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Das Jahr der stillen Sonne

Das Jahr der stillen Sonne

Titel: Das Jahr der stillen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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aufgestellt worden. Zwei Geheimkameras – und eine Filmkamera für Arthur Salms – lagen neben neuen Filmrollen. Auf den Kameras lagen drei lange Umschläge – wieder von Katrina beschriftet.
    Er riß seinen auf, weil er hoffte, darin einige persönliche Zeilen zu finden, aber die Mitteilung war seltsam kühl und zurückhaltend. Der Umschlag enthielt einen Ausweis, der zum Betreten der Forschungsstation berechtigte, und einen Personalausweis neuesten Datums, in dem Chaneys Paßbild klebte. Die wenigen Zeilen enthielten eine Warnung, das Gelände auf keinen Fall bewaffnet zu verlassen.
    »Saltus, du hast mich ausgestochen!« sagte Chaney laut. Diese Mitteilung schien zu beweisen, daß die junge Frau sich in der Zwischenzeit entschieden hatte – oder bildete er sich das ein?
    Chaney rüstete sich für seine Expedition aus. Er fand eine dicke Jacke und eine Pelzmütze, die ihm paßten, und steckte Kamera, Tonbandgerät und Ersatzspulen für beide Geräte ein. Aus der Geldkassette nahm er einige Scheine und eine Handvoll Kleingeld; die Porträts auf den Banknoten und Münzen waren unverändert. In einer Schublade fand Chaney ein Notizbuch, einen Kugelschreiber und eine funktionierende Taschenlampe.
    Die Uhr zeigte 8.14 an.
    Chaney kritzelte rasch etwas auf die Rückseite seines Umschlags und legte ihn auf die Filmkamera. ›Bin diesmal als erster da! Erwarte Euch Langweiler in der Stadt. Protonen in Gyroskopen sind perfid!‹
    Er steckte die Ausweise ein und verließ den Schutzraum. Im Korridor war es so hell und still wie nie zuvor. Chaney stieg die Treppe zum Ausgang hinauf. Oben sah er ein großes Schild:
     
    KEINE WAFFE DURCH DIESE TÜR MITNEHMEN! BUNDESGESETZ VERBIETET WAFFENBESITZ FÜR ALLE AUSSER POLIZEI UND MILITÄR IM DIENST. VOR DEM VERLASSEN DES GEBÄUDES WAFFEN ABLEGEN!
     
     
    Chaney öffnete das Doppelschloß mit seinen zwei Schlüsseln und stieß die Tür auf. Irgendwo hinter ihm ertönte ein Klingelzeichen. Die schwere Schiebetür bewegte sich geräuschlos zur Seite. Er trat in einen Novembertag des Jahres 1980 hinaus. Seine Uhr, die er inzwischen zurückgestellt hatte, zeigte 8.19 an. Das Wetter war feuchtkalt, und die Luft roch förmlich nach Schnee.
     
    Chaney erkannte eines der drei Autos wieder, die auf dem kleinen Parkplatz standen: Diesen Wagen hatte Major Moresby vor kurzem – nein, vor zwei Jahren – gefahren, als er aufgeregt am Swimming-pool erschienen war, um Chaney und Saltus zu holen. Der Zündschlüssel steckte. Chaney ging um den Wagen herum und starrte das hintere Nummernschild an, um sich davon zu überzeugen, daß er wirklich dort war, wo er sein sollte: Illinois 1980. Die beiden anderen Autos waren neuer, aber ihre Karosserien wiesen keine wesentlichen Änderungen auf.
    Chaney setzte sich nicht gleich ans Steuer.
    Er machte zuerst einen Rundgang um das Laborgebäude, obwohl er sich unbewußt davor fürchtete, jemandem zu begegnen. Hier schien sich nichts verändert zu haben. Die Forschungsstation bot das gleiche Bild wie früher: saubere Straßen und Gehsteige, die täglich von Soldaten gekehrt wurden, gepflegte Rasenflächen und dazwischen niedrige Hecken zur Begrenzung von Fußwegen. Die schwere Eingangstür war geschlossen. Über ihr hing noch immer das vertraute schwarz-gelbe Zeichen für einen Schutzraum.
    Keller …
    Chaney rüttelte impulsiv an der Tür und stellte fest, daß sie abgeschlossen war. Soviel zur Nützlichkeit des Schutzraums im Chaney hinterließ ein Zeichen für Major Moresby. Er legte einen glänzenden neuen Quarter auf die Betonschwelle der abgeschlossenen Tür. Dann beendete er seinen Rundgang, setzte sich in den ersten Wagen und fuhr zum Tor.
    In dem beleuchteten Wachgebäude hatten ein Offizier und zwei Militärpolizisten Dienst. Das Tor war geschlossen, aber nicht zugesperrt. Dahinter führte eine asphaltierte Zufahrt auf die Straße nach Joliet hinaus. Die Mittellinie schien neu aufgemalt worden zu sein.
    »Sie wollen die Station verlassen, Sir?«
    Chaney zuckte zusammen, als er die Stimme neben sich hörte. Der Offizier war aus dem Wachgebäude getreten.
    »Ich fahre in die Stadt«, antwortete er.
    »Selbstverständlich, Sir. Darf ich Ihre Ausweiskarte und ihren Personalausweis sehen?«
    Chaney zeigte ihm seine Papiere. Der Offizier las alle Angaben zweimal und verglich Chaneys Gesicht gewissenhaft mit dem Paßfoto.
    »Sind Sie bewaffnet, Sir? Führen Sie irgendwelche Waffen im Auto mit sich?«
    »Nein.«
    »Sehr wohl, Sir. Ich darf Sie daran

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