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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Plätze besetzt, die Mitarbeiter mussten ihr Bestes geben, und Glenda beobachtete, mit welchem Geschick hier gearbeitet wurde. Dazu mit einer atemberaubenden Schnelligkeit, ohne dass Hektik auftrat.
    Im Hintergrund sah sie eine Schwingtür. Sie blieb meistens geschlossen, bewegte sich allerdings hin und wieder, als wäre ein Windstoß dagegen gefahren. Dann drückte sie jemand auf.
    Shao hatte zufällig in diese Richtung geschaut und starrte einen Augenblick später auf den Mann, der einen der hinteren Räume verlassen hatte und einen kleinen Schritt in die offene Küche hineingetreten war.
    Der Mann gehörte zum Lokal. Er war ebenfalls Japaner, dunkel gekleidet und wirkte recht nervös, denn seine Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Glenda entdeckte auch den Schweiß auf seinem Gesicht. Gut, es war nicht eben kalt in der Umgebung hier, doch der Mann an der Tür schien eine sehr anstrengende Arbeit hinter sich gehabt zu haben, da er so schwitzte. Er hatte nicht lange auf dem Fleck gestanden, als ihn die Bedienung mit dem puppenhaften Gesicht entdeckte. Sie zuckte auch nicht zusammen, sie wurde nicht blass, aber sie veränderte sich schon, als sie den Mann sah und er sie.
    Ihre Haltung veränderte sich. Sie nahm einen etwas devoten Ausdruck an. Die Augen waren auf das Gesicht des Mannes gerichtet, als wollten sie von dort jeden Wunsch ablesen.
    Er stellte ihr eine Frage. Die Frau nickte und senkte den Kopf.
    Glenda schaute weiter zu. Sie hatte plötzlich das Gefühl, es tun zu müssen. In ihrem Innern waren gewisse Saiten zum Schwingen gebracht worden. Sie spürte die Spannung. Etwas rann kalt den Nacken hinab wie eine Perle aus Eis, die auf ihrem Weg allmählich schmolz.
    Der Mann sprach nicht mehr. Er schaute sich um. Zuerst durchforsteten seine Blicke das Lokal im Hintergrund, wo die Tische und Sitzplätze gefüllt waren. Er bewegte dabei nur seine Augen. Es fiel ihm auch nicht auf, dass Glenda ihn dabei beobachtete. Sie glaubte, etwas zu verpassen, obwohl es Unsinn war. Doch der Mann gefiel ihr nicht. Besonders sein Verhalten befremdete sie. Er schaute auch auf die Gäste an der Theke. Immer nur für einen Moment blickte er die Leute an. Dieser Kontakt allerdings war anders. Er wirkte scharf, sezierend, als suchte er in den Gesichtern der Anwesenden nach etwas Bestimmten. Auch Glenda Perkins starrte er an.
    Die meisten Menschen blickten dann weg. Dazu gehörte Glenda nicht.
    Sie wollte ihr Selbstbewusstsein zur Schau stellen und hielt dem Blick des Mannes stand. War er irritiert? Leicht verunsichert? Hatten seine Mundwinkel gezuckt, oder hatte sich Glenda das nur eingebildet? War auch die Schärfe und das Misstrauen innerhalb des Blickes gewachsen, und leuchteten die Augen nicht sehr kalt?
    Glenda wusste es nicht. Es konnte Einbildung sein. Vielleicht war sie auch zu misstrauisch. Da kam eben viel zusammen. Durch ihren Job sah sie die Welt nie mit normalen Augen. Sie war leider schon verdorben worden und wollte immer nachforschen, was sich hinter dem Äußeren der Menschen verbarg.
    Obwohl der Mann sie nicht mehr anschaute, fragte Glenda sich, was sich hinter dieser Gestik verbergen mochte. Was hatte dieser Mann getan? Welche Sorgen quälten ihn? Sie glaubte fest daran, dass er mit seinen Problemen nicht fertig wurde. Gleichzeitig schalt sie sich eine Närrin, an einem Abend wie diesem überhaupt über so etwas nachzudenken. Nur konnte sie nicht aus ihrer Haut heraus.
    Der Mann zog sich wieder zurück. Zuvor flüsterte er der Kellnerin noch etwas zu und verschwand durch die gleiche Tür, durch die er gekommen war.
    Shao war aufgefallen, dass Glenda sich ziemlich still verhalten hatte.
    Sie fragte deshalb: »War etwas?«
    »Nein, warum?«
    »Du warst so still.«
    »Ich wollte dich nicht stören.«
    »Na ja«, erwiderte sie lachend. »Das werde ich dir dann mal glauben.«
    Wieder tauchte die nette Bedienung vor ihnen auf. »Nun, hat es Ihnen geschmeckt?«
    »Wunderbar«, lobte Shao. »Es hätte nicht besser sein können. Ein wirklich toller Einstieg in das Olympia-Menü.«
    »Das werde ich unseren Köchen weitergeben.« Sie hatte die Teller schon aufeinandergestellt und wollte sich zurückziehen. Dagegen hatte Glenda etwas.
    »Einen Moment noch«, sagte sie.
    »Bitte?«
    Glenda gab sich etwas verlegen. Wie jemand, der nicht so recht weiß, wie er beginnen soll. »Ich möchte ja nicht unbedingt als neugierig dastehen«, sagte sie. »Aber ich habe vorhin einen Mann gesehen, der kurz die Küche betrat und sich

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