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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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der korsische Fischer, der Daniel half, einen Weg zwischen den Felsen zu finden, trug geflickte Jeans, abgetragene Turnschuhe und das erste teure, brandneue Kleidungsstück, das er in seinem ganzen Leben besessen hatte: eine lichtabsorbierende schwarze Goretex-Windjacke, ein Geschenk von CatsPaw Associates. Adolfo kannte jeden Fels im Wasser und war damit im Moment der wichtigste der zwanzig Männer, die Janson angeheuert hatte, um Iboga dem Schutz durch die Sécurité Referral zu entreißen.
    Für Janson gab es keinen Zweifel mehr, dass sich Iboga auf der Halbinsel befand. Die korsischen Separatisten hatten das Gebiet längst im Visier gehabt, in der irrigen Annahme, die neuen Bewohner würden den Bau einer Ferienanlage planen. Bei dem mitternächtlichen Treffen hatten sie berichtet, den ehemaligen Diktator von Île de Forée zornig auf und ab gehen gesehen zu haben. Sie hatten ihn als sanglier gigantesque beschrieben, ein riesiges Wildschwein.
    Jansons Plan war sehr einfach: ein klassisches Täuschungsmanöver, um die SR-Leute zum Rückzug zu bewegen. Zuerst musste ihre äußere Verteidigungslinie ausgeschaltet werden: die Maschinengewehrstellungen an der Straße. Danach galt es, ihnen die Möglichkeit zu nehmen, mit Iboga zu flüchten, also ihren Hubschrauber, und zuletzt – bevor sie sich einbunkerten und kämpften wie in die Enge getriebene Ratten – musste man Angst und Schrecken unter ihnen verbreiten, sodass sie Iboga im Stich ließen und ungeordnet flüchteten.
    Janson hatte an seinem Gurtgeschirr einen tiefen Weidenkorb mit seinen Waffen befestigt: eine Pumpgun, ein schönes altes Bushmaster-Sturmgewehr, das er von der Mafia in Porto-Vecchio geliehen hatte, und zwei raketengetriebene Granatwerfer, die Neal Krugers Mann auf der Insel beigesteuert hatte.
    Ein leises Tsk in Jansons Headset verriet ihm, dass Jessie Kincaid in Position war und das äußere Wachhaus im Visier hatte. Sie wartete nur noch auf die erste Explosion.
    An dem Punkt, an dem die Vallicone-Halbinsel über fast eineinhalb Kilometer senkrecht zum Meer hinunterführte, schleppten zwei kräftige Korsen einen großen schwarzen Matchbeutel durch das dichte Gebüsch und wirbelten mit jedem Schritt Düfte von Lavendel, Rosmarin und Thymian auf. Sie orientierten sich am Rauschen der Brandung zu ihrer Linken und dem Wind, der ihnen ins Gesicht wehte. Sie beteten, dass die Wächter mit ihren schweren Maschinengewehren sie bei dem Tosen von Wind und Wasser nicht hörten.
    Diese beiden Korsen kannten jeden Hektar der fünfhundert Meter breiten Halbinsel, bis hin zu der Anhöhe, auf der das Haupthaus samt Nebengebäuden stand. Die Männer waren ganz in der Nähe aufgewachsen, hatten hier schon als Knaben Wild gejagt mit den gleichen Schrotflinten, die sie auch jetzt geschultert hatten. Als sie etwa dreihundert Meter voraus die Umrisse der ersten Steinhütte zur Bewachung der Straße sahen, öffneten sie ihren Matchbeutel und breiteten den Inhalt aus: eine benzinbetriebene Luftpumpe und eine riesige Plastikhülle, die wie ein Zelt aussah, doch in Wahrheit ein aufblasbares Scheinziel war.
    »Los!«, sagte Janson in sein Lippenmikrofon.
    Daniel beschleunigte das Boot, und Janson spürte, wie sein Schirm aufstieg und ihn hoch über die näher rückende Insel hob. Er zog sein Nachtsichtgerät über die Augen. Die Oberfläche der Insel erschien grün, die Radarkuppel war als matter Kreis vor dem dunkleren Haus und dem Helikopter zu erkennen. Janson sah Bewegung unter sich: kleine helle Gestalten aus Fleisch und Blut, in der Infrarotabbildung sichtbar gemacht.
    SR-Kämpfer, die vom Haus zum Hubschrauber liefen.
    Janson konnte sich nicht vorstellen, dass das Radar der Sécurité Referral empfindlich genug war, um die winzigen Ziele wahrzunehmen, die der Schirm und sein Körper boten. Wahrscheinlich war einer der Wächter aus dem Haus gekommen und hatte den Bootsmotor gehört. Was immer es war, es hatte jedenfalls einen Alarm ausgelöst.
    Janson zog einen Granatwerfer aus dem Korb unter ihm. Das Boot schaukelte auf den Wellen und zerrte an der Leine. Er zielte auf den Hubschrauber und feuerte. Der Raketenmotor zündete, und der Lichtblitz spiegelte sich in dem breiten Schirm über ihm. Der hochexplosive Splittergefechtskopf verfehlte den Helikopter und explodierte am Boden.
    Er hatte einen direkten Treffer verpasst und konnte nur hoffen, dass die Granatsplitter, vor denen die SR-Leute flüchteten, den Hubschrauber möglichst schwer beschädigt hatten. Janson

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