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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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verstehen konnten. »Das haben Sie nicht vorhergesagt, Douglas.«
    »Nein, Mr. Danforth«, gab Case zerknirscht zu. Dass Präsident Poe das Gefängnis derart verbissen verteidigte, kam tatsächlich unerwartet. Ibogas Offiziere sollten längst befreit sein und ihn am Flughafen empfangen, um mit ihm im Triumphzug zum Präsidentenpalast zu ziehen.
    »Sie auch nicht, Kingsman.«
    »Nein, Sir.«
    Buddhas trockene, rissige Lippen bewegten sich kaum, als er sprach. »Und was zum Teufel noch mal wollen Sie jetzt unternehmen?«
    Kingsman Helms wirkte unschlüssig. Wie nicht anders zu erwarten, dachte Doug Case. Der Direktor der Erdölabteilung hatte noch nie mit einer so heiklen Situation zu tun gehabt. Case dagegen sehr wohl. Er übernahm die Initiative.
    »Ich hatte gehofft, dass Ibogas Vorauskommando die Sache erledigen würde, bevor er landet, Mr. Danforth. Doch ich garantiere Ihnen, sobald Iboga mit frischen Männern und Waffen aus dem Flugzeug steigt, wird sich das Blatt wenden.«

43
    Iboga, der alle Plätze in der Businessclass von TAAG-Flug 224 aus Luanda gekauft hatte, breitete einen Plan von Porto Clarence aus, um sich die Route vom Flughafen zum Black Sand Gefängnis einzuprägen. Neun Söldner saßen um ihn herum und hörten dem heimkehrenden Diktator aufmerksam zu. Der Sieg und die Befreiung der Offiziere hingen von der disziplinierten Umsetzung seines kühnen Planes ab. Keiner aus seiner kleinen Truppe zweifelte am Erfolg. Trotz der Gerüchte, er würde unter Drogeneinfluss dem Kannibalismus frönen, und seiner dicken Speckrollen im Nacken, die unter dem gelben Kopftuch hervortraten, erkannte man sofort, dass Iboga durch und durch Soldat war und sein Handwerk verstand.
    Die Scharfschützen stiegen als Erste aus dem gelandeten Flugzeug.
    Ihre Aufgabe war es, Checkpoints und Hinterhalte mit ihrem Feuer aus dem Weg zu räumen. Während der Rest der Truppe das Bodenpersonal antrieb, ihre Raketenwerfer aus dem Frachtraum auszuladen, rasten die Scharfschützen im Taxi durch die leeren Straßen. Einer stieg an einer wichtigen Kreuzung mit der Uferstraße aus, der zweite beim Parlament, einem neoklassizistischen Gebäude mit einem hohen Uhrturm. Die Uhr zeigte zehn Minuten vor Mitternacht. Ein Anhänger Ibogas wies dem Schützen den Weg zu einer Wendeltreppe. Von dem offenen Glockenturm hatte der Scharfschütze die letzten eineinhalb Kilometer der Uferstraße im Blick, auf der Iboga zum Gefängnis fahren würde.
    Der Turm war etwa dreißig Meter hoch, die Treppe sehr steil. Der Schütze schwitzte in der feuchtwarmen Nachtluft, und sein Gewehrkoffer wurde immer schwerer, bis er endlich die Uhr erreichte. Noch ein letztes Stück bis zur Glocke. Er schleppte sich die Treppe hinauf und trat ins Freie hinaus. Es war stockdunkel. In der Ferne erblickte er die Vorderseite des Gefängnisses, von Scheinwerfern erhellt. Er betrachtete das Gebäude durch sein Fernglas. Tote Soldaten lagen vor den Mauern am Boden. Die Mauern selbst zeigten die Spuren von Hunderten Gewehrkugeln und Granatenexplosionen. Doch die Tore waren immer noch geschlossen.
    Die Verteidiger der Anlage, die gewiss noch geschwächt vom ersten Angriff waren, würden einen Schock erleben, wenn Ibogas Kämpfer mit Raketen angriffen. Der Scharfschütze zog seine Nachtsichtbrille herunter und kniete sich hin, um seinen Gewehrkoffer zu öffnen.
    »Der Platz ist besetzt.«
    Er wirbelte herum, als er die Frauenstimme hörte, und riss seine Pistole aus dem Oberschenkelholster.
    »Nicht«, sagte sie.
    Er hatte sie in der Dunkelheit übersehen, bevor er seine Nachtsichtbrille aufgesetzt hatte. Sie war zusammengekauert wie eine Elfe, so nah, dass er sie hätte berühren können, ein schauriger Anblick in dem grünlichen Farbton. Sie trug ebenfalls ein Nachtsichtgerät, das einen Großteil ihres Gesichts bedeckte. Außerdem hatte sie eine schallgedämpfte Pistole und ein Knight’s M110 auf einem Zweibein bei sich. Das halbautomatische Scharfschützengewehr war auf das Gefängnis gerichtet.
    Dumme Frau. Glaubte sie wirklich, sie könnte auf tausend Meter irgendetwas treffen? Immerhin eine ausgezeichnete Waffe, besser als seine, und auch ihr Nachtsichtgerät war nicht zu verachten. Eine unerwartete Gelegenheit, seine Ausrüstung zu verbessern. Er täuschte einen ungeschickten Angriff vor, um sie zu verwirren, sprang blitzschnell zur Seite und zog seine Pistole. Das Letzte, was er auf dieser Welt sah, war das Mündungsfeuer aus ihrer Waffe.
    Jessie Kincaid lauschte aufmerksam,

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