Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)
der Einfachheit halber nur
Anschlüsse
.
Es gibt zwei verschiedene LEGO-Pneumatiken, nämlich das alte und das neue System. Wie wir in den nächsten Abschnitten sehen werden, weichen ihre Funktionsweisen ein wenig voneinander ab.
Das alte System
Das alte LEGO-Pneumatiksystem (siehe Abbildung 9-1 ) wurde 1984 eingeführt und ist relativ kompliziert. Das Steuermodul besteht aus zwei miteinander kombinierten Bauteilen und einem Pneumatikschlauch, der den Druckerzeuger mit den Zylindern verbindet. Der letzte LEGO-Bausatz mit diesem System wurde zwar bereits 1987 hergestellt, doch ist dieses haltbare System immer noch häufig anzutreffen.
Die rot dargestellte
Pumpe
verfügt gewöhnlich über eine Feder. Wird der Kolben niedergedrückt, pumpt sie Umgebungsluft durch ihren Anschluss. Die Feder sorgt dafür, dass der Kolben nach dem Loslassen wieder in seine Ruheposition zurückkehrt.
Abbildung 9-1: Beim alten pneumatischen System werden zwei Blöcke zur Steuerung des Luftstroms verwendet. Die grauen Linien in dieser Darstellung stehen für die Schläuche.
Das hellgraue Elementist ein
Verteilerblock
, der ein besonderes
Einwegventil
enthält. Luft strömt von der Pumpe zum mittleren Anschluss des Verteilerblocks, und das Einwegventil sorgt dafür, dass die beiden seitlichen Anschlüsse die Luft nur in einer Richtung weiterleiten. Der Anschluss auf der linken Seite saugt Luft an, der auf der rechten Seite stößt sie aus. Mit diesem Verteilerblock können wir den Druck im LEGO-Pneumatiksystem nicht nur erhöhen, sondern auch verringern, indem wir Luft ausstoßen.
Das hellgraue Elementist ein
Ventil
, das über zwei Schläuche an den Verteilerblock angeschlossen ist. Ein Verteilerblock kann mithilfe gegabelter Schläuche an mehrere Ventile angeschlossen werden. Die Gesamtzahl der Ventile hängt davon ab, wie viele Pneumatikzylinder unabhängig voneinander gesteuert werden sollen.
An dem Ventil befindet sich ein Hebel, der drei Stellungen einnehmen kann. Bei einer Position werden alle angeschlossenen Zylinder ausgefahren, bei der anderen eingefahren. Die dritte (mittlere) Stellung blockiert die Verbindung durch das Ventil, wodurch alle Zylinder gesperrt werden. Dies ist die
Neutralstellung
, die du in einem System mit vielen Ventilen brauchst, um zu verhindern, dass sich die Ventile gegenseitig beeinträchtigen. Außerdem ist die Druckluft bei Neutralstellung des Ventils abgeschottet und kann daher in anderen Teilen des Systems wirkungsvoller eingesetzt werden.
Das gelbe Elementist ein Zylinder, der ausfährt, wenn Luft in ihn hineingepumpt wird, und sich zusammenzieht, wenn sie aus ihm herausgesaugt wird.
HINWEIS Beim Ansaugen sinkt der Luftdruck innerhalb des Zylinders, bis er unter den Umgebungsdruck (1 bar) fällt. An diesem Punkt beginnt der Zylinder, sich zusammenzuziehen. Daher kann das LEGO-Pneumatiksystem zum Ausfahren bis zu 3 bar ausüben, zum Einfahren aber nur maximal 1 bar.
Im Vergleich mit dem neuen Pneumatiksystem (das im Folgenden vorgestellt wird) bietet das alte System einen Vorteil: Es ist nur ein Schlauch zur Verbindung eines Zylinders mit einem Ventil erforderlich. Allerdings weist es auch mehrere Nachteile auf. So wendet es beispielsweise weniger Kraft zum Einfahren eines Zylinders auf als zum Ausfahren, da zum Ausfahren Luft aus dem Zylinder herausgelassen und zum Einfahren angesogen wird. Dass die Zylinder beim Ein-und Ausfahren unterschiedliche Kraft ausüben, wird als ein erheblicher Nachteil angesehen. Das war einer der Hauptgründe für die Einführung des neuen Systems.
Außerdem ist das Steuermodul im alten System zu aufwendig, da für jedes an den Verteilerblock angeschlossene Ventil zwei Schläuche erforderlich sind. Drittens umfasst das alte System viele Sonderteile (Pumpe, Verteilerblock und Zylinder), die seit 1987 nicht mehr hergestellt werden, sodass es praktisch veraltet ist.
Das neue System
LEGO hat das neue Pneumatiksystem (siehe Abbildung 9-2 ) 1989 zur Vereinfachung und zur Steigerung des Wirkungsgrads eingeführt. Beim neuen System fällt der Verteilerblock weg, außerdem wurden Pumpen und Zylinder neu konstruiert. Die alten Ventile sind jedoch nach wie vor in Verwendung. Das neue System ähnelt viel deutlicher echten Pneumatik-und Hydraulikanlagen.
Abbildung 9-2: das neue Pneumatiksystem ist einfach konstruiert.
Das gelbe Elementin Abbildung 9-2 ist eine Pumpe, die nur im neuen System verwendet werden kann. Bei dem hellgrauen Ventilhandelt es sich um das gleiche
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