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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer lässigen Bewegung kam Glenda auf mich zu. »Du kannst uns ja zusammen mit Suko abholen, schlage ich vor.«
    »Mal schauen.«
    »Wie lange wird es ungefähr dauern?« fragte Suko. Er stand vor Shao und hauchte ihr zwei Küsse auf die Wangen.
    »Zwei, drei Stunden.«
    »Die Zeit schlagen wir auch tot.«
    Glenda strich über mein Kinn. »Ach ja, was ich dir noch sagen wollte, John. Dosensuppen schmecken auch, habe ich mir sagen lassen. Vorausgesetzt, man ist nicht zu anspruchsvoll. Aber das ist man bei dir ja nicht gewohnt.«
    »Danke, ich habe verstanden.«
    Beide Frauen lachten und verließen die Wohnung. Ich blieb noch und ging nicht nach nebenan. Suko hatte sie bis zur Tür gebracht, kehrte zurück und lächelte. »Den beiden macht es wirklich Spaß, mal allein ausgehen zu können. Gönnen wir es ihnen.«
    »Klar, außerdem bin ich wirklich kein unbedingter Sushi-Freund. Dazu muss man geboren sein.«
    »Und was machen wir?«
    Ich warf einen Blick zur Uhr. »Ich wollte noch etwas lesen und auch in die Glotze schauen.«
    »Dann in zwei Stunden.«
    »Alles klar.«
    »Hast du denn Hunger?«
    Ich stand schon im Flur und drehte mich um. »Nein, und erst recht nicht auf rohen Fisch…«
    ***
    Der Taxifahrer war sehr höflich und öffnete beiden Frauen die Türen, was er nicht immer tat. Shao und Glenda fühlten sich geschmeichelt, und besonders Glenda war davon angetan. »Es gibt doch noch Kavaliere«, erklärte sie, bevor sie die Rechnung zahlte und das kavalierentsprechende Trinkgeld hinlegte.
    Das japanische Lokal, das sich die Frauen ausgesucht hatten, gehörte zu den Adressen, die in der letzten Zeit in waren. Wie eben auch das Sushi-Essen. Da galt es schon als eine Schande, wenn jemand noch nicht diese japanische Spezialität kannte. Bestimmte Restaurants hatten sich eben hervorkristallisiert und erfreuten sich eines großen Zulaufs.
    Man wollte eben mitreden können. Dementsprechend schwer war es, Plätze zu bekommen.
    Glenda und Shao hatten sicherheitshalber schon vor zwei Wochen reservieren lassen. So würden sie keine Sitzprobleme bekommen.
    Zudem hatten sie sich die Plätze an der viereckigen Theke reservieren lassen. Dort saßen die Gäste allerdings auf Barhockern. Dieses Zugeständnis musste man den europäischen Gästen schon machen.
    Das Restaurant hieß Hibiskus. Es versteckte sich in einer Nebenstraße und war eigentlich nur für Kenner zu finden. An der Fassade leuchtete eine Hibiskusblüte, und gar nicht mal weit entfernt begann eine andere Welt. Dort hatte sich ein Straßenstrich etabliert mit schon älteren Frauen, die sich ebenso wenig an dem Lokal störten wie die Gäste sich an ihnen. Für viele war es sogar chic, in eine etwas ›verrufene‹ Gegend zu fahren.
    Vor dem Lokal stand ein Aufpasser in roter Uniform, die mit Litzen und Strass besetzt war. Der Mann lächelte permanent. Sein Gesicht schien eine einzige Sonne zu sein, die nie unterging. Auch die beiden neuen Gäste lächelte er freundlich an und fragte sicherheitshalber, ob sie reserviert hatten.
    »Haben wir, Meister der schönen Uniform«, erklärte Glenda.
    »Dann wünsche ich den Damen einen guten Appetit und sehr viel Vergnügen.« Galant hielt er den beiden die Tür auf. Glenda und Shao betraten das Lokal, in dem die Garderobe nicht abgegrenzt, sondern integriert worden war. Abzugeben hatten sie nichts.
    Ein ganz in Schwarz gekleideter Geschäftsführer nahm sich ihrer an, verglich ihre Namen mit den eingetragenen in der Reservierungsliste und führte sie dann vorbei an den niedrigen Tischen mit den Sitzkissen darum zur Theke hin, diesem offenen Karree, in dem auch gekocht wurde. Eine gewaltige Dunstabzugshaube sorgte für entsprechend reine Luft, so dass von der Küche, in der wahre Künstler wirkten, kaum etwas zu riechen war.
    Lampen, deren Birnen unter hauchdünnen Holzscheiben verschwanden, strahlten weiches Licht ab. Es schien permanent in Bewegung zu sein, als wollte es sich den Bewegungen der beiden Köche und der zwei Helfer angleichen. Die Männer lächelten bei ihrer Arbeit.
    Auch so etwas machte den Gästen Appetit.
    Shao und Glenda schauten sich um. Noch waren einige Plätze an der Theke frei. Das würde sich bald ändern, denn auch neben ihnen hatten die Gäste reserviert.
    Eine niedliche Japanerin mit einem puppenhaften Gesicht und Pustewangen fragte nach den Getränken.
    »Was können Sie denn als Aperitif empfehlen?« erkundigte sich Shao.
    »Da haben wir die Spezialität des Hauses, meine Damen. Nicht zu

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