Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
jeweiligen Geheimdienst angelegten Index vor, werden diese E-Mails heimlich kopiert und gelesen, um zu überprüfen, ob die nationale Sicherheit auf dem Spiel steht, all das erfuhr Ismail nun. Eine höchst illegale Aktion , a ber wie soll der Staat den Staat verklagen?
Allein der CIA gab kürzlich internen Quellen zufolge 250 Millionen Dollar für Email Spionage aus.
Da Ismail von Grund auf kein neugieriger Mensch, dafür aber ein treuer Untergebener war, fragte er nie nach, was er verschickte.
So schickte er die Information per Laptop an die ihm bekannte E-Mail Adresse.
Ismail saß in seinem kleinen Zimmer, in einem Kloster nicht weit von der Altstadt entfernt und wartete auf eine Antwort, die nicht lange auf sich warten ließ:
Alle Seiten besorgen – um jeden Preis.
Diese eine Zeile ,mehr nicht. Eine Zeile, die ihm verriet, dass es sich hier um einen Textausschnitt handeln musste. Sicherlich ein Buch. Und das die Informationen aus diesem Buch unermesslich wertvoll waren. So wertvoll, dass sie ihm freie Hand gaben, dieses Buch zu beschaffen, und zwar um jeden Preis.
Dies bedeutete nicht nur Geld, das war Ismail klar.
Dieser Teil der Arbeit missfiel Ismail. Aber der Glaube forderte seine Opfer von jedem seiner Schäfchen.
Er nahm sein Handy und rief Ali an.
Kapitel 25
Das Handy klingelte und er sah eine Nummer, die er nicht kannte. Ali ließ es weiter klingeln.
Seit dem Vorfall gestern im Café war er vorsichtig geworden.
Jetzt, wo er Andreas an der Angel hatte , bereute er den Kontakt zu Ismail.
Er hatte das starke Gefühl, dass es Ismail war. Da er bisher immer mit unterdrückter Rufnummer angerufen hatte . Diesmal schien er leichtsinnig zu sein und sendete seine Nummer mit.
Ein Fehler, den sich Ismail selbst nicht verzeihen würde.
Ali wollte kein Gespräch mehr entgegennehmen, dessen Nummer ihm nicht bekannt war: Aus dem feigen und rücksichtlosen sowie geldgeilen Al i , war ein feiger und in Gedanken bereits wohlhabender Mann geworden.
Zum ersten Mal schien er zu verstehen, was es bedeutete, etwas zu besitzen.
Bisher besaß er nichts. Er lebte in Ramallah. In einer Gettosiedlung, wie die meisten Palästinenser. Ohne jegliche Hoffnung, jemals aus dieser Gegend rauszukommen.
Da er seit geraumer Zeit arbeitslos war , wie 60% der Männer dort, verdiente er sich das Geld mit kleineren Gaunereien. Für die Anstellung als Soldat oder die Arbeit in einer Freiheitsorganisation hatte er nicht den Mut.
Ein Palästinenser würde niemals Organisationen wie die Hisbollah, El Kaida, Hamas, Islamischer Dschihad, ETA oder IRA als Terrorgruppe betrachten: Diese Menschen kämpfen aus ihrer Sicht für die Freiheit Palästinas, ihrer Minderheiten oder die Unterdrückten mit ihrer Ehre, bereit zu sterben, damit ihre Kinder es eines Tages besser haben sollten als sie selb st .
Ali hatte nicht den Mut dazu und schämte sich gleichzeitig dafür.
W ie die meisten Palästinenser hasste er die Juden und ihre Verbündeten, allen voran die USA.
„Papa, ich habe Hunger“, hörte Ali Mustafa sagen. Mustafa war sechs Jahre alt und eines von Alis vier Kindern.
„Mama kommt gleich und macht uns was“, antwortete Ali, nahm Mustafa auf den Arm und gab ihm einen väterlichen Kuss auf die Stirn.
Seit er gestern harte Devisen von Ismail und Andreas bekommen hatte, konnte sich die Familie ein richtiges Abendessen leisten.
Heute sollte es Steaks geben. Das erste Mal seit 4 Monaten, dass es wieder Fleisch gab. Somit gehörten sie fürs erste zu den Privilegierten in der Nachbarschaft.
Es war selbstverständlich, dass Ali heute seine Nachbarn zum Essen einladen und m orgen ein Schaf schlachten würde, um das Fleisch an arme Menschen zu verteilen.
Denn jetzt galt er im Getto als wohlhabend.
Aber er wollte hier raus! Er wollte ein besseres Leben, vor allem aber sollten seine Kinder eine bessere Zukunft haben.
Dies konnte nur funktionieren, wenn Ali den Kontakt zu Ismail abbrach und den Deutschen dazu bekam, die Zweihundertfünfzigtausend zu zahlen.
Sobald er das Geld hätte, würde er nach Saudi-Arabien reisen und sich von dort aus um eine Aufenthaltsgenehmigung in der Türkei oder in Ägypten kümmern. Weit weg von all dem Hass.
Er befand sich so kurz vor dem Ziel.
Jetzt musste er nur noch das Buch besorgen.
Er hatte bisher nur 6 Seiten aus diesem kopiert.
Aber da er wusste, wo es war, sollte es ein leichtes sein, es in die Hände zu bekommen.
Das Handy klingelte wieder, die Nummer war
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