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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal. Er riss seine Augen so weit auf, dass es ihn schmerzen musste. Nagato verstand die stumme Frage, er hörte auch weiterhin das Schaben der Füße über den Boden, und er schüttelte den Kopf. Es war die einzige Regung oder Kontaktaufnahme, die er sich erlaubte.
    Dann senkte er die Waffe. Er visierte den Kopf an. Nagato schoss nie einmal. Er ging stets auf Nummer Sicher und drückte zweimal ab.
    Manchmal lächelte er, wenn er killte. In diesem Fall nicht. Da blieb sein Gesicht starr. Der Killer war ein perverser Mensch. Irgendwie waren das alle Mörder. Er aber genoss stets den Augenblick kurz vor dem Ende des Opfers.
    Dann trat in die Augen des Opfers ein bestimmter Ausdruck. Es war dieses Wissen um den Tod, das sich dort zeigte. Der absolute negative Kick, wie Nagato es für sich formulierte. Darauf wartete er.
    Ja, der Ausdruck kam. Es war wie immer. Diese Veränderung des Blicks. Das Wissen darum, dass sein Leben vorbei war. Noch einmal schickte die Seele die schrecklichen Empfindungen in die Augen hinein, die letztendlich nur ein Spiegel waren.
    Nagato schoss nicht. Noch nicht!
    Er hätte schießen müssen. Der Ausdruck des Menschen hielt nie lange an. Er tat es trotzdem nicht. Sein Finger lag bereits am Abzug des Revolvers. Die Augen schauten auch über den Schalldämpfer hinweg.
    Es war alles perfekt. Trotzdem zögerte Nagato!
    Da war etwas, das er nicht verstand. Nicht sichtbar, nicht in seiner Nähe, aber durchaus vorhanden. Es war um ihn herum, so dass er sich plötzlich wie ein Gefangener fühlte. Der Killer hatte so etwas noch nie erlebt. Er war stets abgebrüht gewesen, ein eiskalter Todesengel, der vor einem Mord nicht zurückschreckte.
    Heute aber war es anders. Er konnte es sich nicht erklären. Jemand hielt sich in seiner Nähe auf, den er nicht sah. Es konnte auch eine andere Kraft sein, so genau wusste er das nicht. Er kämpfte um eine Erklärung. Schweiß brach aus ihm aus. Etwas, das ihm noch nie widerfahren war. Nagato konnte seine Gefühle nicht mehr steuern. In seinem Innern tobte die fremde Kraft, die ihn ebenso umfangen hielt wie die sichtbaren Stricke den anderen.
    Nagato schluckte. Sein Speichel schmeckte bitter. Hinter der Stirn war das Blut warm geworden. Er fühlte sich wie von geheimnisvollen Geistern umgeben. Besuch aus einem Schattenreich. Die Boten des Todes glitten auch auf ihn zu.
    Er drehte den Kopf. Nagato war kein hektischer Mensch. In diesem Fall bewegte er sich wie eine Puppe, deren Kopf von einem Band bewegt wurde. So eckig sah er aus, wenn er nach rechts und links blickte. Mit großer Willensstärke versuchte er, sich zusammenzureißen.
    Nur jetzt keinen Fehler machen. Er musste seinen Auftraggebern Vollzug melden, sonst war er an der Reihe.
    Das Andere und Unsichtbare lenkte ihn immer stärker ab. Es wollte ihn weg aus dem Keller treiben. Nagato kämpfte mit aller Willenskraft dagegen an. Er würde sich nicht ablenken lassen. Mit einer schon mühsam wirkenden Bewegung hob er die Waffe wieder an. Er schüttelte dabei den Kopf, um zu beweisen, dass er gegen das Fremde anging. Er hörte das Knirschen, seiner Zähne. Durch seinen Kopf tobte ein Sturm.
    Die Gefühle waren außer Kontrolle geraten. Wenn er noch lange wartete, konnte er den Auftrag vergessen.
    Schießen - zweimal!
    Er drückte ab. Der Schuss war kaum zu hören. Bei anderen Morden hatte er nach dem ersten Schuss stets eine gewisse Befreiung gespürt.
    Die fehlte jetzt.
    Den nächsten Schuss führte er rein automatisch aus. Entgegen seiner Art schoss er noch ein drittes Mal.
    Echos oder Geräusche hatten sehr gedämpft geklungen. Da war es wie immer gewesen, aber hier hatten sich die Dinge verändert. Keine Erleichterung, kein zufriedenes Lächeln, das um seine Lippen spielte.
    Alles war anders, so verdammt anders. So wie er musste sich der Gefangene eines Fluchs fühlen.
    Bei seinen vorherigen Taten hatte er sich das Opfer sofort angeschaut.
    Auch eine gewisse Sicherheit, denn er wollte nicht, dass es noch lebte.
    Hier musste er zur Seite gehen und sich an der Wand stützen. Er fühlte sich verloren, ausgepowert. So etwas war ihm noch nie passiert, und die Umgebung schwankte tatsächlich vor seinen Augen.
    Er stierte nach vorn. Der Mann hockte noch immer auf dem Boden.
    Nur war er jetzt schlaff und deshalb ein wenig nach rechts zur Seite gesunken. Und sein Gesicht sah nicht mehr so aus wie sonst. Zwei Kugeln hatten es getroffen. Eine davon hatte im Klebeband ein Loch hinterlassen. Die dritte Kugel steckte in

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