Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)
einer verliebten jungen Frau.
Daran bestand kein Zweifel, aber dennoch beschloss er, erst einmal niemandem von dem Buch zu erzählen.
Andreas wollte ein Stück einer Seite an der Uni einem C-14-Test unterziehen lassen. Dann würde er die Wahrheit erfahren. Sollte dabei herauskommen, dass er jemandem auf den Leim gegangen war, würde er diesen Schmach für sich behalten und sich gezwungenermaßen dem Willen seines Vaters beugen. Sollte der Test aber ergeben, dass das Buch echt war, dann würde er seine Bühne betreten und die Welt würde ihm huldigen.
Dass das Buch nach dem Äußeren zu urteilen , allerhöchstens 100 Jahre alt sein konnte, ignorierte er mit der Begründung, dass das Buch Maria Magdalena gehören musste, einer Heiligen. Wie könnte solch ein Buch altern? Seine Naivität war dermaßen grenzenlos, dass er zu vergessen schien, dass in den wenigen Seiten bereits über eine Wunderheilung durch Jesus berichtet wurde und er wollte doch die Welt mit der wahren Geschichte über Jesus erschüttern. Wie konnten da Wunderheilungen reinpassen?
So las er in dem Buch, einzig geleitet vom Drang, unfehlbar zu sein.
Je länger er las, desto überzeugter war er, dass er ein Original in Händen hielt. Einen wirklichen Zeitzeugen. Jetzt musste er nur noch bestätigt wissen, welcher Zeitzeuge es war.
Hoffentlich die eine, an die ich denke … sie muss es sein, es kann nur sie sein …, waren seine Gedanken.
Er hoffte, im Laufe des Buches mehr zu erfahren.
Der Name Maria war genannt worden. Also handelte es sich um eine Frau. Jedoch gab es zur damaligen Zeit viele Frauen, die Maria hießen. Selbst Jesus´ Mutter hieß so.
Und sicherlich waren auch viele Frauen in Jesus verliebt.
Wer würde nicht einen solch redegewandten, charismatischen Menschen, den viele bewunderten, lieben?
Frauen waren früher wie heute angetan von Männern mit Macht und Jesus hatte eine solche, auch wenn er diese nicht nutzte, um sich zu bereichern, so war er doch sehr mächtig. Sehr viele Menschen ließen sich von seinen Worten lenken und führen.
Es fiel Andreas schwer , das Buch wegzulegen, aber er wusste, dass er ein wenig Schlaf benötigte, da er morgen mit dem Rückflug einen anstrengenden Tag vor sich haben würde.
So sehr er sich bemühte, die Nacht wurde sehr unruhig. Es war ihm nicht vergönnt, gut zu schlafen.
Kapitel 43
Hinter den breiten Schultern Kaans gehend, betrat Nick als Letzter Esthers Hütte.
Es schien, als würde er sich dahinter verstecken wollen.
Esther empfing sie im Flur.
„Rebecca, mein Kind“, sagte sie besorgt.
„Ein Schuss hat sie gestreift. Sie ist in Ohnmacht gefallen“, antwortete Kaan.
„Komm, bring sie ins Schlafzimmer.“
Kaan und Nick folgten ihr.
Im Schlafzimmer auf dem großen Bett lag bereits der schwer verwundete Ahmed. Nachdem Esther seine Wunde draußen mit dem Nötigsten versorgt hatte, hatte er sich mit letzter Kraft ins Bett begeben. Kaan legte Rebecca behutsam neben ihn.
Esther beugte sich über sie. Rebecca begann leicht zu hüsteln und öffnete die Augen.
„Wo bin ich? Was ist passiert?“
„Alles wird gut, mein Kind. Du bist zu Hause.“
Rebecca wollte aufstehen, doch Esther drückte sie sanft ins Bett.
„Bleib ein wenig liegen , bis sich dein Kreislauf stabilisiert hat.“
Esther verband Rebeccas Schulter.
„Wie geht’s Ahmed?“, fragte Kaan.
„Die Wunde ist tiefer und schwerer, als es den Anschein macht. Ich habe die Kugel entfernt und seine Wunde geschlossen. Jetzt kann ihm nur noch Gott helfen.“
Kaan beugte sich über Ahmed. Durch die Entfernung der Kugel war Ahmed in einen tiefen Schlaf gesunken.
Die Angst, ihn zu verlieren, war in Kaans Gesicht gezeichnet. Er kämpfte gegen seinen männlichen Stolz an, seine Sorge nicht zu zeigen.
Rebecca blickte auf Kaan.
„Danke.“
„Wofür?“
„Dass Sie mir das Leben gerettet haben.“
Kaan antwortete nicht. Stattdessen geschah etwas, was Nick ganz und gar nicht schmeckte.
Ihre Blicke trafen sich und schienen nicht voneinander loslassen zu können.
Nick starrte wie verloren diesem Blick nach, der in seinen Augen mehr als tausend Worte sagte.
Ich armer Hans, dachte er.
Esther blieb dies nicht verborgen. Sie klopfte sanft auf Nicks Schultern.
„Sie können nicht hier bleiben. Sie kommen mit mir. Dort sind sie alle sicher und auch Ahmed“, sagte Kaan.
„Sollte er nicht ins Krankenhaus gebracht werden?“, fragte Nick.
Kaan wollte etwas sagen, aber Esther schnitt ihm das Wort ab.
„Kein
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