aus diesem Grunde werden sie in aufwendige LEGO-Aufhängungen (siehe Kapitel 15 ), die schon selbst ziemlich breit sind, nur ungern eingebaut. Da Sperren nicht auf allen Achsen erforderlich sind, sollten sie am besten auf nicht gelenkten Achsen montiert werden, da sie dort besser passen als auf den gelenkten.

    Abbildung 8-4: Sperren für die ältesten (oben) und neuesten (unten) LEGO-Differenziale können aus vier zusätzlichen Zahnrädern und einem Getriebe-Antriebsring zusammengebaut werden. Durch diese Anordnung werden die beiden ausgehenden Achsen verbunden, wobei das Differenzial ausgeschaltet wird. Bei der neuesten Variante ist die Sperre eine Noppe kürzer als bei der ersten.

    Abbildung 8-5: Bei der dritten Variante von LEGO-Differenzialen ist die Sache einfacher: Jede Seite des Gehäuses kann direkt durch einen Getriebe-Antriebsring zugeschaltet werden, wodurch eine der ausgehenden Wellen gesperrt und das Getriebe ausgeschaltet wird.

    Abbildung 8-6: Hier siehst du eine nicht gelenkte Achse mit kompakt gebauter Differenzialsperre. Der Getriebe-Antriebsring wird nicht über einen Umschaltanschlag bewegt, sondern über einen normalen Verbinder, der kein Spiel hat und daher unter Last nicht so leicht bricht.
    Achse mit Differenzialsperre
Ratschen
    Manche Mechanismen sollen ihre Stellung nicht mehr ändern, nachdem sie angehalten wurden. Das ist

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