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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Berichte lesen, unternehmt alles, damit dieser Irre hinter Schloss und Riegel kommt.«
    »O nein, Charlie, bitte nicht, alles, bloß das nicht.«
    In Stresssituationen oder wenn mich besonders abstruse Anordnungen nerven, spreche ich ihn beim Vornamen an. An diesem Tag war das ein Fehler.
    Er nahm seine Pfeife aus dem Mund, damit er mich besser anschnauzen konnte. »Das ist ein Befehl, Detective. Geben Sie dem Kerl eine Chance, und lassen Sie sich überraschen.«
    Plötzlich schossen mir Wörter wie Hokuspokus durch den Kopf, Schnapsidee, Quacksalber, Scharlatan.
    »Jawohl, Sir.«
    »Sprechen Sie mit dem Kerl. Vielleicht hat er wieder irgendwelche verdammten Gesichter oder Visionen oder wie auch immer er das nennt.«
    »Jawohl, Sir. Nächste Woche hätte ich Zeit, mich mal mit ihm zu treffen.«
    »Das ist gut, denn er kann jede Minute hier sein.«
    Mist, um es kurz zu sagen. »Schon?«
    »Richtig. Erstaunlicherweise lebt er hier in der Gegend. Ein Wunder, dass Sie noch nie was von ihm gehört haben.«
    Ich war auch platt und hatte mittlerweile Visionen, in denen ich mit einem dieser Spinner im Auto in der Stadt unterwegs bin und keinen Gedanken zu denken wage aus Furcht, ich könnte abgelauscht werden.
    »Gut, er ist jetzt da. Sind Sie bereit?« Charlie blickte über meinen Kopf hinweg durch die Glastür seines Büros. Er bedeutete seiner Sekretärin, Madge, den Mann hereinzubitten. Ich drehte mich um, um zu sehen, ob er eine rosafarbene Aura oder sonst eine flüchtige Erscheinung um seinen Kopf hatte.
    Eine Aura hatte er zweifelsohne. Er war so ungefähr der bestaussehende Mann, der mir je untergekommen war, außer vielleicht Black. Er war groß, muskulös und hatte lange blonde, fast schulterlange Haare. Mit seinem Dreitagebart machte er einen auf verwegen und böser Junge. Er trug enge Jeans und braune Motorradstiefel, ein schwarzes Sweatshirt mit dem Aufdruck USC und einen offenen schwarzen Parka mit braunem Fellbesatz an der Kapuze. Oops, da hatte er doch glatt die obligatorische schwarze Lederjacke vergessen. Kein böser Junge, der was auf sich hält, würde sich in einem Parka blicken lassen, aber hey, vielleicht war es ja durchgeknallten bösen Jungs bei diesen Temperaturen zu kalt auf dem Motorrad. Das Beste an der Sache war jedoch, dass ich ihn sofort nicht mochte und ihm auch nicht traute. Warum, konnte ich nicht sagen. Er lächelte mir zu, und ich fragte mich, ob er auch Gedanken lesen könne. Nur für alle Fälle dachte ich: Du legst mich nicht rein, du Clown.
    »Hallo. Ich bin Joe McKay.« Er nickte uns zu. »Sheriff. Miss.«
    Miss? Wer zum Teufel glaubte er denn, dass er war, mich Miss zu nennen? »Ich bin keine Miss, McKay. Ich bin die leitende Ermittlerin in diesem Fall.«
    McKay streckte die Hand aus, ein echt freundlicher, lächelnder Hellseher. »Sehr erfreut, Detective.«
    Ich beschloss, ihn direkt anzugehen. »Wenn ich Ihnen die Hand gebe, lesen Sie dann meine Gedanken?«
    Charlie sagte: »Genug jetzt, Detective. Geben Sie dem Mann die Hand und hören Sie endlich damit auf, den Klugscheißer zu spielen.«
    Ich schüttelte seine Hand.
    McKay tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Oh, sie mag mich nicht. Sie will nicht, dass ich ihr in diesem Fall helfe. Sie hält mich für einen Schwindler.«
    Ich sah zu Charlie. »Sie haben recht. Er kann Gedanken lesen.«
    Zu meiner Überraschung lachten beide. Das Problem war nur, ich hatte die Frage nicht ohne Grund gestellt.
    Charlie streckte die Hand aus und ergriff McKays Hand. »Willkommen an Bord. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie wird Sie schon noch mögen, wenn Sie ihr helfen, dieses Monster zu schnappen.«
    McKay sagte: »Ist in Ordnung. Die meisten Polizisten lehnen mich anfangs ab.«
    »Nehmen Sie doch Platz, Mr McKay.«
    Ich setzte mich ebenfalls, sah ihn mir abermals an und kam zu dem Schluss, er war sexy. Ich fragte mich nach seinem Hintergrund, wo er herstammte, warum er plötzlich wie aus dem Nichts erschienen war und mir seinen Mumpitz aufbürdete.
    »Erzählen Sie uns doch was von sich, Mr McKay«, schlug ich vor.
    »Da gibt’s nicht viel. Ursprünglich komme ich aus dieser Gegend, habe aber die letzten fünfzehn Jahre im Marine Corps verbracht. Sprengwaffen.«
    Klang gefährlich. Charlie war ein Marine. Nun würde sie ihr Wahlspruch »Für immer treu« für immer und ewig zusammenschweißen. Da blieb mir keine Chance.
    »Für immer treu«, sagte Charlie.
    »Für immer treu«, sagte McKay.
    »Vietnam. Und

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