Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
Vom Netzwerk:
haben. Sie hatte ihren Vater und Carlotta erfolglos angefleht, sie in London zu besuchen, und wurde von Gewissensbissen geplagt, weil sie Abi damals nichts von ihrer Hochzeit gesagt und den Kontakt zu ihr nicht wirklich aufrechterhalten hatte. Rosanna musste zugeben, dass ihr Leben sich ausschließlich um Roberto und ihre Liebe drehte.
    Sie ging ins Wohnzimmer und warf einen Blick in den Kalender auf dem Schreibtisch. An einem Wochenende Anfang Mai, gleich nach dem Beginn der Proben zu La Bohème , sollte Roberto zwei Konzerte in Genf geben. Eigentlich hatte sie ihn begleiten wollen, doch sie konnte auch in London bleiben, um Luca zu sehen, dem sie dann ihre ganze Aufmerksamkeit widmen konnte, was in Robertos Anwesenheit schwierig wäre. Rosanna setzte sich an den Schreibtisch, nahm Papier und Umschlag aus einer Schublade und begann, einen Brief an Luca zu schreiben.
    » Principessa .« Sie spürte warme Hände auf ihren Schultern, dann beugte Roberto sich zu ihr herunter und küsste sie auf die Haare. »Wo warst du? Ich bin aufgewacht, und du warst nicht da.«
    »Ich wollte dich nicht wecken, Schatz«, erklärte sie lächelnd, als er ihre Schultern knetete. »Mein Bruder hat geschrieben. Er möchte mich hier in London besuchen. Ich schlage ihm vor zu kommen, wenn du in Genf bist.«
    »Heißt das, dass wir drei Tage getrennt sein werden?«
    »Ja, aber es ist so lange her, dass ich jemanden aus meiner Familie gesehen habe. Sie fehlen mir, Roberto. Die Zeit mit meinem Bruder gönnst du mir doch, oder?«
    »Natürlich. Wir wissen beide, dass es meine Schuld ist. Aber ich werde mich jede Sekunde, die ich von dir weg bin, nach dir sehnen. Lass dich anschauen.« Roberto hob ihr Kinn ein wenig an und schüttelte den Kopf. »Du bist blass«, stellte er fest. »Ich finde, du solltest dich noch mal hinlegen.«
    »Lässt du mich auch schlafen?«, fragte sie lachend, als seine Hand unter ihren Morgenmantel glitt.
    »Später, cara , später.« Mit diesen Worten hob Roberto sie hoch und trug sie hinauf ins Schlafzimmer.
    Obwohl Rosanna sich die folgenden sieben Tage ausruhte, fühlte sie sich nicht besser. Sie wurde ihre Müdigkeit einfach nicht los, und oft war ihr schwindlig. Am Ende der Woche, als sich herauskristallisierte, dass Ruhe allein nichts nützte, vereinbarte Roberto für sie einen Termin bei seinem Arzt und bestand darauf, sie in die Harley Street zu begleiten.
    »Soll ich mit dir reinkommen?«, fragte er, als Rosanna ins Behandlungszimmer gerufen wurde.
    Rosanna schüttelte den Kopf. »Bleib du im Wartezimmer.«
    »Wie du meinst, aber bitte erklär Dr. Hardy genau, was mit dir los ist.«
    Sie versprach es und folgte der Arzthelferin.
    Dr. Hardy untersuchte Rosanna von Kopf bis Fuß.
    »Es ist doch nichts Schlimmes, oder?«, erkundigte sie sich nervös, als Dr. Hardy fertig war.
    »Aber nein. Ganz im Gegenteil. Sie erfreuen sich bester Gesundheit. Und soweit ich das beurteilen kann, gilt das auch für Ihr Kind.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Rosanna überrascht.
    »Zu neunundneunzig Prozent. Natürlich fehlen noch die Ergebnisse der Laboruntersuchung. Sie hatten keine Ahnung, dass Sie schwanger sein könnten?«
    »Nein. Mein Monatszyklus ist noch nie sonderlich regelmäßig gewesen, und …«, Rosanna wurde rot, »Roberto und ich, wir waren immer vorsichtig.«
    »Solche Dinge passieren, Mrs Rossini. Manchmal kommen die lieben Kleinen, ohne erwartet oder geplant zu sein.«
    »Im wievielten Monat bin ich?«
    »Ich würde sagen, im dritten, vielleicht auch schon ein bisschen weiter.« Er bemerkte ihre Blässe. »Wenn Sie sich erst einmal an den Gedanken gewöhnt haben, freuen Sie sich bestimmt darüber.«
    »Ja.« Rosanna stand auf. »Danke, Dr. Hardy.«
    »Rufen Sie mich morgen an, Mrs Rossini. Wir müssen einen Termin für eine Ultraschalluntersuchung vereinbaren und besprechen, in welchem Krankenhaus Sie das Kind zur Welt bringen wollen.«
    Rosanna ging benommen ins Wartezimmer. Als Roberto ihren Gesichtsausdruck sah, sprang er auf, doch sie wandte sich der Tür zu, und er folgte ihr hinaus auf die Straße.
    » Amore mio , bitte sag mir, was los ist. Was hat der Arzt gesagt? Schlechte Nachrichten?«
    »Ach, Roberto.« Rosanna brach in Tränen aus.
    »Was es auch sein mag: Wir finden eine Lösung. Ich treibe die besten Ärzte oder Chirurgen für dich auf. Weine nicht, Liebes. Ich bin bei dir.«
    »Bestimmt bist du jetzt böse auf mich. Es ist meine Schuld. Ich …«
    »Rosanna, bitte! Sag endlich, was los ist«,

Weitere Kostenlose Bücher