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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Elizabeth umklammerte mein Bein und wollte nicht loslassen. Sie wimmerte und barg ihr Gesicht an meinem Knie. Ich befreite Willies Arme, hielt aber die Waffe weiter auf ihn gerichtet, als er auf die Knie sank. Er rieb über seine malträtierten Handgelenke und starrte zu mir hoch. »Sie müssen mir glauben, der Mann ist krank im Kopf. Er wird Sie umbringen, alle hier drinnen, auch dieses arme kleine Mädchen.«
    »Bleiben Sie wo Sie sind, Claire. Keine Bewegung.«
    McKays Stimme. Direkt hinter mir. Ich wirbelte herum, unsicher, von wo er gekommen war. Er stand knappe zwei Meter von mir entfernt. In einer Hand hielt er einen Block Plastiksprengstoff, in der anderen etwas, das aussah wie eine TV-Fernbedienung, aber ich wusste was es war: ein Fernzünder. Er hatte vor, die Höhle in die Luft zu sprengen. Ich trat einen Schritt zurück, sodass ich beide Männer im Auge behalten konnte. Die Waffe hielt ich auf McKay gerichtet, und meine Stimme klang ruhiger, als ich es war.
    »Auf die Knie, McKay. Und zwar sofort.«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Sie machen einen großen Fehler, Claire. Die beiden sind es, die Sie suchen, das schwöre ich bei Gott. Willie hat über Jahre hinweg Leute ermordet und sie hier draußen in den Bäumen aufgeknüpft, und nun ist sie seine Komplizin. Ich will dem Treiben ein Ende machen. Deshalb sind sie gefesselt. Ich werde dieses Höllenloch samt allem, was darin ist, in die Luft jagen.«
    Ich trat noch ein paar Schritte weiter zurück, damit ich sie alle drei in Schach halten konnte, schwenkte meine Waffe zwischen McKay, Willie und Wilma hin und her, unsicher, wem ich nun glauben sollte. Wilma lag gegen die Wand gekauert und hielt den Kopf mit beiden Armen bedeckt.
    Willie macht einen Schritt auf mich zu und flehte mich regelrecht an: »Er lügt. Nichts Derartiges habe ich getan. An diesem Abend nach der Gala wollte ich Ihnen alles über ihn erzählen, dass er nach seiner Zeit bei den Marines hierher zurückkam und wieder angefangen hat zu töten. Sie haben ja gehört. Er hat vor, Wilma und mich hier unten zurückzulassen und dann alles in die Luft zu sprengen!«
    Daraufhin trat McKay näher, den Zünder nach wie vor in der Hand. Er war ein Baum von Mann, extra ausgebildet zu töten. Ich hielt meine Waffe weiter auf ihn gerichtet. »Kein Schritt weiter, McKay. Beim geringsten Anlass schieße ich! Legen Sie den Sprengstoff weg! Sofort!«
    Sehr langsam legte er sowohl den Sprengstoff als auch den Zünder auf den Boden. Die Augen hielt er auf mich gerichtet. Seine Stimme klang ebenso ruhig wie Willies Stimme aufgeregt klang. »Hören Sie, Detective, Sie können Willie nicht laufen lassen. Er ist der Mörder, den Sie suchen. Sie müssen mir glauben.«
    »Ganz genau, ja. Und vermutlich war er es auch, der dieses kleine Mädchen aus Ihrer Nachbarschaft in Kalifornien entführt hat. Ich kenne die Suchmeldung sehr genau. Nehmen Sie die Hände auf den Rücken. Gegen Sie liegt ein Haftbefehl wegen Kindesentführung vor, und Sie sind hiermit festgenommen.«
    »Sie irren sich, Claire. Elizabeth ist meine Tochter. Ich wusste bis zu meinem Ausscheiden aus dem Militär nichts von ihrer Existenz. Ihre Mutter und ich waren eine Zeit lang zusammen, aber sie fing an, Drogen zu nehmen, nachdem ich letztmals eingerückt bin. Nun ist sie süchtig und lässt zu, dass ihr Freund mein Kind schlägt. Deshalb hab ich sie an mich genommen. Und ich werde sie auch nicht wieder dorthin zurück lassen.« Er hörte zu reden auf und blickte zu Willie. Ich auch. Willie hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Dann sagte McKay: »Claire, wenn Sie Willie laufen lassen, wird er uns beide auf die denkbar schlimmste Art und Weise ermorden. Und Elizabeth wird auch dran glauben müssen. Lassen Sie mich ihn wieder fesseln, dann können Sie entscheiden, wer von uns beiden die Wahrheit sagt.«
    »Kommt nicht infrage. Ich nehme Sie beide fest, und dann werden wir schon sehen, wer was auf dem Kerbholz hat. Nach allem, was ich weiß, sind Sie beide darin verwickelt. Und jetzt legen Sie sich auf den Bauch, beide, und Arme und Beine auseinander! Sofort! Los!« In meinen Augen waren beide schuldig, und mir würde es verdammt sehr viel besser gehen, wenn ich sie endlich in Handschellen auf dem Boden vor mir hätte. Ich sah zu Wilma hinüber. Sie hatte sich nicht von der Stelle bewegt und stöhnte leise vor sich hin.
    Zuerst legte ich McKay in Handschellen, die Hände auf dem Rücken, worauf er mir auf dem Bauch liegend das Gesicht zuwandte.

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