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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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erkundigte er sich.
    »Ja. Das Taxi kommt gleich.«
    »Wie geht’s Nico?«, erkundigte sich Roberto.
    »Gut, danke.«
    »Wahrscheinlich ist er, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, ganz schön gewachsen.«
    »Ja«, antwortete sie kühl.
    »Du hast immer noch nicht vor, auf die Bühne zurückzukehren?«
    »Nein.«
    »Das solltest du aber.«
    »Vergiss nicht, dass ich mich um dein Kind kümmern muss.«
    »Natürlich. Entschuldige.«
    »Ich muss jetzt wirklich los.« Rosanna machte einen Schritt auf die Küchentür zu, in der er stand. »Darf ich?«
    Roberto rührte sich nicht von der Stelle.
    »Lass mich vorbei!« Als sie nach ihm schlug, packte er sie an den Ellbogen.
    »Hör auf, Rosanna!«
    »Lass mich los …« Tränen liefen ihr über die Wangen. »Wenn ich gewusst hätte, dass du hier bist …«, sagte sie immer wieder hysterisch.
    »Rosanna, cara . Es tut mir leid. Bitte wein nicht, ich kann dich nicht weinen sehen.« Roberto löste seinen Griff und legte die Arme um sie.
    Nach ein paar Sekunden hörte sie auf, sich zu wehren, und schmiegte sich schluchzend an ihn. Er strich ihr sanft über die Haare. »Bitte vergib mir. Du weißt, dass das meine Art ist, mit Problemen umzugehen, principessa .«
    Sie ertrug den Klang seiner Stimme, seinen vertrauten Geruch und das Gefühl seiner Arme um ihren Körper kaum. Mit letzter Kraft löste sie sich von ihm und wischte sich die Augen mit dem Handrücken ab.
    »Tut mir leid, dass ich mich so aufgeführt habe. Wir sind erwachsene Menschen.«
    »In meinen Augen wirst du immer das kleine dünne Mädchen in dem Baumwollkleidchen sein, das an Mammas und Papàs Hochzeitstag das ›Ave Maria‹ gesungen hat«, murmelte er. »Komm, Rosanna, lass uns was trinken, während wir auf dein Taxi warten. Auf die alten Zeiten.«
    Er nahm eine halbvolle Flasche Brandy aus einem Schrank.
    »Seit wir von hier fort sind, hat niemand sie angerührt. Zum Glück gehört Brandy zu den wenigen Dingen, die mit dem Alter besser werden.« Er holte zwei Gläser, setzte sich an den Tisch und schenkte ein. »Nimm Platz.«
    Sie ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    »Immerhin habe ich heute endlich Gelegenheit, dir zu sagen, wie leid es mir tut.« Roberto nahm einen Schluck Brandy. »Es war alles meine Schuld. Ich war ein Schwein. Auch wenn du mir nicht verzeihen kannst: Das sollst du wissen.«
    Rosanna seufzte. »So bist du nun mal, Roberto«, flüsterte sie. »Es war dumm von mir zu glauben, dass du dich ändern würdest.«
    »Und du bist, wie du bist«, konterte er. »Manche Frauen dulden die … Eskapaden ihrer Männer.«
    »Während sie das Kind ihres Mannes zur Welt bringen? Das bezweifle ich«, widersprach Rosanna, deren Verstand allmählich wieder zu funktionieren begann.
    Roberto besaß den Anstand, rot zu werden, und schüttelte den Kopf. »Es war nicht wichtig. Ich habe sie nicht geliebt.«
    »Liebst du sie jetzt?«
    »Nein.«
    »Warum bist du dann in New York mit ihr zusammen?«
    »Weil es praktisch ist. Trish St. Regent sagt, du hast auch jemanden?«
    »Ja.«
    »Liebst du ihn?«
    »Es ist noch zu früh, das zu sagen. Möglich, dass sich daraus was entwickelt.«
    »Du kannst von Glück sagen, wenn dir die Liebe noch einmal begegnet. Ich jedenfalls werde sie nicht mehr finden.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube, du weißt gar nicht, was Liebe ist, Roberto.«
    »O doch. Nachdem du mich rausgeschmissen hattest, war ich eine ganze Woche allein hier im Haus und habe geweint. Seit unserer Trennung habe ich jeden Tag an dich gedacht. Es vergeht kaum eine Stunde, in der du mir nicht fehlst. Aber was soll’s?« Roberto schenkte sich seufzend nach.
    Er ist ein hervorragender Schauspieler, erinnerte Rosanna sich. Ich kann und darf ihm nicht glauben. »Warum hast du dich nie bei uns gemeldet? Warum wolltest du deinen Sohn in achtzehn Monaten kein einziges Mal sehen? Weil du uns liebst?« Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben, Roberto.«
    »Ich habe dir damals gesagt, dass ich nicht zurückkommen würde, wenn du mich rauswirfst, ohne mich alles erklären zu lassen. Versuch, dich zu erinnern, Rosanna, wie wütend du warst. Ich werde nie vergessen, wie du mich an dem Abend angesehen hast. Voller Ekel und Hass. Ich dachte mir, es ist dir lieber, wenn ich auf Nimmerwiedersehen verschwinde. Habe ich mich getäuscht?«
    »Nein«, log sie tapfer. »Genau das wollte ich. Aber warum hast du dich wegen Nico nicht gemeldet?«
    »Begreifst du denn nicht, dass ich es nicht ertragen

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