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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Bastard Classon mal am Telefon genannt hat, Detective? Nichtsnutz. Das ist doch unglaublich! Ein erwachsener Mann! Ich habe einen Masterabschluss, verdammt noch mal. Ich war beim Militär und habe meinem Land ehrenvoll gedient, und dieser Volltrottel nennt mich Nichtsnutz. Aber das ist nun mal zum Teufel seine Art, er beschimpft einfach jeden, und keiner kann sich dagegen wehren, weil er die Macht über Johnstone hat, diesen Idioten mit seinem weißen Anzug und den Jesuslatschen.«
    Ich sah nun ein, warum Rowland uns unbedingt draußen sprechen wollte. Seine Anschuldigungen waren eine ziemliche Provokation.
    »Er nennt Sie wirklich Nichtsnutz, ohne Witz?«, sagte Bud. »Das würde ich mir auch nicht bieten lassen.«
    »Genau, und das ist noch gar nichts im Vergleich dazu, wie er mich sonst noch so nennt.«
    Bud zog die Stirn einfühlsam in Falten, was Balsam war für Rowlands Wunden. »Eins sag’ Ihnen, Detective, auch wenn ich vielleicht blöd dabei dastehe, aber Sie kennen das ja, manchmal muss die Wahrheit einfach raus. Die Menschen hier in der Gegend müssen wissen, was hier draußen abgeht. Die Idioten, die hier am Ruder sind, müssen benannt und dann gefeuert werden.«
    Genau, und Rowland hatte die Rolle des Rächers übernommen. Ich sagte: »Ja, Sir, ich verstehe, wie Sie sich fühlen müssen. Haben Sie Simon Classon ermordet, Mr Rowland?«
    Rowland sah mich entgeistert an. Er blinzelte einmal und seufzte dann ausgiebig. »Auf diese Frage habe ich gewartet. Ja, ich war’s. Hab’s nicht länger ausgehalten mit ihm, also hab ich ihn in den Wäldern aufgeknüpft und mein Auto kurzerhand in den Graben gesetzt, damit ich als Hauptverdächtiger gelte.«
    »Ist das ein Geständnis, Sir?«
    Er starrte Bud entsetzt an und schüttelte dann den Kopf. »Das kann nicht Ihr Ernst sein. Nein, natürlich nicht, ich habe Classon nicht getötet. Das war sarkastisch gemeint, falls Sie verstehen.«
    O ja, wir hatten verstanden. Wir waren ja auch nicht schlecht darin. »Ich an Ihrer Stelle wäre etwas vorsichtiger mit meinen Aussagen, Mr Rowland. Leute wie wir zum Beispiel könnten Ihnen glauben und Sie wegen Mordes verhaften.«
    Er kam sofort zur Vernunft, obwohl meine Drohung zu diesem Zeitpunkt jeglicher Grundlage entbehrte, aber Rowland wusste das nicht. »Ich würde Ihnen raten, sich jemanden zu suchen, der bestätigt, wo Sie sich an den letzten Abenden aufgehalten haben. Vor allem am Abend des sechzehnten Dezember. Okay?«
    Er runzelte die Stirn und starrte einen Moment lang über den Hof in Richtung weißes Haus. »Okay. Mir fiel gerade ein, in der Nacht, die ich hier auf dem Campus verbracht habe, steckte ein Hausmeister den Kopf zur Tür herein und fragte, was ich da mache.«
    »Und der Name?«
    »Willie Vines. Den können Sie sich auch noch vorknöpfen. Ein schräger Vogel. Und das Mädchen genauso, mit dem er dauernd herumhing. Wilma. Sie war in meinem Kurs und stand auf ganz abgefahrene Sachen, zeigte mir dieses Tattoo auf ihrem Fußgelenk, ein Teufel mit einem Dreizack. Aber ich mochte sie, Classon jedoch gar nicht. Er mochte überhaupt keine Hausmeister. Willie Vines soll er sogar bezichtigt haben, mit Haschisch zu dealen, nur zu Ihrer Information, wissen Sie.«
    Bud spitzte die Ohren. »Gibt es dafür konkrete Beweise, Mr Rowland?«
    »Ich nehme keine Drogen, falls Sie das meinten.«
    »Genau das meinte ich.«
    »Ich steh nicht auf das Zeug, im Gegensatz zu vielen anderen hier, die ohne das Zeug ihren Job gar nicht machen könnten.«
    »Wären Sie bereit, uns ein paar Namen zu nennen?«
    »Nein.«
    Wir ließen ihm kurz Zeit, es sich anders zu überlegen. Tat er aber nicht.
    »Dann glaube ich, das war’s zunächst, Mr Rowland. Aber einen Rat gebe ich Ihnen. Zügeln Sie Ihr Temperament. Es steht Ihnen gar nicht gut an, so die Beherrschung zu verlieren wie heute. Wir könnten sogar daraus schließen, dass Sie, wenn Sie nur wütend genug sind, auch dazu in der Lage wären, jemanden zu töten.«
    »Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.« Bud hielt an der Tür inne. »Und Sie wissen doch sicher, dass Sie Ihr Büro entwanzen lassen können? Vielleicht denken Sie mal drüber nach.«
    »Hier gibt es so viele Verrückte, man stolpert förmlich über sie«, sagte Bud, als wir unseren neuesten und heißesten Verdächtigen verließen.
    »Wem sagst du das. Lass uns diesen Willie Vines aufsuchen. Vielleicht dealt er ja wirklich mit Drogen. Simon hatte welche zu Hause, und vielleicht waren die beiden Komplizen und sind

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