Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)
Stadt bewachen alle möglichen Fluchtwege. Doch ich kenne Iboga. Er hat bestimmt einen Plan und wird flüchten, wenn er sieht, dass wir gewinnen. Ich brauche Ihre Hilfe. Ich möchte Sie anheuern. Ich zahle Ihnen, was Sie verlangen.«
Janson schüttelte den Kopf. »Sie sind ein tapferer Mann, Minister Poe. Ich respektiere das. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wir können für ein Dutzend Männer aus Ihrer Leibgarde einspringen – ich nehme an, das ist Ihre Elite?«
»Ja.«
»Setzen Sie sie zur Jagd ein. Wir begleiten und beschützen Sie persönlich. Garantiert.« Er wandte sich Jessica zu: »Garantiert«, pflichtete sie sofort bei.
»Ich bin nicht wichtig«, protestierte Poe. »Um mich geht es hier nicht.«
»Ein Krieg wie der Ihre hier ist wie ein Schachspiel«, gab Janson zu bedenken. »Ist der König verloren, ist der Krieg verloren.«
»Ich habe nicht den Wunsch, ein König zu sein. Ich bin Demokrat.«
»In einem solchen Krieg kommt das aufs Gleiche raus«, erwiderte Janson geduldig. »Ist der ›Demokrat‹ verloren, ist der Krieg verloren. Jetzt ist nicht der Moment für falsche Bescheidenheit, Minister Poe. Nur Sie allein können Île de Forée retten. Wir könnten Ihnen helfen, indem wir Sie beschützen, bis Ihre Männer die Hauptstadt erobert und Iboga gefasst haben, und dafür brauchen Sie uns keinen Penny zu bezahlen.«
»Warum wollen Sie das tun?«
»Weil ich glaube, dass Sie auf der richtigen Seite stehen«, antwortete Paul Janson mit ehrlicher Überzeugung.
»Und nebenbei beschützen Sie auch den Doktor«, versetzte Poe.
»Das ist richtig. Wir sind für den Doktor verantwortlich. Wir haben unser Wort gegeben, ihn gesund nach Hause zu bringen.«
Die FFM-Kämpfer verfolgten Ibogas Truppen und blieben zunächst erfolgreich: Der Flughafen, fünfzehn Kilometer von Porto Clarence entfernt, war nur schwach verteidigt, und die demoralisierten Soldaten des Diktators ergaben sich nach einem kurzen Schusswechsel. Der Tower und die Hangars wurden nicht beschädigt, ein paar Einschusslöcher an den Fenstern des prächtigen Terminals blieben die einzigen Spuren der Auseinandersetzung.
Einer der letzten Helikopter der Streitkräfte – geflogen von dem tapferen Patrice da Costa, Poes Spion in Ibogas Regime – brachte den Führer der Rebellen in Sicherheit. Janson, Kincaid und Flannigan begleiteten Poe auf dem Flug in den brandneuen Flügel des ansonsten halbverfallenen Krankenhauses von Porto Clarence, der eigens für den Diktator und seine Freunde eingerichtet worden war.
Das Krankenhaus stand auf einem Gelände mit Blick auf den Präsidentenpalast, ein zweigeschossiges weißes Stuckhaus mit rotem Dach, schmucken Balkonen und modernen Klimaanlagen, von einem hohen Glockenturm gekrönt. Die Rasenflächen davor wurden von Palmen beschattet. Ein langer Pier ragte ins Meer hinaus.
Poe machte den Ärzten sogleich klar, dass er sich keiner Operation oder sonstigen Behandlung unterziehen würde, die eine Vollnarkose nötig machte, bis der Kampf gewonnen war. Die einzige Schwäche, die er sich gestattete, war, dass er Terrence Flannigan bat, an seiner Seite zu bleiben.
»Ich bin kein Experte für innere Medizin, Sir«, gab Flannigan zu bedenken.
»Aber Sie sind der Einzige hier im Krankenhaus, der seinen Posten nicht von Iboga bekommen hat.«
»Da ist was dran«, meinte Jessie Kincaid. »Er hat recht, Doc. Sie sind der Einzige, dem wir trauen können.«
Terry Flannigan wusste, dass er im Moment nicht von hier wegkonnte. Gleichzeitig war er fest entschlossen, nicht mit den Söldnern von ASC mitzugehen, auch wenn ihn die beiden nicht aus den Augen ließen. Und so blieb er vorerst bei dem verrückten alten Patrioten, der das Kopfende seines Bettes hochklappen ließ, damit er das Geschehen drüben beim Palast verfolgen konnte.
Poes Präsenz schien tatsächlich die Wirkung zu haben, die er sich erhofft hatte. In der Stadt stiegen nur vereinzelte dünne Rauchsäulen empor, und die Schüsse, die man hier und dort hörte, schienen lediglich von Pistolen zu kommen. Eine Stunde vor Sonnenuntergang wurde Ibogas persönliche Fahne, ein gelbes Banner mit einer roten Schlange, vom Glockenturm des Palastes heruntergeholt.
Poes Handy klingelte. Er hörte einige Augenblicke zu, und sein Gesicht begann zu leuchten. »Iboga sitzt in der Falle«, verkündete er. »Allein.«
»Bringt ihn nicht um«, befahl er ins Telefon. »Wir müssen rauskriegen, wo er unser Geld hingebracht hat. Nehmt ihn lebend fest.« Dann blickte er
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