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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Präsidenten von Île de Forée zu begrüßen.«
    »Wer zum Teufel spricht da?«
    »Wir haben die Brücke Ihres Schiffs unter Kontrolle, Kapitän Titus«, fuhr Janson fort. Das »Wir« würde den Kapitän rätseln lassen, wie viele Eindringlinge an Bord waren. »Sagen Sie niemandem Bescheid. Bringen Sie keine Sicherheitsleute mit. Sobald wir einen Bewaffneten sehen, schießen wir auf Ihre DP-Systeme.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Das Schiff …«
    »Ihr Schiff wird davontreiben und die Steigrohre und den ganzen Bohrstrang herausreißen, die die American Synergy Corporation um hundert Millionen Dollar in den Meeresboden gebohrt hat. Kommen Sie jetzt. Allein. Über die Treppe, nicht mit dem Aufzug. Sofort!«
    Janson stellte sich mit dem Rücken zu einem Schott, von wo er Aufzug und Treppe ebenso im Blick hatte wie die Türen zu den Brückennocks. »Öffnen Sie dem Kapitän die Tür«, befahl er.
    Der junge Offizier tat es. Janson hörte schnelle Schritte von der Treppe. Es war nur ein Mann, der zur Brücke heraufeilte. Der Kapitän stürmte zur Tür herein. Ein stiernackiger, mürrischer Mann mit Bürstenschnitt, der angesichts des schwerbewaffneten, vermummten Eindringlings keine Angst zeigte.
    »Wer zum Teufel sind Sie? Was tun Sie auf meinem Schiff?«
    »Wir haben Ihr Schiff in der Hand«, antwortete Janson. »Nichts wird passieren, wenn Sie genau das tun, was wir verlangen. Wenn nicht, zerstöre ich die DP-Anlagen.« Janson deutete auf den Dritten Offizier. »Geben Sie dem Hubschrauber Landeerlaubnis.«
    Der junge Mann sah den Kapitän an.
    »Tun Sie’s!«, rief der Kapitän.
    Der S-76 donnerte vom Himmel herab. Quälend lange Sekunden verstrichen, bis Ferdinand Poe endlich in der Tür zur Brückennock erschien, auf den angolanischen Copiloten gestützt. Der Copilot half ihm herein, reichte Poe das Maschinengewehr, das er für ihn getragen hatte, und lief zum Hubschrauber zurück.
    »Sind Sie okay, Sir?«, fragte Janson.
    Poe atmete erst einmal durch, ehe er antwortete: »Alles bestens.«
    »Kapitän Titus«, sagte Janson, »das ist Ihr Gast, der vorläufige Präsident von Île de Forée Ferdinand Poe.«
    »Was glauben Sie, wer Sie sind«, brüllte Titus, »hier auf hoher See auf mein Schiff zu kommen? Gottverdammte Piraten!«
    »Wir sind hier nicht auf hoher See, Kapitän«, erwiderte Ferdinand Poe.
    »Was?«
    »Wir sind auf souveränem Territorium von Île de Forée. Und Sie sind Gast meines Landes.«
    »Laut Seerecht …«
    »Das Seerecht gestattet Ihnen, unsere Gewässer zu befahren. Doch solange Sie über Ihre Bohrstränge und Steigrohre mit unserem Meeresgrund verbunden sind, befinden Sie sich auf dem Territorium von Île de Forée.«
    »Es wäre eine Kleinigkeit, alles aus dem Meeresgrund zu reißen«, warf Paul Janson ein. »Ich brauche nur diese Computer zu zerschießen.« Er deutete mit seiner MP5 auf die DP-Anlage.
    »Ich hab’s verstanden, verflucht noch mal. Was wollen Sie?«
    »Wer aus der Führung von ASC ist an Bord?«
    »Alle. Halb Texas, verflucht noch mal.«
    »Wie sieht’s mit den Sicherheitskräften aus?«
    Kapitän Titus zögerte.
    »Das ist nicht der richtige Ort für eine Schießerei«, fuhr Janson kühl fort. »Zweihundert Leute arbeiten hier auf dem Schiff: Seeleute, Techniker, Bohrmeister, Arbeiter, Stewards, Köche. Überlegen Sie sich gut, was Sie sagen.«
    »Ich habe ein vierköpfiges Sicherheitsteam.«
    »Wie viele hat Mr. Case mitgebracht?«
    Der Kapitän ließ die Schultern sinken. »Zehn.«
    »Welche Art?«
    »Miliz.«
    Janson und Poe tauschten einen kurzen Blick.
    Kapitän Titus straffte die Schultern, schaute Janson in die Augen und sprach wie ein Offizier, der seine Autorität mit gesundem Menschenverstand einzusetzen wusste. »Mister, Sie haben keine Chance. Warum ersparen Sie unschuldigen Menschen nicht eine Menge Leid und legen die Waffen nieder?«

42
    Drei Decks unterhalb der Brücke der Vulcan Queen saßen fünfzehn Männer und drei Frauen, die den Großteil der Nacht und des Tages von Houston hergeflogen waren, an einem langen Tisch im Konferenzsaal des Bohrschiffs und aßen zu Abend. Der Tisch war mit einem weißen Leinentuch und schwerem Tafelsilber gedeckt. Stille, effizient arbeitende Stewards servierten das Essen.
    Doug Case verkniff sich ein amüsiertes Lächeln über die bleichen Gesichter und strähnigen Haare der Speisenden. Innerhalb der Firma hieß es oft, dass niemand im Ölgeschäft so hart arbeite wie das sogenannte Offizierskorps von ASC. Auch nach einer

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