Das ist nicht wahr, oder?
nicht, weil draußen der Hund ist.Und deshalb schreibe ich nicht über Töpfchentraining, sondern über die richtige Einstellung.
Das erste Jahr nach der Geburt fühlte sich für mich ganz fremd an und ich stolperte in Gedanken immer wieder darüber, so wie wenn jemand, den man kennt, stirbt und eine Stunde später lacht man über
Hee Haw
und dann fällt einem plötzlich ein: »Scheiße Mann, Opa ist ja tot«, und man ist wieder traurig, aber dann schweifen die Gedanken wieder ab und man denkt: »Ich wüsste schon gern, warum man nie ältere gemischtrassige Paare sieht.« Und eine Minute später fällt einem siedend heiß ein: »Mann, jetzt habe ich schon wieder vergessen, dass Opa tot ist.« Und man weint wieder und ist traurig und denkt, dass man
Hee Haw
am besten ausschalten sollte, weil es einem offenbar nicht guttut, aber dann denkt man: »Opa hat die Sendung immer geliebt«, und man redet sich ein, dass man sie zum Andenken an ihn sieht, obwohl man eigentlich einfach nur
Hee Haw
sehen will. Aber das dient wahrscheinlich auch irgendwie der Selbsterhaltung und Trauerbewältigung,
hört also gefälligst auf zu lästern und spart euch eure Kritik.
Und genauso ist es, eine Mom zu sein. Man wurstelt so vor sich hin, denkt, dass es jetzt wirklich superlecker wäre, Nachos zu machen, und dann plötzlich: »Ach du heilige Scheiße, ich habe ja ein Baby. Ich sollte es, hm, füttern oder so.« Und das tut man dann, aber eine halbe Stunde später hat man es wieder vergessen und dann hörst du es im Nebenzimmer glucksen und denkst: »WTF? Was ist denn das für ein Baby?«, und dann fällt dir ein: »Ach ja, meins, komisch.« Und dann hast du wirklich eine super Idee. Du willst das Gästezimmer zu einer Bar umbauen, damit du deinen Freunden den vielen Alkohol, den sie sowieso bei dir trinken, in Rechnung stellen kannst, du zeichnest also Pläne und lässt den Architekten kommen, unddann: »Scheiße Mann, Augenblick mal. Das ist ja gar nicht mehr das Gästezimmer, das gehört ja jetzt dem Baby.« Richtig?
Falsch.
Bis zu der Sache mit dem Zimmer konnte ich dir folgen. Aber wenn dir das mit dem Zimmer passiert, leg sofort dieses Buch weg und suche dein Baby, denn es liegt wahrscheinlich betrunken irgendwo draußen auf einem Ast. Du bist ein(e) Rabenmutter/-vater.
Besonderer Hinweis für Kinderlose, die gerade so süffisant in sich hineingrinsen: Urteilt nicht über andere. Es kann durchaus sein, dass ihr in Wirklichkeit gar nicht kinderlos seid, sondern euer Baby nur vergessen habt. Tja, dumm gelaufen! Checkt mal eure Vagina. Sieht sie irgendwie kaputt aus? Dann habt ihr wahrscheinlich ein Baby gehabt. Im Ernst, meine sah aus wie die von einem weiblichen Frankenstein und es dauerte ein gutes Jahr, bis sie wieder vorzeigbar war. Nicht »vorzeigbar« in dem Sinn, dass ich sie zum Thanksgiving-Dinner auf dem Tisch präsentiert hätte, das hätte ich nicht einmal vor ihrer Zerstörung getan. Ich meine auch nicht, dass es kein guter Tausch gewesen wäre, weil das war es absolut. Und jetzt ist sie wieder gut drauf. Sogar sehr gut. Meiner Vagina geht es bestens. Sie wird sogar kleiner. Danke der Nachfrage. Nur als Hailey geboren wurde, da war sie am Arsch, aber das ließ mich kalt, so erleichtert war ich, dass das Baby lebte, und ich lag damals so auf dem Tisch und dachte, es ist doch das einzige Mal im Leben, wo man so im Glück schwebt, dass man gar nicht bemerkt, wie andere deine Vagina zusammenflicken.
Hier würde ich gern noch was anmerken. Also ich meine, wenn schon der Arzt dir die Vagina wieder zusammennäht (ganz wörtlich, ihr Kinderlosen:
die – Vagina – wieder – zusammennäht),
also ich weiß nicht, warum er dann nicht gleich noch was in Richtung Schönheitsoperation nachschiebt, damit die Vagina noch schnuffiger aussieht. Meine Frauenärztin meintedamals, man müsste meine Vagina wahrscheinlich aufschneiden, und ich sofort: »SIND SIE GESTÖRT ODER WAS«, und sie:
»Nicht zum Spaß
[ungesagt:
›du dumme Kuh‹].
Um das Baby rauszuholen.« Und ich: »Ach so. Aber wenn Sie mich schon verunstalten, können Sie es dann wenigstens so tun, dass ich eine geile Narbe zurückbehalte? Zum Beispiel einen Blitz?« Und als sie mich nur anstarrte, sagte ich schnell: »Also … wie Harry Potter eine hatte?« Darauf sah sie mich an, als hätte ich auf den Boden gekackt, und ich dachte, das liegt vielleicht daran, dass sich das »eine« rein satztechnisch statt auf Narbe auch auf Harry Potters Vagina beziehen konnte, ich fügte
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