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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Wahnsinn«, meinte Poe. »Sie werden uns für Piraten halten und abschießen.«
    »Piraten kommen nicht mit dem Hubschrauber.«
    Aus einem Kilometer Entfernung sah das Schiff so hell erleuchtet wie eine Stadt aus. Jeder Zentimeter war von elektrischem Licht erhellt, besonders die hohen Bohrtürme und das riesige Ruderhaus am Bug. Der dreihundert Meter lange und fünfundzwanzig Meter hohe Rumpf war so gewaltig, dass er einen beträchtlichen Windschatten bildete. Im Wind, an der Luvseite, schlugen die Wellen gegen den Rumpf, auf der windabgewandten Leeseite war das Wasser ruhig. Hier zogen Offshore-Serviceschiffe ihre Kreise und warten darauf, den Platz unter dem Ladekran des Förderschiffs einzunehmen.
    Die Vulcan Queen war mit leuchtend orangen feuerfesten Rettungsbooten ausgerüstet. Diese Freifallboote würden im Falle eines Unglücks von schrägen Ablaufbahnen ins Wasser rutschen.
    Weiße Kuppeln prangten auf dem Dach des sechsgeschossigen Ruderhauses. Sie schützten die Satellitenantennen zum Empfang der GPS-Daten für das dynamische Positionierungssystem (DP), das mittels Propellergondeln und Schubdüsen das Schiff in Position hielt. Trotz Wind und Wellen stand die Vulcan Queen felsenfest an ihrem Platz.
    »Flugzeug mit eins-drei-fünf Knoten auf Kurs eins-neun-vier, hier ist die Vulcan Queen.«
    Janson antwortete im typischen Jargon des Erdölgeschäfts: »ASC 44 Crew Bird kommt mit einer Ladung Würmer.« Als »Würmer« wurden Neulinge in diesem Job bezeichnet.
    Das Schiff war jetzt so nah, dass Janson Bewegung auf dem Hauptdeck ausmachte. Sicherheitsleute brachten die Schallkanone und die Wasserwerfer in Stellung, obwohl man sich schwer vorstellen konnte, dass Piraten so verrückt sein könnten, ein so riesiges Schiff anzugreifen.
    »ASC 44, ich empfange kein Signal von Ihrem Transponder.«
    »Das hör ich schon den ganzen Tag«, entschuldigte sich Janson.
    Janson tippte dem Piloten auf die Schulter.
    Der Franzose steuerte den Hubschrauberlandeplatz an, der von der Brücke über den Bug hinausragte. Die Landezone war nur wenige Meter vom Positionierungssystem der Vulcan Queen entfernt, ihrem verwundbarsten Teil.
    Die junge Stimme klang plötzlich sehr aufgeregt: »Negativ! Negativ! Sie können nicht landen ohne Erlaubnis!«
    »Ich hab eine ganze Crew Würmer«, protestierte Janson. »Was soll ich tun mit den Jungs?«
    Er riss sich das Headset herunter und zog seine Abseilhandschuhe an.
    Hustend ließ der Franzose seine Maschine fünfzehn Meter über dem Landeplatz schweben. Janson warf das Seil hinaus und glitt blitzschnell hinunter. Vier Sekunden nachdem seine Stiefel den Landeplatz berührten, stürmte er eine Stahltreppe hinunter. Er erreichte den Treppenabsatz und wollte weiterlaufen, als zwei uniformierte Sicherheitsleute die Stufen hochsprangen.
    Sie rissen ihre kurzläufigen Schrotflinten hoch, doch Janson feuerte zuerst. Die Geräusche der schallgedämpften MP5 wurden vom Knattern des Hubschraubers und dem Heulen der Turbinen übertönt, als sich die Maschine wieder in den dunklen Nachthimmel erhob.
    Janson sprang über die gefallenen Wächter hinweg und stürmte durch die Seitentür der Brücke.
    Der stille, dunkle Raum war von Computerbildschirmen und Navigationsinstrumenten erhellt.
    Janson sah sich nur zwei Männern gegenüber, keiner der beiden ein Sicherheitsmann, und wusste, dass er richtig getippt hatte. Privatjets, Hubschrauberflotten und riesige Schiffe vermittelten den Leuten hier ein Gefühl der Sicherheit, das jedoch trügerisch war.
    Der Operator des Positionierungssystems und der Wachoffizier, mit dem Janson über Funk gesprochen hatte, starrten auf seine Waffen und sein vermummtes Gesicht. Der DP-Operator blieb an seinen Monitoren. Der verängstigte Dritte Offizier, ein junger Mann um die zwanzig, flüchtete zur gegenüberliegenden Brückennock.
    Janson war vor ihm bei der Tür und richtete die MP5 auf seine Brust.
    »Langsam, Junge. Keinem passiert hier was.« Er trieb den jungen Offizier zum Operator zurück, der über seine Instrumente gebeugt saß. »Tun Sie weiter Ihren Job«, sagte Janson zu dem Mann. »Bewegen Sie sich nur, um Ihr Schiff in Position zu halten. Verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    Zum Dritten Offizier gewandt, sagte er: »Rufen Sie Kapitän Titus. Wenn er sich meldet, geben Sie mir den Hörer.«
    Der junge Mann tat, was von ihm verlangt wurde, und reichte Janson mit zitternder Hand das Telefon. »Kapitän Titus«, begann Janson, »kommen Sie auf die Brücke, um den

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