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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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flehte Roberto sie an.
    Sie senkte den Blick. »Ich bekomme ein Kind.«
    Roberto sah sie verständnislos an. »Mein Kind?«
    »Natürlich!«
    »Aber das ist doch wunderbar. Ich, Roberto Rossini, werde Vater!« Er stieß einen Freudenschrei aus, schlang die Arme um Rosanna, wirbelte sie herum und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. »Ach, mein kluges Mädchen, meine kluge Mamma! Wann soll das Kleine denn zur Welt kommen?«
    »Der Arzt meint, Mitte November. Ich muss noch eine Ultraschalluntersuchung machen lassen, damit man den Termin genauer eingrenzen kann. Du bist nicht böse auf mich?«, fragte sie, als er sie losließ.
    »Böse?« Roberto verdrehte die Augen. »Rosanna, wofür hältst du mich? Glaubst du im Ernst, ich könnte böse sein, wenn ich erfahre, dass die Frau, die ich liebe, mit meinem Kind schwanger ist und ich zum ersten Mal Vater werde? Ich bin ganz außer mir vor Freude darüber, eine Familie zu gründen. Wieder einmal hast du mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht. Komm.« Er nahm ihre Hand. »Lass uns feiern.«
    Im Le Caprice bestellte Roberto eine Flasche Jahrgangschampagner und entschuldigte sich wortreich, als Rosanna ihn daran erinnerte, dass sie nun keinen Alkohol mehr trinken sollte.
    »Entschuldige, cara .« Roberto rief den Kellner zurück und orderte einen Orangensaft für sie. »Ich kann es einfach noch nicht glauben und würde am liebsten mit der ganzen Welt feiern«, meinte er lachend. »Stell dir vor, wie musikalisch unser Kind sein wird. Wir müssen uns Namen ausdenken und überlegen, welcher Raum sich am besten als Kinderzimmer eignet. Meinst du, wir sollten ein größeres Haus kaufen? Vielleicht sollte unser Kind auf dem Land aufwachsen, wo die Luft besser ist …«
    Rosanna lauschte Robertos aufgeregtem Geplapper, ohne seine Begeisterung zu teilen. Schließlich sagte sie: »Aber Roberto, was ist mit meiner Karriere?«
    »Die Bohème im Juli solltest du eigentlich noch problemlos singen können. Ich sorge dafür, dass du genug Ruhe bekommst. Sobald die Vorstellungen vorbei sind, musst du in London bleiben und dich schonen, bis das Kleine da ist.«
    »Wir müssen im Oktober nach New York. Was passiert dann?«
    Roberto zuckte mit den Schultern. »Die Met wird Verständnis haben. Du bist nicht die erste Frau, die schwanger ist. Ich werde allein fliegen müssen.«
    »Willst du mich einen ganzen Monat allein in London lassen? Kann ich dich nicht begleiten?« Rosanna traten Tränen in die Augen.
    »Rosanna, die Airline fliegt keine hochschwangeren Frauen, nicht einmal einen Star wie dich. Und es ist ja auch nur ein Monat.«
    »Könnte ich nicht mit dem Schiff fahren?«
    »Was ist, wenn die Wehen vorzeitig einsetzen? Zu einem so späten Zeitpunkt der Schwangerschaft würdest du dich und unser Kind in Gefahr bringen. Bestimmt ist Dr. Hardy auch der Meinung, dass du in den letzten Wochen zu Hause bleiben und dich schonen solltest.«
    »Kannst du die Met nicht absagen?«
    Roberto schüttelte den Kopf. »Nein, Rosanna, du weißt, dass das nicht geht.«
    »Ich habe für dich abgesagt, als es nötig war«, erinnerte sie ihn.
    Er sah sie über den Tisch hinweg an. »Rosanna, das ist unfair. Es ist die Premiere einer neuen Oper, solche Chancen hat man nicht oft. Ich bin wieder bei dir, wenn das Baby kommt, und habe bis nach Weihnachten nur ein paar Konzerte. Danach werden wir sehen. Bitte, cara , denk nicht über die negativen Dinge nach, sondern freu dich mit mir über dieses Geschenk Gottes. Du willst dieses Kind doch, oder?«
    Sie nickte. »Natürlich.«
    In den folgenden Tagen war es gänzlich unmöglich, nicht von Robertos Euphorie angesteckt zu werden, und allmählich gewöhnte Rosanna sich an den Gedanken, dass sie bald Mutter werden würde. Die Bedenken, dass das Baby ihr vollkommenes Leben stören könnte, schwanden. Ihre Karriere würde sie einige Monate lang auf Eis legen müssen, aber es gab keinerlei Grund, nach der Geburt nicht wieder zu singen. In der modernen Zeit reisten kleine Kinder überallhin mit. Sie würde einfach ein gutes Kindermädchen anstellen, und das Problem wäre gelöst.
    Roberto wollte allen von dem zu erwartenden Nachwuchs erzählen, doch Rosanna nahm ihm das Versprechen ab zu schweigen.
    »Lass es mich zuerst meiner Familie sagen«, bat sie ihn. »Ich weihe Luca ein, wenn ich ihn in zwei Wochen sehe, und schreibe dann Papà.«

26
    »Liebe Fluggäste, wenn Sie nun bitte zu Ihren Plätzen zurückkehren würden. In Kürze beginnen wir mit dem Landeanflug

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