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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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heranzuziehen.
    »Mein erster Eindruck von SR war der einer kriminellen Vereinigung ehemaliger Topagenten, die es gewohnt sind, unabhängig und in Eigenverantwortung zu agieren.«
    Um eine partnerschaftliche Atmosphäre aufkommen zu lassen, hielt Doug Case inne, um dem unbekannten Anrufer die Führung des Gesprächs zu überlassen. Und The Voice reagierte mit einer weiteren Dosis trockenen Humors.
    »Qualitäten, die nur in den besten Unternehmen verlangt werden. Klingt doch großartig. Wo ist das Problem?«
    »Meine erste Sorge war, dass sie Île de Forée als Umschlagplatz für den Schmuggel von südamerikanischen Drogen nach Europa betrachten. Sie könnten die Gelegenheit beim Schopf packen und einen Drogenstaat schaffen.«
    »Eine verständliche Sorge. Nichtstaatlichen Akteuren gehört sicher die Zukunft. Es wäre durchaus denkbar, eine Flotte ausgedienter Boeing 727 mit Drogen und Waffen von Lateinamerika nach Île de Forée zu schicken und von dort weiter nach Europa. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das organisierte Verbrechen seinen eigenen Staat hat.«
    »Ich bin bisher davon ausgegangen, dass wir keine Mühe hätten, die SR im Zaum zu halten, sobald ASC die Kontrolle auf Île de Forée übernommen hat.«
    »Die Konkurrenz auszuschalten ist einer der Vorteile, wenn man ein Land kontrolliert. Wer die Vorherrschaft erringt, gewinnt. Was hat sich geändert?«
    »Die SR hat sich geändert. Sie ist ehrgeiziger geworden.«
    »Kann es sein, dass Sie sie unterschätzt haben?« Case wusste aus ihren bisherigen Gesprächen, dass The Voice die Worte wie ein Messer einsetzen konnte.
    »Ehrlich gesagt, habe ich sie wirklich ein wenig unterschätzt. Ich habe es verabsäumt, mich über den Umfang ihrer Aktivitäten zu informieren. Ich dachte, sie würden sich nur um die Ausbildung von Söldnern kümmern.«
    »Wann ist Ihnen klargeworden, dass Sie die SR unterschätzt haben?«, fragte The Voice.
    »Als sie Iboga retteten.«
    »Ich dachte, Sie hätten die SR angeheuert, um Iboga zu retten. Eine Maßnahme, die mir überaus gekonnt erschien.«
    »Das würde ich mir gern an die Fahne heften, aber es stimmt leider nicht. Es war wohl die SR selbst, die Iboga rechtzeitig überzeugt hat, dass er bald gerettet werden muss. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das mit der Absicht getan haben, Iboga später in einem Putsch wieder an die Macht zu bringen.«
    »Jetzt verstehe ich«, sagte The Voice, »warum Sie Probleme mit der Sécurité Referral sehen.«
    »Ich fürchte, sie wittern das Potenzial, das in den Erdölreserven der Insel steckt.«
    »Und ob sie das wittern! Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass die SR den Auftrag mit der Amber Dawn deshalb übernommen hat, weil es auch in ihrem Sinn ist, dass die Vorkommen geheim bleiben?«
    »Zu spät, Sir.«
    »Erdöl schlägt Drogen in seiner Bedeutung um Längen! Öl ist die Basis der legalen Wirtschaft eines Staates. Drogenländer sind international geächtet und müssen mit Sanktionen leben. Doch ein souveräner Staat, der Öl exportiert, wird nie als Außenseiter behandelt. Da können sich andere Staaten bei den Vereinten Nationen beklagen, so viel sie wollen.«
    Doug Case schwieg. Er konnte nur hoffen, dass das Gespräch trotzdem in die von ihm gewünschte Richtung gehen würde.
    »Falls Sie die SR engagieren, um Poes Stabschef auszuschalten«, fuhr The Voice fort, »dann weiß die Gruppe genau, wann der beste Zeitpunkt ist, um die Macht zu übernehmen.«
    »Und sie uns wegzuschnappen«, stimmte Case zu und nutzte die Gelegenheit, das Wörtchen »uns« einzuflechten.
    »Das Letzte, was wir wollen, ist ein Putsch, der nicht von uns ausgeht. Sie engagieren besser jemand anders, um den Stabschef zu eliminieren.«
    »Sie haben absolut recht, Sir«, sagte Case.
    Indem er seinen Fehler ehrlich zugegeben und seinem Gesprächspartner die Gelegenheit gegeben hatte, seinen überragenden Intellekt zu zeigen, hatte sich Case ein erstes »Wir« verdient.
    »Ich nehme an, ein Mann mit Ihrer Erfahrung in geheimen Einsätzen und mit Ihren Kontakten hat sicher schon ein anderes Team im Auge.«
    »Steht schon bereit.«

35
    Dreißig Meter über dem Tyrrhenischen Meer konnte Paul Janson in der mondlosen Nacht die Leine nicht sehen, die seinen Parasailschirm mit dem Schlauchboot verband, das auf die Vallicone-Halbinsel zu brauste. Er sah nicht einmal das Boot selbst, nur die weiß schäumende Gischt, die es hinter sich herzog.
    Daniel, der ehemalige SEAL, steuerte das Boot. Adolfo,

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