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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Jessie.
    »Hast du nicht gesagt, van Pelt hätte Shorts getragen, als du in Cartagena mit ihm aneinandergeraten bist?«
    »Er hat sich als Takler ausgegeben.«
    »Hatte er eine Tätowierung am Bein?«
    »Nein. Warum?«
    »Die Sydney Harbour Patrol hat ein Bein gefunden, von einem Hai abgebissen. Aber es hat eine Tätowierung, eine große Schlange, um das Bein geschlungen.«
    »Herrgott … Am Bein hinauf? Oder nach unten?«
    »Das hab ich nicht gefragt.«
    »Egal, es ist jedenfalls nicht seins.«
    »Dann kann es sein, dass dein Junge immer noch im Geschäft ist.«
    Der Empfang wurde auf einer hundertzwanzig Meter langen Megayacht abgehalten, der Main Chance aus Hongkong, die am äußersten Pier des Yachthafens lag. Der Festsaal öffnete sich auf ein riesiges Deck, auf dem sich die meisten der hundert Gäste versammelt hatten, weil der Abend warm und der Himmel klar war und die Band drinnen zu laut spielte. Die kräftige Abendsonne erhellte die Stein- und Stuckhäuser auf den umgebenden Hügeln, ein wunderschöner Anblick, der nur von den geschwärzten Überresten des niedergebrannten Hotels getrübt wurde.
    Wie Janson erwartet hatte, war er nicht der einzige Mann auf der Party, der von einer jungen Freundin oder Assistentin begleitet wurde. Sie nahmen ein Glas Champagner von einer vorbeigehenden Kellnerin entgegen, die noch weniger anhatte als Jessica, taten so, als würden sie trinken, und gingen an die Arbeit. Jessica zog die Aufmerksamkeit von tiefgebräunten Männern im mittleren Alter auf sich, und Janson trat hinzu, um sie beide vorzustellen: »Paul Janson, Janson Associates, meine Kollegin Ms. Kincaid.« Wenn die Männer nur Französisch sprachen, ließ er Jessica übersetzen, obwohl er das meiste ohnehin verstand.
    Das ausgebrannte Haus stellte ein dankbares Thema dar, um ins Gespräch zu kommen, und wenn er erwähnte, dass er als Sicherheitsberater tätig war, hörte er Bemerkungen wie: »Da haben Sie hier ja einiges zu tun, wie Sie sehen«, oder »Hier in Korsika übertreiben sie es ein bisschen mit dem Umweltschutz, vor allem an der Küste.«
    Manche der Anwesenden klagten auch über die mangelnden Möglichkeiten: »Die Korsen verkaufen nicht gern Häuser oder Grundstücke. Sie denken, ohne Haus sind sie keine Korsen mehr.« Andere schwärmten von dem Wert, den gerade der Mangel erzeugte. »Trotzdem«, hieß es, »sind die Häuserpreise immer noch niedriger als an der Riviera.«
    Jessica gesellte sich zu einer Gruppe reicher alter Männer und knüpfte ein Gespräch an. Janson sah sich weiter um und bekam mehrmals zu hören, dass der Markt langsam in Schwung komme.
    »Große Villen kosten auf Korsika schon ein bis zwei Millionen Euro. Hier in Porto-Vecchio sogar das Doppelte.«
    »Jetzt ist die richtige Zeit, um ein großes Geschäft zu machen«, versicherte ihm ein Baulöwe, den es aus Atlanta, Georgia, auf die Insel verschlagen hatte.
    Jessica schnappte sich einen älteren Franzosen: braungebrannt und voller Altersflecken, gelbe Zähne und mindestens ein Pfund Gold um den Hals gehängt, einen Smaragd am linken Ohr.
    »Monsieur Lebris hält dich für meinen Vater«, teilte sie Janson mit.
    Janson erwiderte Lebris’ knappes Kopfnicken und sagte, zu Jessie gewandt: »Monsieur Lebris hofft, ich wäre dein Vater.«
    »Monsieur Lebris investiert in Grundstücke in der Gegend von Vallicone.«
    »Wunderbar«, meinte Janson. »Sag Monsieur doch bitte, dass mehrere unserer Klienten Interesse an dieser Gegend bekundet haben. Schade nur, dass die Halbinsel nicht verkäuflich ist.«
    Jessica übersetzte.
    Lebris schüttelte nachdrücklich den Kopf und antwortete mit einem französischen Wortschwall, den Janson in der Geschwindigkeit nicht verstand.
    »Was hat er gesagt?«
    »Die Halbinsel wäre unter Umständen doch zu haben. Sie ist zurzeit nur kurzfristig vermietet, und die Besitzer, eine alte Familie in Paris, würden eventuell verkaufen, wenn der Preis stimmt.«
    »Vermietet?«
    »Das passt doch ins Bild der SR«, bemerkte Jessie leise zu Janson. »Immer unterwegs, keine feste Basis. So wie wir.«
    Lebris stieß einen jähen Fluch aus und deutete wütend zum Ufer. Eine Gruppe von Separatisten befestigte gerade ein riesiges Transparent an der Fassade des ausgebrannten Hotels. Darauf stand in riesigen roten Lettern:
    RESISTENZA!
    KORSIKA DEN KORSEN!
    AUSLÄNDER RAUS!
    FLNC
    Es wurde still auf der Yacht, bis auf das Dröhnen der Musik aus dem Festsaal. »Terroristes!«, fluchte Lebris, stürmte zur Reling und

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