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Das Juwel der Elben

Das Juwel der Elben

Titel: Das Juwel der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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manchmal von Pferden, manchmal aber auch von Ochsen gezogen wurden.
    „Da diese Gruppen in dieselbe Richtung ziehen wie wir, werden wir wohl nicht auf einem völlig falschen Weg sein, der uns ins Nichts führt“, war Mik überzeugt.
    Zusammen mit Mok hatte er versucht, ein Feuer zu entzünden, was aber aus irgendeinem Grund einfach nicht so recht klappen wollte. Vielleicht war das Holz zu feucht, oder sie hatten einfach nicht genügend Geduld.
    Daron wollte erst mit einem Brandzauber etwas nachhelfen, aber Sarwen hielt ihn davon ab.
    „Die werden nicht dankbar, sondern neidisch sein“, vernahm er ihre Gedankenstimme. „Ich nehme an, dass wir unsere Kräfte noch dringend brauchen werden.“
    „Hast du auch das Gefühl, dass wir uns Rarax nähern?“, fragte er sie.
    „Nein.“
    „Aber ich spüre seine Anwesenheit stärker als zuvor!“
    „Ja, mit geht es ebenso, Daron. Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gelangt, dass wir ihn deshalb deutlicher wahrnehmen können, weil es ihm nicht gut geht.“
    Daron nickte leicht. „ Das würde zu meinem Traum passen.“
    Schon vor Sonnenaufgang brachen sie wieder auf.
    Gegen Mittag kam ihnen eine Gruppe von Whanur entgegen. Die grün geschuppten Echsenmenschen waren etwa so groß wie Elben und Menschen. Aus ihren Mäulern zuckten gespaltene, schlangenartige Zungen hervor. Sie verfügten weder über Pferde noch über Ochsen oder irgendwelche anderen Zugtiere. Ihre überladenen Karren zogen sie selbst. Koy zügelte die Pferde, als er den Zug sah.
    „Meine Güte, was stinkt denn hier so nach Fisch!“, rief Mik. Der Kleinling verzog angewidert das Gesicht. „Hast du mal wieder irgendwas ins Gepäck geschmuggelt, was nach einer Weile so einen furchtbaren Geruch entfaltet?“, wandte er sich an Mok.
    „Wo denkst du hin!“
    „Gegen grelles Licht kann man ja einen Dunkelseher aufsetzen, Aber vielleicht sollten wir einen Dunkelriecher erfinden, der einen vor schlechten Gerüchen schützt. Und dann machen wir uns damit selbstständig und gründen eine Werkstatt, so wie es Koys Vorfahre einst getan hat.“
    „Und werden reich dabei!“, ergänzte Mok und rieb sich vor Freude bereits die Hände. „Keine schlechte Idee.“ Dann verdüsterte sich sein Gesicht. „Die hat nur einen Haken.“
    „Und der wäre?“
    „So etwas gibt es schon.“
    „Was?“
    „Nimm einfach eine Wäscheklammer und klemm sie dir auf die Nase!“
    Wäscheklammern wurden von den geschickten Kleinling-Handwerkern selbst hergestellt, und Koy hatte schon des Öfteren überlegt, auch sie in andere Länder zu verkaufen, da Wäscheklammern dort unbekannt waren. Aber das war vielleicht mal ein Plan für die Zukunft. In diesem Augenblick wollte Koy vorerst nur, dass die beiden Kleinlinge still waren.
    „Ruhe dahinten! Der Geruch kommt wahrscheinlich daher, dass auf den Karren der Whanur reichlich Fisch geladen ist.“
    „Sagtest du nicht, dass die Hauptstadt des Knochenherrschers an einem See liegt?“, mischte sich Daron ein.
    „Richtig“, bestätigte Koy.
    „Dann wird es dort Fisch geben, also kommen diese Whanur von dort. Vielleicht haben sie etwa gesehen.“
    „Ich wäre vorsichtig und würde sie nicht unbedingt ansprechen“, riet ihm Koy. „Wie ich dir schon mal sagte, dienen die meisten von ihnen in der Wächtergarde des Knochenherrschers als Krieger.“
    „Aber die dort sind nur leicht bewaffnet. Ich glaube nicht, dass es sich um Krieger handelt. Und der Fischgestank spricht auch eher dafür, dass es Händler sind.“
    Daron sprang vom Wagen und lief den Whanur entgegen. Die stoppten ihren Zug, zu dem fünf voll beladene Karren gehörten. Der Gestank war für Darons feine Elbennase fast unerträglich. Also dämpfte er seinen Geruchssinn mit einer Zauberformel etwas ab, damit er sich auf ein Gespräch mit den Echsenmenschen konzentrieren konnte.
    „In welcher Sprache willst du sie überhaupt ansprechen?“, sandte ihm Sarwen einen Gedanken.
    „Ach, die werden schon irgendeine Sprache beherrschen, die auch wir gelernt haben“ , war Daron ganz zuversichtlich. „Notfalls muss es eben durch magisches Gedankenlesen gehen, auch wenn das verflucht anstrengend ist, wenn der Andere einem nicht so vertraut ist wie du mir.“
    Die Whanur ließen ihre gespaltenen Zungen aus den Mäulern schnellen, wobei zischende Laute entstand. Auf diese Weise nahmen sie die Witterung des sich nähernden Elbenjungen auf, um ihn gegebenenfalls wiederzuerkennen. Die grüne Schuppenhaut glänzte

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