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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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nicht glauben. Das kann alles nicht sein.«
    Ich sah Buckeye im weißen Wagen der Spurenermittlung vorfahren. Er hatte sich richtig beeilt. Er und Shag stiegen aus und schleppten ihre Alukoffer ins Haus. Charlie folgte ihnen auf dem Fuß. Bud war noch immer mit Nancy Rowland im Auto.
    »Mr Rowland, ist Ihnen irgendeine Verbindung zwischen Christie und Mr Classon bekannt?«
    »Sie hat ihn gehasst, das weiß ich. Warum fragen Sie das?« Er sah mich eindringlich an. »Hat der Mörder sie erhängt so wie Classon?«
    »Ich darf keine Details herausgeben, Mr Rowland. Wäre es Ihnen möglich, das Gespräch morgen auf der Wache fortzusetzen?«
    Er nickte, indem er weitere Schluchzer unterdrückte. »Was ist mit meinem Haus?«
    »Nehmen Sie sich ein Hotelzimmer oder fahren Sie mit Ihrer Frau nach Hause. Die Spurenermittlung wird etliche Tage in Anspruch nehmen. Wo wohnt denn Nancy?«
    »Sie hat sich was in Camdenton gemietet.«
    »Wie ist die Adresse?« Ich notierte seine Angaben und sagte dann: »Verlassen Sie bitte nicht die Stadt. Wir müssen uns noch mal unterhalten.«
    Rowland wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht und versuchte, sich für die Begegnung mit seiner Frau zu fassen. Um die Fahrt mit ihr nach Hause beneidete ich ihn nicht. Die Arme hatte genügend Demütigungen ertragen, und das war noch längst nicht alles.
    Inzwischen war der Mann vom Veterinäramt vorgefahren und ausgestiegen. Er hieß Brett Walker, und ich kannte ihn ziemlich gut, da ich im letzten Jahr mit zwei Rottweilerattacken zu tun hatte. Er musste die aggressiven Hunde bändigen und hatte möglicherweise noch immer Narben an der Hand.
    »Hey, Claire. Habe ich richtig verstanden? Ihr habt hier wirklich Skorpione?«
    »Stimmt genau. Scharenweise. Aber das bleibt unter uns. Ich will nicht, dass die Medien Wind davon bekommen.«
    »In Ordnung.«
    »Nur als Vorwarnung, Brett. Was dich da drin erwartet, ist ziemlich krass.«
    »Alles klar. Danke.«
    Charlie stand mitten in der Eingangstür. Er sah sehr ernst drein und hatte offenbar so eine Wut im Bauch, dass er dem Nächstbesten an die Gurgel springen könnte.
    Er sagte: »Wo ist Bud?«
    »Im Gespräch mit Rowlands Frau.«
    »Wird sie ihm ein Alibi verschaffen können?«
    »Kann sein. Bud wird’s erfahren.«
    Charlie wies auf den roten Schrankkoffer. »Ist das Opfer noch drin?«
    »Ja, Sir.«
    »Mit einem Skorpion?«
    »Ja, Sir, aber nicht nur einer, sondern Dutzende.«
    »Der reine Wahnsinn. Was zum Teufel spielt sich hier ab?«
    Gute Frage, dachte ich. »Dieses Mal müssten wir den einen oder anderen Hinweis finden, Sir. Er hat sie hier abgemurkst, da sind wir ziemlich sicher. Aller Wahrscheinlichkeit zufolge muss er was von sich hinterlassen haben.«
    Brett Walker entfernte die Skorpione einen nach dem anderen, indem er sie mit einer großen Zange ergriff und in eine Blechdose mit Löchern im Deckel beförderte. Auf dem Kofferboden befand sich eine Menge Blut aus ihrer Wunde am Hinterkopf. Niemand sprach ein Wort. Ich konnte mit Sicherheit sagen, dass jeder im Raum vollkommen fassungslos war. Ich auch. Und das kam sicher nicht oft vor.
    Es dauerte die ganze Nacht, bis wir mit der Tatortermittlung fertig waren. Buck hatte alle Leute herbeordert, die Bereitschaftsdienst hatten, und als ich in der Morgendämmerung aufbrach, waren sie noch immer beschäftigt. Bud fuhr mit mir zusammen los, sichtlich erleichtert, dass Christie aus diesem schrecklichen Koffer draußen und auf dem Weg in die Gerichtsmedizin war.
    Zu Hause fiel ich in meinen Kleidern erschöpft aufs Bett, konnte aber nicht einschlafen. Ich öffnete im Geiste diesen Koffer wieder und wieder und fürchtete eine erneute Begegnung mit meinem alten Feind, Schluss jetzt! Die Albträume begannen, kaum dass ich eingeschlafen war.

15
    Nach vier Stunden voller rastloser Träume schleppte ich mich aus dem Bett, duschte, zog mich an und vermied es, einen Blick auf die Truhe vor dem Fußende meines Betts zu werfen. Mein erster Weg führte mich direkt in Charlies Büro, denn mit ihm hatte ich ein Hühnchen zu rupfen.
    Bei meiner Ankunft brüllte Charlie gerade ins Telefon, also tigerte ich draußen auf dem Flur auf und ab. Ich war nervös. Nach zwei Opfern war ein drittes nicht unwahrscheinlich, ja sogar zu erwarten, aber genau das zu verhindern, war ich bereit, alles zu tun. Bud war noch einmal in die Akademie beordert worden, um die Belegschaft und die Studenten über Christie Foxworthy zu befragen. Besser er als ich. Ich fühlte mich müde

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