Das Jesus Sakrileg 2
welch Idiot er sei, sowas zu fragen.
„Ja, ich weiß. Aber jedes Mal , wenn ich ihr sagte, dass wir uns das nicht leisten können“, antwortete sie: „Keine Widerrede, du wirst auf diese Schule gehen. Das Geld lass mal meine Sorge sein, denn deine ist das Lernen. Nicht, dass du mich enttäuscht.“
Und ich enttäuschte sie nicht. Ich war sehr strebsam und erfolgreich. Und ich fragte sie nicht mehr, woher sie das Geld her hatte. Aber ich schwor mir, ihr alles zurückzuzahlen mit Zins und Zinseszins. Ich führte exakt Buch über die Kosten.
Und dann hatte ich meinen ersten gut bezahlten Job. Von meinem ersten Gehalt gab ich ihr 2.000 Shekel.
Esther schaute mich ganz verdutzt an und fragte: „Wofür soll das sein?“
„Für dich. Ich möchte, dass du es nimmst.“
Sie lachte und nahm meine Hand in die ihrige.
„Ich liebe dich wie mein eigenes Kind. Für mich bist du mein Kind. Wie könnte eine Mutter von ihrer Tochter Geld annehmen? Ich brauche das Geld nicht.“
„Aber viele meiner Kollegen unterstützen ihre Eltern“, wand ich ein.
Wieder lachte sie und ich sah, dass ihre Augen feucht wurden.
„Ich habe alles, was ich will. Eine wunderbare Tochter, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und zu trinken. Nein, mein Kind, nimm das Geld und kauf dir was Schönes.“
Ich konnte nicht anders, aber ich musste anfangen zu weinen. So war sie von Anfang an. Immer nur um mein Wohl bedacht, nie nur einen Gedanken hegend, einen Vorteil für sich daraus zu ziehen.
Und ich war stolz, sie meine Tante zu nennen, auch wenn mich ihre Sturheit, kein Geld von mir anzunehmen, manchmal in den Wahnsinn trieb. Aber sie macht sich nichts aus materiellen Dingen.
Noch immer fällt es mir schwer, das zu verstehen. Ich verdiene sehr viel Geld. Doch ich glaube, nichts auf der Welt könnte sie veranlassen, ihr Heim je zu verlassen.
Auf der einen Seite bewundere ich sie sehr dafür, auf der anderen Seite frage ich mich, wozu ist all das viele Geld gut, wenn man nicht einmal seine Liebsten damit verwöhnen kann“, sagte Rebecca und war in Tränen aufgelöst.
„Vielleicht hat sie ja alles, was sie braucht. Ein Heim und jemanden , den sie über alles liebt und der sie über alles liebt“, sagte Nick und versuchte Rebecca ein wenig Trost zu spenden. „Vielleicht hast du Recht. Ja, so wird es sein. Es macht mich halt traurig, weil ich weiß, wie krank sie ist … und es macht mich traurig, daran denken zu müssen, dass sie bald nicht mehr bei mir ist. Ich will sie nicht verlieren, Nick. Ich liebe sie und weiß nicht, was ich ohne sie tun soll. Ich habe große Angst davor“, schluchzte Rebecca noch immer unter Tränen. Nick drückte ihren Kopf an seine Schulter und streichelte ihr die Haare.
„Habe keine Angst, Rebecca. Ich werde bei dir sein. Immer.“
„Immer? Versprochen?“
„Versprochen“, sagte Nick und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Kapitel 27
Der Vatikan ist klein, sehr klein. Jede noch so unbedeutende Nachricht bleibt nicht lange verborgen. Schon gar nicht dem Kardinal, der gleichzeitig der Leiter des vatikanischen Geheimdienstes war. Er hatte schon sehr früh erkannt, welche Macht die Geheimdienste hatten und daher auch schon sehr früh den Papst ersucht, ihm die Leitung zu überschreiben.
Somit war der Kardinal der am besten informierte Mensch im Vatikan.
Informationen waren in der heutigen Zeit wertvoller als irgendein anderes Gut. Auch wenn es der Papst nicht so sah. Er hielt nichts vom Geheimdienst und wollte ihn gar abschaffen, weil er die Überzeugung vertritt, dass dies nicht mit der christlichen Lehre in Einklang steht. Schließlich wolle man den Menschen die Liebe in die Herzen pflanzen und nicht Zwietracht oder Misstrauen.
Doch die Kurie entschied gegen den Rat des Papstes und der Papst ließ sie gewähren und hatte das Interesse am vatikanischen Geheimdienst verloren. Somit konnte der Kardinal diesen unbemerkt für seine Zwecke nutzen und manipulieren.
Erst hatte er die Nachricht auf seinem Bildschirm kaum wahrgenommen, als gemeldet wurde, dass eine Person im Flur der päpstlichen Privatgemächer festgenommen wurde. Mehr aus Routine, denn aus Neugier, las er die Meldung. Der Kardinal las jede Meldung, die im Zentralcomputer durch den Sicherheitsdienst eingegeben wurde.
Doch als er dann las, dass es sich bei der Person um eine alte Dame handelte, die einer Zigeunerin ähnelte und dass man nicht wisse, wie sie die Schweizer Garde ungehindert hatte umgehen können, wurde der Kardinal
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