Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
können dies mit einem Buchstaben als Abkürzung tun oder direkt im Text arbeiten, indem Sie Leuchtmarkierstifte nutzen: Jede Farbe steht für einen Kompetenzbereich.
Schauen Sie dann, welche der markierten oder mit dem gleichen Buchstaben versehenen Fertigkeiten sich unter Oberbegriffe zusammenfassen lassen. Sie können dazu auch die markierten Begriffe separat auf Haftnotizen übertragen, um sie besser clustern zu können.
Das Formulieren von Kompetenzbegriffen ist ein schöner, aber auch kniffeliger Arbeitsschritt. Sie können sich dabei Zeit lassen und auch zunächst einen Probebegriff aufschreiben, um Fertigkeiten zusammenzufassen, zum Beispiel »Organisationskompetenz«. Bei einer zweiten Betrachtung nehmen Sie vielleicht eine Änderung in »Planungskompetenz« vor, weil dieser Begriff für Sie stimmiger ist. Lassen Sie sich auch von den Begriffen unserer Protagonisten inspirieren oder von den Kompetenzlisten.
Durch den ersten Arbeitsschritt der Zuordnung Ihrer Fertigkeiten zu den Kompetenzbereichen sind damit automatisch Ihre Kompetenzbegriffe den Bereichen personal, sozial, methodisch und fachlich zugeordnet. Sie können dieses Ergebnis aber natürlich noch einmal auf Stimmigkeit überprüfen und verändern.
Schauen Sie, dass Sie mindestens zwei Kompetenzen für jeden Bereich erarbeitet haben. Ansonsten müssten Sie noch weitere Szenen aus Ihrer Biografie analysieren. Meistens ist dies aber nicht nötig. Die endgültige Auswahl Ihrer acht zentralen Kompetenzen erarbeiten Sie mit Übung 8.
Weg 2: Finden Sie zuerst eine Überschrift für ähnliche Fertigkeiten. Markieren Sie einfach jeweils Fertigkeiten, die Ihnen ähnlich vorkommen. Auch hier können Sie diese auf Haftnotizen übertragen, um sie besser clustern zu können, oder sie in der Datei zusammenkopieren. Aber auch Notizen auf einem separaten Blatt können helfen. Für die als ähnlich markierten Fertigkeiten finden Sie dann jeweils passende übergeordnete Kompetenzbegriffe.
In einem zweiten Schritt ordnen Sie nun die von Ihnen gefundenen Kompetenzbegriffe jeweils einem passenden Kompetenzbereich zu.
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Im Ausschnitt »Planung der Feier: Location aussuchen« aus Stefanies Beispiel sind ähnliche Fertigkeiten zusammengefügt und Kompetenzbereichen zugeordnet. Diesen hat Stefanie erste mögliche Kompetenzbegriffe zugeordnet (in Klammern geschrieben).
Wie Sie sehen, lassen sich manche Fertigkeiten/Kompetenzen durchaus in zwei Kategorien unterbringen. Dies gilt in Stefanies Fall für soziale und methodische Kompetenzen. Aber auch fachliche und methodische Kompetenzen können je nach Berufsfeld unterschiedlich zugeordnet sein. Man entscheidet dann jeweils aus dem Zusammenhang, wie die Kompetenzen entstanden sind. Außerdem müssen letztlich Sie sich damit wohlfühlen, wo Sie eine Kompetenz zuordnen würden.
Für Stefanie erschloss sich bereits aus diesem Beispiel – was mehrere andere Szenen bestätigten –, dass sie über eine gut ausgeprägte Intuition und Menschenkenntnis verfügt. »Das habe ich auch in den Trainings gemerkt«, sagt die Finanzfachfrau. »Ich konnte meinem Trainer jeweils sehr genau sagen, wie die Stimmung ist und was wir als Nächstes tun müssen, um die Gruppe ›wach‹ zu halten.«
Kompetenzen auswählen und überprüfen
In einem dritten Schritt lernen Sie Ihre Kompetenzen noch besser kennen und überprüfen sie sozusagen auf Herz und Nieren. Nicht zuletzt soll Ihnen das Wissen um und der sichere Umgang mit Ihren Kompetenzen Ihre berufliche Entscheidung erleichtern, denn Ihre neue Tätigkeit soll schließlich Ihnen entsprechen.
Als wesentlich anzusehen sind die acht Kompetenzen, die Sie als Person typisch charakterisieren und auch Ihren Werten entsprechen. Menschen bilden Kompetenzen am ehesten in Bereichen aus, die auch von ihren persönlichen Werten unterstützt werden. Und andererseits sind Kompetenzen nicht wirklich nützlich für eine zukünftige Berufswahl, wenn diese nicht von den eigenen Werten unterstützt werden, so wie es bei Stefanie der Fall ist: Ihre Finanzbuchhaltungsfertigkeit bedeutet ihr eher wenig; sie möchte sie zukünftig nicht mehr als Hauptkompetenz einsetzen müssen.
Schauen Sie sich noch einmal Ihre Kompetenzbegriffe an, und zwar dahingehend, ob sich hinter ihnen vielleicht Werte verbergen oder ob Sie solche zusätzlich notieren können. So mache ich im Coaching immer wieder die Erfahrung, dass manche Begriffe, die der Klient oder die Klientin zunächst als Kompetenzen benannt
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