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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Bäumen hinter ihr hatte einen weiteren Panzer auf sie aufmerksam gemacht.
    »Komm da runter!«, rauschte Jansons Stimme in ihrem Ohrhörer. Sie nahm den Panzer ins Visier und betete, dass sie nicht noch einen Blindgänger hatte.
    Im Innern des T-72 arbeiteten drei kleine Männer – keiner größer als eins fünfundsechzig – zusammen, um den Aufständischen auszuschalten, der mit RPGs bewaffnet in einem Baum hockte und bereits einen ihrer Panzer zerstört hatte.
    Der Fahrer manövrierte seine Maschine gekonnt den Abhang des Grabens hinauf. Der Kommandant richtete die Kanone aus und gab zweimal den Befehl zum Feuern. Beim ersten Kommando trat der Fahrer die Kupplung, um das Ungetüm zu stabilisieren, beim zweiten feuerte der Bordschütze. Der Kommandant sah den Granatwerfer aufblitzen. Ein HEAT-Geschoss durchschlug die Panzerplatte, grelles Licht flammte auf, und heiße Granatsplitter schossen durch den engen Raum wie fliegende Rasierklingen.
    In den Baumwipfeln pfiff die Granate des Panzers so nah an Jessica vorbei, dass die Druckwelle sie umriss. Im nächsten Augenblick explodierte der Panzer, auf den sie gefeuert hatte. Sie sprang von der Plattform, bevor der nächste Bordschütze sie ins Visier nahm, und kletterte so schnell sie konnte die behelfsmäßigen Sprossen hinunter.
    Als sie auf den Waldboden sprang, vernahm sie Jansons Stimme im Ohrhörer, kalt und entschieden: »Ich glaube, ich hab dir den Befehl gegeben, von dem Baum runterzukommen.«
    »Ja, Sir.« Sie fühlte sich wie ein einfacher Soldat, der von seinem Oberst zusammengestaucht wurde.
    »Noch so eine Aktion, und du kannst dir einen Job suchen.«
    »Ich dachte, wir sind Partner.«
    »Dann kannst du dir einen neuen Partner suchen«, versetzte Janson, und plötzlich brachen Emotionen aus ihm heraus, wie sie sie noch nie an ihm erlebt hatte. »Herrgott, Jessie! Das kostet dich das Leben, wenn du hier den Cowboy spielst.«
    »Kommt nicht wieder vor, Sir.«
    »Lass dich zur Höhle zurückfallen. Wir müssen weg hier.«
    Sie rannten beide auf denselben Punkt zu und trafen sich vor der Lazaretthöhle. Janson wirkte wieder etwas gefasster. So ruhig, klar und wach wie gewohnt. »Iboga hat seine Garde hinter den Panzern versteckt. Sie werden bald hier sein.«
    »Ich hab ihn gesehen. Ein Koloss mit einem gelben Kopftuch.«
    Die Rebellen zogen sich bereits zurück.
    In der Höhle fanden Jessica und Janson ein Dutzend Jungen, die sich um Ferdinand Poes Feldbett drängten.
    Paul Janson sprach mit lauter, klarer Stimme zu Flannigan, Ferdinand Poe und allen anderen, die Englisch verstanden: »Wir machen Folgendes: Wir legen Minister Poe auf eine Trage und wechseln uns beim Tragen ab, immer zu viert, zwei an jeder Stange. Der Doktor trägt die Medikamente. Ihr zwei Jungs – du und du – tragt das Wasser. Diese Lady führt euch«, fügte er hinzu und deutete auf Jessie, die ihre MP5 im Arm hielt. »Folgt ihr. Ich sichere nach hinten ab. Bleibt dicht beisammen, dann schaffen wir’s. Los, bewegt euch!«
    Flannigan überwachte, wie der Patient vom Bett auf die Trage gehoben wurde, die von vier größeren Jungen gehalten wurde. Sekunden nachdem die bunt zusammengewürfelte Karawane die Höhle verlassen hatte und auf einem schmalen Pfad den Berg hinaufstieg, stieß der erste Panzer in die Lichtung vor und feuerte mit seiner Kanone in das Lazarett und ins Hauptquartier. Dahinter nahmen einzelne Trupps der Garde das Gelände mit ihren automatischen Waffen unter Beschuss.
    Janson sah zwei FFM-Kämpfer aufspringen und mit ihren unhandlichen RPG-7 auf die Panzer zielen. Beide fielen im Kugelhagel, während sie ihre Waffen abfeuerten, doch einer landete noch einen Glückstreffer direkt in den Sichtschlitz eines Panzers. Das mächtige Kettenfahrzeug scherte aus und krachte gegen einen riesigen Felsblock.
    Doch immer mehr Panzer und Soldaten strömten in die Lichtung und überrannten das Lager der Rebellen. Janson erhaschte auch einen Blick von Iboga selbst: ein Hundertvierzigkilokoloss mit einem leuchtend gelben Tuch am Kopf, wie eine arabische Kufiya. Umgeben von seiner Leibgarde, die an den gelben Halstüchern zu erkennen war, wirkte er wie die Verkörperung jener skrupellosen Führer, die in Afrika eine Nation nach der anderen in den Abgrund gerissen hatten. Ein gezielter Schuss konnte diesen Kampf entscheiden. Doch die Entfernung von hundertfünfzig Metern war zu groß für seine MP5, außerdem wurde der Diktator von seinen großgewachsenen Gardesoldaten bewacht, und ein

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