Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
Vom Netzwerk:
Fehlschuss hätte sie auf Jansons Schützlinge aufmerksam gemacht, die bisher noch unentdeckt waren. Zu riskant.
    Er rannte den Pfad hinauf, auf dem seine Leute flüchteten.
    Jessica ließ sie auf dem Bauch kriechen und Poes Trage hinter sich herziehen, damit sie auf dem exponierten Bergkamm ungesehen blieben. Janson wartete, bis sie den Kamm hinter sich hatten, ehe er ihnen folgte. Plötzlich brandete von unten lauter Jubel auf. Janson blickte auf die Lichtung hinunter und sah, dass Ibogas Leute einen großgewachsenen, schlanken Mann gefangen hatten, der nach dem Triumphgeheul zu schließen Ferdinand Poes Sohn Douglas sein musste.
    Der Jubel wurde noch lauter, als Präsident Iboga persönlich zu dem Gefangenen stolzierte. Der Diktator schlug ihm ins Gesicht. Der schlaksige Mann taumelte. Soldaten rissen ihn hoch, und Iboga schlug noch einmal zu. Dann gab er seinen Soldaten ein Zeichen, und zwei Panzer scherten aus der Halbkreisformation am Rand des zerschossenen Regenwalds aus und durchquerten die Lichtung, um den Panzer herum, den die FFM-Kämpfer getroffen hatten. Von Ibogas ungeduldigen Gesten geleitet, manövrierten die Fahrer ihre Panzer so, dass sich die Kanonen im Abstand von fünf, sechs Metern direkt gegenüberstanden.
    Soldaten fesselten Douglas Poe an den Händen, zerrten ihn zwischen die beiden Panzer und zogen an den Stricken, sodass Poes Arme ausgebreitet waren, als würde er gekreuzigt. Unter dem Gelächter der Soldaten gab Iboga den beiden Fahrern das Signal, ihre gepanzerten Ungetüme in Bewegung zu setzen. Die Panzer verringerten ihren Abstand Stück für Stück, bis sie gegen Poes Brust und Rücken drückten. Das Gelächter wurde immer lauter. Iboga riss sich das Tuch herunter und hielt es hoch, als schickte er sich an, das Startsignal zu einem Rennen zu geben.
    Plötzlich blickte er zum Himmel auf.
    Das feiste Grinsen wich aus seinem Gesicht.

9
    Paul Janson hörte das gleiche ferne Geräusch wie letzte Nacht, das durchdringende Brummen von Reaper-Drohnen. Iboga erstarrte, das gelbe Tuch in der Luft, den Blick zum Himmel gerichtet. Die Hunter-Killer-Drohnen waren zurückgekehrt.
    Die Soldaten blickten nach oben und schrien: »Reaper! Reaper!«
    Iboga wirbelte herum und rannte, stieß Männer zur Seite und eilte zu dem schützenden Halbkreis seiner siegreichen Panzer. Zu Jansons Erstaunen signalisierten die Soldaten den beiden Panzern verzweifelt, von Douglas Poe zurückzuweichen. Sie hoben ihn empor, wie um den Linsen am Himmel zu zeigen, dass die Drohnen auch ihn töten würden, falls sie ihre Waffen abschossen. Eine vergebliche Geste.
    Der Boden erzitterte. Donner zerriss die Luft. Ibogas Panzer explodierten einer nach dem anderen in einem riesigen Feuerball. Toten Soldaten wurden umhergeschleudert. Der Angriff der unsichtbaren, unbemannten Flugzeuge dauerte keine dreißig Sekunden. Als sich der Rauch verzogen hatte, waren alle, die auf der Lichtung geblieben waren, einschließlich Douglas Poe, tot.
    Paul Janson konnte nicht glauben, was er soeben gesehen hatte. Wer anderes als das Pentagon oder das U. S. State Department konnte die Reaper eingesetzt haben? Theoretisch konnte das westafrikanische Erdöl das Motiv für ein solches Eingreifen sein. Doch in Wahrheit hatte die korrupte Regierung die gesamte Erdölinfrastruktur verkommen lassen, und die Ölreserven schwanden ebenso wie die Nigerias. Größere Funde versprach man sich heute vor allem vor der Küste Angolas, tausend Meilen weiter südlich. Ein Eingreifen im chaotischen Westafrika wäre für Amerika ein riskantes Unterfangen, das keinen großen Nutzen versprach. Es sei denn, Douglas Case hatte gelogen, als er behauptet hatte, die Rettung des Arztes hätte nichts mit Ölreserven zu tun.
    Falls die Reaper tatsächlich aus den USA kamen – konnte es sein, dass sich eine private Organisation oder Firma Zugang zu dieser Technologie verschafft hatte? Das schien eigentlich undenkbar. Die schwerbewaffnete Drohne war die mächtigste Waffe in einem immens komplexen System, das auf Fernsteuerung per Satellit beruhte. Staaten wie Nigeria oder Angola waren Lichtjahre von solchen Technologien entfernt. Selbst China verfügte kaum über derartige Möglichkeiten – wie sollte eine private Gruppe also dazu in der Lage sein?
    Irgendetwas ging hier vor, eine Mission, von der er nichts wusste. Paul Janson schwor sich herauszufinden, was es war, denn die Reaper verliehen ihrem Besitzer eine fast gottähnliche Macht der Beobachtung und Zerstörung.
    Unten

Weitere Kostenlose Bücher