Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
Teil dieses Kapitels übergehen, der Visionsreise »Der ideale Tag, die ideale Woche, das ideale Jahr«.
Übung 24 : Die Zufriedenheitskurve – Die Berufsstationen resümieren 28
Diese Übung dreht sich um die Bestimmung des Erfüllungsgrads Ihrer Werte, Kompetenzen, Charakterstärken usw. an den unterschiedlichen Berufsstationen. Der Grad der Zufriedenheit/Unzufriedenheit gibt konkreten Aufschluss über Handlungsschritte, das heißt, Sie wissen, wo genau Sie ansetzen müssen und ob Sie Ihre Suche möglicherweise weiter verfeinern müssen oder ob Sie das, was Sie für sich herausgefunden haben, umsetzen können. Ausgehend von Ihrer Anfangsfrage soll am Ende dieses Kapitel eine erste Zielvision stehen, die Ihnen die Richtung weist.
Für die Übung »Die Zufriedenheitskurve« nutzen Sie die zentrale Grafik im Gesamtdatenchart.
Die Übung »Zufriedenheitskurve« ist leichter auszuführen, als es in der folgenden Beschreibung klingen mag. Das werden Sie sehen, sobald Sie sich einen Aspekt vorgenommen haben. Im Anschluss zeige ich Ihnen das Auswertungsbeispiel von Christina.
Tragen Sie auf der horizontalen Achse zunächst Ihre Berufsstationen in den jeweiligen Lebensphasen ein, aus Platzgründen am besten mit Abkürzungen. Wählen Sie drei bis vier Aspekte aus, die Sie pro Durchgang betrachten möchten (zum Beispiel Ihre innerlichen Werte und zwei Karriereanker, mehr wäre nicht übersichtlich), wiederholen Sie danach die Übung mit anderen Aspekten.
Wählen Sie für jede Kategorie, die Sie bewerten, eine separate Farbe oder eine andere Unterscheidung (durchgezogene Linie, Punkte, Strichelung etc.), in der Sie gleich die jeweilige Zufriedenheitskurve in die Grafik einzeichnen.
Tragen Sie Ihre Zufriedenheit einzeln für jedes Auswertungselement pro Berufsstation anhand der vertikalen Achse ein (Prozentpunkte Zufriedenheit). Machen Sie dazu anhand der Skala am rechten Rand entsprechend einen Punkt bei jeder Berufsstation.
Verbinden Sie die Punkte zu einer Zufriedenheitskurve pro Element – jedes separat in seiner Farbe oder Markierungsart. Weichen etwa zwei Werte, Karriereanker oder Kompetenzen stark voneinander ab, können Sie auch jeweils eine einzelne Kurve einzeichnen.
Die einzelnen Zufriedenheitskurven ermöglichen Ihnen, was die KAIROS-Methode für Ihre gesamte Biografie leistet: ein differenziertes Bild. Ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit erleben Sie normalerweise als gesamten Eindruck, wie eine aus mehreren Strängen gedrehte Kordel. In den separaten Zufriedenheitskurven lösen Sie einzelne Fäden aus dieser Kordel heraus und können so eine genauere Diagnose stellen: Wo drückt der Schuh?
Methodentipps
Tipp 1: Kopieren Sie Ihr Gesamtdatenchart auf DIN-A3 – ein größeres Format ermöglicht eine bessere Übersicht.
Tipp 2: Fertigen Sie mehrere Ausfertigungen (Kopien) an, damit Sie bei Bedarf mehrere Durchgänge machen können. Eine gute Alternative ist auch Transparentpapier, das ähnlich wie Butterbrotpapier aussieht und im Schreibwaren-/Bürohandel erhältlich ist. Davon können Sie mehrere Blätter nacheinander über die zentrale Grafik legen und so mehrere Auswertungsgänge durchlaufen.
Tipp 3: Da Sie für jeden Auswertungsaspekt eine separate Kurve einzeichnen werden, beschränken Sie sich bitte pro Durchgang aus Ihren Ergebnissen auf jeweils drei bis vier wichtige Punkte. Mehr Kurven gleichzeitig abzubilden geht auf Kosten der Übersichtlichkeit. Durchlaufen Sie also besser mehrere Durchgänge, in denen Sie Ihre Zufriedenheit zum Beispiel mit Ihren Lebensthemen, einzelnen Kompetenzen oder den Werten für die äußerlichen Lebensbedingungen betrachten.
Das Beispiel von Christina
Christina betrachtete in einem Durchgang der Zufriedenheitskurve ihre Karriereanker (alle drei in Summe, da diese nicht gegenläufig sind) sowie ihre innerlichen Werte (das heißt die Werte für die Dimension Innerlichkeit/Kommunikation im Gegensatz zu den objektiven Lebensbedingungen, die separat zu betrachten sind). Die beruflichen Stationen von Christina waren der Start des Soziologiestudiums mit 20, der Start des FH-Studiums der Sozialpädagogik mit 22, das Anerkennungsjahr als Sozialpädagogin sowie die erste Berufsstation in der Verwaltung mit 27 und 28 Jahren, der Start in Brüssel mit 29, der Antritt der jetzigen Stelle in Berlin mit 36 sowie die Ablehnung der Geschäftsführung mit 42 Jahren.
Für das Soziologiestudium zeigen beide Kurven stark nach unten. »Ein Horror«, erinnert sich Christina mit einem
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