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Das irische Erbe

Das irische Erbe

Titel: Das irische Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Clemens
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Ein Haus, das auf sie gewartet hatte. Die Pläne dafür hatte sie schon seit Jahren im Kopf. Und Tims Haus entsprach dem voll und ganz.
    Aber Tim wohnte nicht in diesem Haus, ob es ihm zu groß war?

    Claires Blick wanderte nach rechts zu dem viel kleineren Haus. Jetzt fiel ihr auch auf, warum sie das Steinhaus nicht direkt vom Hof aus gesehen hatte. Es stand einige Meter versetzt nach hinten. Außerdem schotteten hohe Hortensienbüsche das Haus ab, so als wolle es sich verstecken. Auch das kleinere Haus war von Büschen umgeben. Es schienen Fliederbäume zu sein. Und zwischen den Bäumen hindurch schimmerte Wasser. Sie kniff die Augen zusammen. Das musste der See sein, den Tim erwähnt hatte.
    Sie drehte sich um und ging weiter. Hinter der Scheune lagen die Reithalle und daneben noch ein kleiner Sandplatz und eine weitere, nur mit einfachem Draht eingefasste Weide, auf der sich ein Unterstand aus Holz befand. Sie kam schließlich an der Rückseite des Steinhauses an und blieb kurz vor der Terrasse stehen, die ziemlich klein war. Die unschönen grauen Fliesen waren zum größten Teil geplatzt, aus den Fugen drang Unkraut. Dem um die Terrasse herum angelegten Garten fehlte jegliche Struktur. Auch er war verwildert, zwei Bäume nahmen durch ihre Höhe zu viel Licht weg. Das Grundstück grenzte an ein anderes längliches Grundstück, das brachlag. In der Ferne konnte sie einen weiteren Hof ausmachen, dessen Schornstein rauchte.
    Sie ging um das Steinhaus herum nach vorne und stieg die Stufen hoch, um durch die Glasscheibe ins Innere zu sehen. Zu ihrer Überraschung war die Tür nicht verschlossen. Vorsichtig drückte sie sie weiter auf und stand in einem breiten, langen Flur. Als Erstes fielen ihr die dicken Wände auf. Dann der bunt gemusterte Boden. Aber dann bemerkte sie, dass es nicht der Bodenbelag war. Es war die Sonne. Sie ging weiter und sah links in einen Seitengang, an dessen Ende drei rot-blau-goldene längliche, fast bis zur Decke gehende Glasfenster durch die Strahlen der hereinfallenden Sonne ein zauberhaftes Farbspiel auf die Marmorfliesen des Bodens malten. Die Farben waren wie Mosaike angeordnet und leuchteten. Nur der obere Teil der Fenster war in verschiedenen Gelbtönen gehalten und spendete zur Decke hin gelblich getöntes Licht. Die Fenster waren wunderschön und hatten sicher ein Vermögen gekostet. Und sie waren alt, wahrscheinlich sogar Einzelstücke, die jemand extra für sich anfertigen ließ.
    Links vom Gang lagen zwei quadratische Räume, in denen noch die Vorhänge an den Fenstern hingen. Die Räume könnte man zusammen mit dem Flur zu einer Halle gestalten, dachte sie. Dann würde auch das Licht der Fenster viel besser zur Geltung kommen. Und es würde ein großes, elegantes Foyer entstehen. Auch rechts lagen zwei Räume. In Gedanken ließ sie einen Mauerdurchbruch machen und sah ein fantastisches Morgenzimmer mit vormittäglicher Sonne. Als Frühstücksaal vielleicht.
    Das ist es, dachte sie ganz ruhig. Das ist mein Hotel. Sie konnte die große Halle sehen, die weichen Teppiche auf dem Boden, die elegante Sitzgruppe und die Rezeption mit einem jungen, freundlichen Mädchen.
    Als sie das Haus wieder verließ, lächelte sie.
    Auf dem Hof parkte ein weißer Lieferwagen, dessen hintere Türen offen standen. Tim und ein großer, dunkelhaariger Mann unterhielten sich. Sicher der Tierarzt.
    »Oh, Claire, da bist du ja. Ich dachte schon, du hättest dich verlaufen.«
    Er grinste spitzbübisch und stellte sie dann einander vor.
    »Hallo«, sie reichte dem Mann die Hand. »Wie ich hörte, sind Sie aus Deutschland, nicht wahr?«
    »Ja«, sein Händedruck war fest. »Nett, Sie kennenzulernen. Tim hat oft von Ihnen gesprochen.«
    »Tatsächlich?«
    Tim wurde rot.
    »Was ist mit Cora?«, fragte sie, um ihn aus seiner Verlegenheit zu befreien.
    »Es geht gleich los«, sagte Tim. Alex nickte.
    »Und Sie müssen dabeibleiben?«, fragte sie ihn verwundert.
    »Normalerweise nicht. Aber ich kenne Cora noch von früher. Sie hat beim letzten Mal Schwierigkeiten gehabt, weil das Fohlen falsch lag. Da ist es besser, wenn ich zur Stelle bin.«
    Sie traten zur Seite, weil Piet mit Princess zurückkam. Die Stute tänzelte, als sei sie immer noch übermütig, ihr Hals war leicht gewölbt, die Muskulatur reflektierte die Sonne.
    Sie hatte keine Ahnung von Pferden, aber die Stute war einfach wunderschön.
    »Sie ist toll, findest du nicht?«, fragte Tim.
    »Ja, sie gefällt mir.«
    »Ich wollte sie unbedingt

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