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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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schüttelte die Faust.
    »FLNC steht für die nationale korsische Befreiungsfront«, erklärte Jessie.
    »Gefällt mir, wie die Leute arbeiten. Sie könnten uns behilflich sein.«
    »Bei einem Ablenkungsmanöver?«
    »Falls es sich machen lässt, ohne dass sie dabei umkommen.«
    »Sie sehen aus, als könnten sie durchaus auf sich selbst aufpassen.« Drei maskierte Männer seilten sich an der Seite des Gebäudes ab wie professionelle Bergsteiger. Als erste Einheiten der Gendarmerie zum Ort des Geschehens strömten, wurden sie auf den schmalen Straßen von drei leeren Trucks blockiert. In der allgemeinen Verwirrung jagte ein schwarzes Schnellboot zum Pier. Die Separatisten sprangen an Bord und ließen die Patrouillenboote hinter sich.
    »Ein großes Feuer wäre eine Möglichkeit«, meinte Jessica. »Der Oberst der Legion hat mir verraten, die Büsche sind so leicht entzündlich, dass seine Leute ihre Gewehre nur ungeladen abfeuern dürfen.«
    »Ein französischer Bulle hat mir erzählt, dass Brandstiftung so etwas wie ein Nationalsport auf Korsika ist. Denkst du vielleicht daran, dass uns der Oberst mit der FLNC in Kontakt bringen könnte? Ich glaube kaum, dass er freundschaftliche Beziehungen zu Brandstiftern unterhält.«
    Jessica schaute sich unter den Gästen um. Sie hatten sich wieder von dem ausgebrannten Hotel abgewandt, und die Party ging weiter, als wäre nichts geschehen. »Die Leute hier kennen wohl auch keine.«
    Janson blickte zur Gangway hinüber, wo immer noch Gäste eintrafen, und erlebte eine Überraschung. »Wenn man vom Teufel spricht.«
    »Wo?«
    Janson deutete auf die Gangway. »Der blasse Franzose.«
    »Der reiche Typ oder der wie ein Bulle aussieht?«
    »Exbulle«, sagte Janson. »Ich hab ihn in London kennengelernt. Dominique Ondine.«
    »Was macht er hier?«
    »Ich weiß es nicht. Er war Chef der Sicherheitskräfte hier auf Korsika, bis sie ihn absetzten, weil er den französischen Präsidenten verärgert hat.«
    Ondine schritt mit einer Sicherheit durch die Menge, als würde er mit einem Haftbefehl und einer Waffe im Holster kommen.
    »Was will er?«, fragte Jessica. »Geld?«
    »Hoffentlich.«
    Sie begrüßten einander mit einem Kopfnicken, als Ondine zu ihnen trat. Er musterte Jessica von oben bis unten, warf einen Blick auf die anderen spärlich gekleideten jungen Frauen und sagte zu Janson: »Wie ich sehe, haben Sie sich den Gebräuchen hier angepasst.«
    »Meine Partnerin Ms. Kincaid«, sagte Janson.
    Ondine verbeugte sich über Jessicas Hand. »Mademoiselle.«
    »Ich habe nicht erwartet, Sie so schnell wiederzusehen«, sagte Janson.
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Suchen Sie Arbeit?«, fragte er und erläuterte, zu Jessie gewandt: »Monsieur Ondine ist als privater Sicherheitsberater tätig.«
    »Wie Sie«, fügte Ondine hinzu.
    »Forensische Buchprüfung?«, fragte Jessica.
    Der Franzose lächelte. Er wirkte sehr nüchtern, hatte heute keinen Cognac getrunken, dachte Janson. »Nicht so intellektuell«, antwortete Ondine. »Mehr die Art von Sicherheitsberatung, die man bewaffnet ausübt.«
    »Nicht unsere Sache«, meinte Janson.
    »Mr. Janson, ich habe noch einmal über Ihre Frage nach der Sécurité Referral nachgedacht.«
    »Warum?«, fragte Janson und musterte ihn aufmerksam, während sich Jessie nach möglichen Helfern von Ondine umsah.
    »Warum? Ehrliche Polizisten sind ja angeblich eine seltene Spezies: Ich bin einer.«
    »Eines frage ich mich schon«, erwiderte Paul Janson. »Warum folgt mir ein ›ehrlicher Polizist‹ – der eigentlich ein ehrlicher Polizist im Ruhestand ist – den ganzen Weg nach Korsika, auf eigene Kosten?«
    Dominique Ondine deutete auf das ausgebrannte Hotel mit dem Transparent, das als Zeichen des Protests an der Fassade prangte. »Das Hotel wurde erst vorige Woche niedergebrannt. Aber das war nur der letzte Vorfall von vielen. Leere Villen wurden verwüstet, die Mercedes der Besitzer in die Luft gejagt, während sie nicht da waren, ihre Boote versenkt.«
    »Das haben Sie mir schon in London gesagt. Dass Korsika ein Pulverfass ist: Separatisten, die korsische Mafia, arme Fischer und Umweltschützer. Aber von der Sécurité Referral haben Sie kein Wort gesagt.«
    »Also, eins steht fest«, antwortete Ondine, »Brandstiftung und Blutrache sind nichts Neues auf Korsika. Die Leute hier nehmen die Dinge gern selbst in die Hand.«
    »Auch das haben Sie mir schon erzählt. Und auch, dass Sie noch nie von der SR gehört hätten. Darf ich Sie noch einmal

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