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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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erwartungsvoll zuerst auf Mattie und dann auf Jane richtete. "Sie ist tot. Die böse Hexe ist tot."
    "Was?", fragte Mattie. "Wer?"
    "Tansy Black."
    "Den Nachrichten zufolge hat die Polizei einen anonymen Anruf erhalten. Jemand informierte sie, dass Tansy Blacks Überreste im Krematorium von Tiburon gefunden werden könnten."
    Mattie konnte sich kaum rühren. Das war der Ort, an dem Tansy sie angegriffen hatte. "Wer hat das getan?"
    "Das könnte eine ganze Heerschar von Menschen gewesen sein, wenn man den blutigen Pfad betrachtet, den sie eingeschlagen hat." Breeze zuckte die Schultern.
    Einen Augenblick dachte Mattie nach. "Stimmt, aber warum hätte jemand der Polizei einen Tipp geben sollen?"
    "Um ein Exempel zu statuieren?", schlug Breeze vor.
    "Ich weiß nicht." Matties frisch manikürte Fingernägel trommelten auf dem Tisch. "Das klingt, als würde es sich um ein organisiertes Verbrechen handeln, vielleicht die Mafia oder … die Regierung?"
    Beide sahen Jane an, deren Augen wütend funkelten. "Das könnt ihr nicht ernsthaft in Erwägung ziehen. Ich? Aus dem Gefängnis heraus? Während ich versuche, alles wiedergutzumachen? Ich bin ein Vorzeigekind mit Bonusfreizeit wegen guter Führung."
    Mattie nickte und dachte weiter über die Möglichkeiten nach. "Es hätte auch eine aufmerksame Geheimdienstgruppe sein können", sagte sie mit einem Seitenblick auf Breeze.
    "Wie kommst du nur darauf?" Breeze bemühte sich, beleidigt zu klingen. Vergeblich, denn es lag ein Grinsen in ihrer Stimme. Überhaupt schien sie zu strahlen.
    "Ist etwas dran an dem Gerücht, dass du dich mit John Bratton triffst?", fragte Mattie sie.
    Dass Breeze nur lächelte, genügte.
    Mattie hatte ihre Antwort bekommen. Vielleicht auf beide Fragen. So wie sie John Bratton einschätzte, war er durchaus der Typ für Aufräumarbeiten. Und er war heiß auf Breeze. Mattie hätte es nicht überrascht, wenn die beiden miteinander ins Geschäft gekommen wären. Sie hätte sich Sorgen um die moderne Zivilisation gemacht, aber sie wäre nicht überrascht gewesen. Mattie beschloss, keine weiteren Fragen zu stellen. Die Welt war ohne Tansy Black ein besserer Ort. Das zu wissen, war ihr genug.
    Sie sah sich im Raum um und dachte an das letzte Mal, als sie drei zusammen gewesen waren. "Das hier ist nicht gerade das 'Vier Jahreszeiten', oder?"
    "Wenn es das wäre", sagte Jane, "würden wir jetzt Champagner schlürfen."
    "Wegen Tansy?", fragte Breeze.
    "Nein, wegen Ivy. Morgen ist ihr Todestag."
    Ein Blick auf die Uhr bestätigte Mattie, dass Jane recht hatte. Vor dreiundzwanzig Jahren und aus Gründen, die sie heute noch nicht kannten, war Ivy gestorben. Mattie spürte, wie das bittersüße Gefühl von damals sie übermannte. Sie hoffte, dass ihre Freundin jetzt in Frieden ruhte, da nun so viele offene Fragen beantwortet worden waren. Ivys Tod würde allerdings ein Rätsel bleiben.
    Mattie hob ein imaginäres Glas, und die anderen zwei folgten ihrem Beispiel.
    "
Alis volat propriis",
sagte sie. "Auf Ivy."
    "Eine
Heiße-Girls-in-Action
-Videosammlung?"
    Jaydee jauchzte, als Mattie ihm das Abschiedsgeschenk überreichte. "Ich hatte so etwas Langweiliges wie eine Brieftasche erwartet."
    "Von den langweiligen Dingen findest du etwas in dem anderen Paket", sagte Mattie. Trocken fügte sie hinzu: "Die Videos wirst du dringender brauchen. Zum Spannungsabbau."
    Jaydee hatte seine Zulassung bekommen und würde bald als Anwalt gegen das organisierte Verbrechen im Büro des Staatsanwalts von Washington, D. C., arbeiten. Ein Job, für den er wie gemacht schien, das wusste Mattie – auch wenn sie sich gewünscht hätte, dass Jaydee sich für etwas weniger
Aufregendes
entschieden hätte.
    Lächelnd stellte Jaydee die Videosammlung auf Matties Schreibtisch ab und bedankte sich mit einer ungestümen Umarmung. "Ich hätte dir auch ein Geschenk besorgen sollen", sagte er, als er sie losließ.
    Sie tat empört. "Warum? Ich gehe doch nirgendwo hin."
    "Ich weiß, armes Mädchen. Du steckst hier fest, am Neunten Gericht."
    Vor einigen Monaten hatte Mattie noch darüber nachgedacht zu gehen, lange bevor Jaydee sich dazu entschlossen hatte. Mattie hätte reisen oder in die Lehre wechseln können. Schließlich hatte sie jedoch erkannt, dass sie es nicht konnte. Nicht mit gutem Gewissen. In dieser Hinsicht war sie wie Jane. Auf dem Richterstuhl zu sitzen, empfand Mattie als Privileg, aber es bedeutete auch, Verantwortung zu tragen. Und es gab noch so viel zu tun.
    "Melde dich", sagte sie

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