Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)

niedrigen Kapazität kann dieses Teil keine große Kraft ausüben, es wird aber wegen seiner geringen Größe geschätzt. Wie alle Zylinder des neuen Systems ist er komplett luftdicht.
Großer Zylinder mit viereckigem Unterbau (neu)

    Der große Zylinder des neuen Systems ist eines der am häufigsten verwendeten Pneumatikbauteile. Er hat zwei Anschlüsse und einen Metallkolben, der um fast 4 Noppen ausgefahren werden kann. Dadurch ist er sehr robust. In der Größe ähnelt er der großen Pneumatikpumpe.
Großer Zylinder mit rundem Unterbau (neu)

    Diese modernisierte Version des großen Zylinders wurde 2002 eingeführt. Auch sie hat zwei Anschlüsse und einen um fast 4 Noppen ausfahrbaren Metallkolben. Der einzige Unterschied zwischen diesem Zylinder und dem Vorgängermodell ist der Unterbau, der hier rund statt eckig ausgeführt ist. Er nimmt weniger Platz ein, kann aber nicht auf Noppensteinen montiert werden. Allerdings kann dieser Zylinder aufgrund der runden Bauweise in engem Raum gekippt werden, was ihn sehr beliebt macht.
    Bei der älteren, viereckigen Version war um das untere Ende viel Platz erforderlich, um ihn zu neigen, was ihn wirklichkeitsfremder machte. Echte Hydraulikzylinder werden fast immer auf einem Drehgelenk montiert, sodass sie sich beim Hub bewegen können, um zu verhindern, dass der Aktor durch die Last gebogen wird. Der runde Unterbau des modernisierten Zylinders ermöglicht eine solche wirklichkeitsgetreuere Vorgehensweise.
Pneumatikleitungen und -schläuche

    Der 4 mm dicke, elastische Gummischlauch ist ein entscheidendes Element des Pneumatiksystems von Technic. Es gibt ihn in verschiedenen Längen und Farben – Schwarz, Grau und Blau –, und er lässt sich leicht durch die Löcher in Technic-Bauteilen führen und mit den Anschlüssen des Pneumatiksystems verbinden.
    Denke bei der Verwendung dieser Schläuche daran, dass die LEGO-Pneumatik keinen hohen Luftdruck über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechterhalten kann und dass die Schläuche nicht ganz dicht sind. Das System wird also umso ineffizienter, je mehr Schläuche es enthält. Außerdem neigen die Schläuche dazu, bei einem Druck von über 3 bar von den Anschlüssen abzuspringen. Bei gedehnten oder beschädigten Schläuchen kann dies sogar bei geringerem Druck passieren. Die ältesten Schläuche, die heute nur noch selten zu finden sind, bestanden aus einem Material, das sich unter der Einwirkung von UV-Licht nach und nach zersetzte, was zu Rissen und Undichtigkeiten führten. Die neueren Schläuche sind aus Silikon gefertigt und gegen solche Einflüsse größtenteils immun.
    Mit den 4-mm-Schläuchen ist es einfach, Luft durch beliebig komplizierte Pneumatikanlagen zirkulieren zu lassen. Sie nehmen auch nur wenig Platz ein. Durch ihre Flexibilität und Nachgiebigkeit können sie entlang von Bauteilen verlegt werden, die sich bewegen müssen. Allerdings ist der eigentliche Luftkanal im Innern der Schläuche schmal und kann daher leicht blockiert werden. Um dies zu vermeiden, musst du darauf achten, dass die Schläuche nicht von den umgebenden Strukturen zusammengedrückt und auch nicht gedehnt oder geknickt werden.
    In Abbildung 9-5 siehst du einen Pneumatikschlauch, der mit dem oberen Anschluss eines (neuen) großen Zylinders verbunden ist. An der Stelle, an der der Schlauch über den Anschluss gestülpt wird, wächst sein Durchmesser auf mehr als eine Noppenlänge an. Daher passt der Teil des Schlauchs, der den Anschluss umfasst, nicht mehr durch ein Technic-Loch.

    Abbildung 9-5: Ein Schlauch an einem Zylinderanschluss
    Pneumatikschläuche können nicht nur mit Anschlüssen verbunden werden, sondern auch mit den 3 mm dicken, starren Rohren. Damit lassen sich mehrere Schläuche zu einem längeren verbinden.
    Bei echten Hydraulik-und Pneumatiksystemen werden sowohl
Schläuche
verwendet, also flexible Leitungen, als auch starre
Rohre
. Um diese Terminologie zu übernehmen, verwende ich ebenfalls den Begriff Schlauch für die flexiblen Silikonverbindungen und Rohr für die starren 3-mm-Leitungen. In Abbildung 9-6 siehst du, wie du mit einem 3-mm-Rohr zwei Pneumatikschläuche verbinden kannst. Diese Rohre lassen sich aber auch an jegliche Noppenstrukturen anschließen, z.B. an Steine, und zwar auf eine Weise, die mit den normalen Schläuchen nicht möglich wäre.

    Abbildung 9-6: Hier verbindet ein Rohr zwei Schläuche und ist selbst mithilfe zweier 1x1-Kacheln mit Klammern auf einen Technic-Stein aufgesteckt.
    HINWEIS Bei