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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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noch so langen Reise krempelten sie sogleich die Ärmel hoch und packten die Dinge an. Sie ließen sich nicht anmerken, dass sie sich nach dem sechzehnstündigen Flug nichts anderes wünschten als eine heiße Dusche und ein weiches Bett.
    Heute Abend stand jedoch ein wichtiger Medientermin auf dem Programm: die Präsentation der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der American Synergy Corporation und dem dankbaren, stabilen Inselstaat Île de Forée. Spitzfindige Reporter von NPR, PBS, BBC und den New York Times waren zu einer Fischmahlzeit aus heimischem Fang eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Entdeckung eines größeren Erdölvorkommens verkündet. Wie groß? Riesig. »Ach ja, und unser alter Freund Präsident Iboga ist auch zurückgekehrt, um die Ordnung in seinem Land zu sichern.«
    Der legendäre alte »Buddha«, der sich kaum in der Öffentlichkeit sehen ließ, Generaldirektor Bruce Danforth persönlich, führte die Charmeoffensive an. Obwohl Doug Case den Titel eines Sicherheitschefs des Unternehmens führte, war es das erste Mal, dass er sich mit dem zurückgezogenen Firmenchef in einem Raum befand, und er war zutiefst beeindruckt. Der Buddha ging bereits auf die neunzig zu, doch er hatte sich seinen scharfen Verstand bewahrt.
    »Kohle«, sprach Buddha in die Runde, um eine Anfrage von NPR zu beantworten, »wird noch für hundert Jahre die Hauptenergiequelle der Welt bleiben. Erdöl wird die zweite Stelle einnehmen, Erdgas die dritte. Ob es uns gefällt oder nicht, die Methoden der Energieumwandlung, die James Watt mit seiner Dampfmaschine und Charles Parsons mit seiner Dampfturbine schufen, spielen auch heute noch eine wichtige Rolle. Wärme ist Energie. Auch wenn wir unsere Methoden ständig weiterentwickeln – Wärme bleibt Energie. Und wir werden fünfundachtzig Prozent dieser Energie erzeugen, indem wir fossile Brennstoffe verbrennen.«
    Cases Blick fiel auf den ASC-Verantwortlichen für Medienarbeit. Der arme Teufel, der einen großen Teil seiner Arbeitszeit darauf verwendete, die argwöhnischen Medien davon zu überzeugen, dass ASC ein grünes Unternehmen sei und auf erneuerbare Energien setze, zuckte zusammen.
    Danforth bemerkte es und schien gar nicht erfreut. »Junger Mann«, sagte er mit einem drohenden Unterton, der keinen Widerspruch duldete, »Sie sehen müde aus von der langen Reise. Gehen Sie in Ihre Kabine und ruhen Sie sich aus. Sofort.«
    Der PR-Mann stand auf und ging mit aschfahlem Gesicht hinaus.
    Danforth hob einen runzligen Finger, und als er die ungeteilte Aufmerksamkeit der Anwesenden hatte, wiederholte er die Frage eines Reporters, die ihn zu seiner unverblümten Feststellung bewogen hatte. »Wird American Synergy die Entwicklung der erneuerbaren Energien behindern, die gegenwärtig die restlichen fünfzehn Prozent liefern? Natürlich nicht. ASC hat es nicht nötig, das Potenzial der erneuerbaren Energien zu beschränken. Das erledigt die Physik für uns.«
    »Die Physik oder der freie Markt?«, fragte eine Journalistin am anderen Ende des Tischs.
    Cases Telefon vibrierte. Neuigkeiten vom Black Sand Gefängnis. Hoffentlich gute.
    Er fuhr seinen Rollstuhl vom Tisch zurück, um den Anruf entgegenzunehmen, während Buddha die Frau mit einem Lächeln ansah, das Frauenherzen schon Jahrzehnte vor ihrer Geburt hatte schmelzen lassen, ohne jedoch auf ihre Frage einzugehen. »ASC investiert Millionen in die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen. Steuerlich absetzbar. Und falls unsere Wissenschaftler tatsächlich Wege finden, die Energieversorgung mit neuen Quellen sicherzustellen, haben wir die Patente.«
    Man spürte förmlich, dass Bruce Danforth es genoss, das größte Erdölunternehmen Amerikas zu leiten, und nicht vorhatte, die Führung abzugeben, bis sie ihn in einem Sarg hinaustrugen. Genug Zeit für Doug Case, um eine dauerhafte Verbindung mit dem Mann aufzubauen. Vor allem, wenn Buddha – und nicht Helms – sein privater Mentor, The Voice, war.
    Case steckte das Handy ein und manövrierte seinen Rollstuhl zwischen Bruce Danforth und Kingsman Helms.
    »Poes Leute leisten erbitterten Widerstand beim Gefängnis. Ibogas Vorauskommando zieht sich zurück.«
    Buddhas alte gelbliche Augen fixierten Case mit einem unangenehmen Ausdruck. Die anwesenden Manager und Journalisten ließen es sich nicht anmerken, dass sie mitzuhören versuchten, doch vergeblich: der Generaldirektor der American Synergy Corporation flüsterte so leise, dass nur Case und Helms ihn

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