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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Körper.«
    »O mein Gott.«
    »Hat auch an dieser Schule gearbeitet.«
    »Hing sie an einem Baum? Schwarzer Plastikmüllsack?«
    »Nein, sie wurde eingesperrt in einem Schrankkoffer im Haus des Satanprofessors gefunden. Der sich übrigens als ihr Liebhaber entpuppte.«
    »Gibt’s Verdächtige?«
    »Ich hab so ’ne Vermutung.«
    »Erzähl.«
    »Charlie hielt es für angebracht, mir einen Hellseher aufzuhalsen, der Bud und mich prompt auf den Fundort des zweiten Opfers brachte, komplett mit Adresse und allem.«
    »Echt jemand mit übernatürlichen Kräften?«
    »Als ob’s die in echt gäbe.«
    »Bei manchen ist es nachgewiesen.«
    »Wow. Was für eine Überraschung, dafür dass du so ein berühmter und anerkannter Psychiater bist. Ich dachte, für ein Kaliber wie dich wären übernatürliche Phänomene Humbug.«
    »Sind sie es für dich?«
    »Ich glaube an Fakten, konkrete Fakten, und an das, was ich mit meinen eigenen Augen sehe.«
    »Das klang jetzt wie Jack Webb. Du weißt schon, der Typ aus Polizeibericht.«
    »Hey, das war ein Detektiv. Ich habe die Wiederholungen gesehen, und er löst alle seine Fälle. Und das mit dieser höflichen Polizistenstimme.«
    »Hast du schon Ergebnisse?«
    »Nein. Es gab so viele gute Gründe, Classon aus dem Weg zu räumen, dass ich gar nicht weiß, wen ich zuerst verhaften soll. Christie war nicht ganz so unbeliebt, ist aber genauso tot.«
    »Dabei hatte Classon diesen Engeltick.«
    Ich wollte lachen, es gelang mir aber nicht so richtig, obwohl mich Black normalerweise immer aufheitern konnte, auch wenn mich die Erinnerung an grotesk zugerichtete Leichen belastete wie eben jetzt. Vielleicht mochte ich ihn ja deshalb so gern, deshalb und wegen seiner teuren Geschenke. Und wegen vieler anderer Sachen. Er half mir, mit meiner Vergangenheit und den ganzen Schmerzen fertigzuwerden, die ich mit mir herumtrug, seit ich klein war. Und das war doch eine Menge wert, glaube ich.
    »Erzähl mir von diesem sogenannten Hellseher. Wie heißt er?«
    »Joe McKay. Im Moment mein Hauptverdächtiger. Ich trau dem Burschen nicht. Und halt dich fest, vor Jahren hatte er eine Auseinandersetzung mit Classon, woraufhin er von der Schule flog und zum Militär abgeschoben wurde. Nun taucht er hier wieder auf, und was passiert? Es hagelt einen Mord nach dem anderen.«
    »Klingt wie ein legitimes Motiv, wenn er eine Rechnung mit Classon offenhatte. Wann war das?«
    »Vor fünfzehn Jahren.«
    »Doch eher unwahrscheinlich, dass jemand so nachtragend ist, oder nicht? Und dann auch noch den starken Affekt aufbringt, der erforderlich ist, um jemanden so zu töten wie in Classons Fall.«
    »Er ist obendrein auch noch Charlies Schützling. Hab ich das schon erwähnt? Aber ich mach keinen Rückzieher, glaub mir.«
    »Warum überrascht mich das jetzt nicht?« Black hielt inne, und ich hörte eine Stimme im Hintergrund murmeln.
    »Wer ist das denn?«
    »Zimmerservice. Ich hab Überstunden gemacht und noch nichts gegessen, also hab ich mir was bestellt.« Er hielt inne. »Du fehlst mir mehr, als ich dachte.«
    »Vielleicht sind Nackttänzerinnen doch nicht so ganz das, als was sie gepriesen werden.«
    Er lachte. Vielleicht mochte er mich unter anderem ja auch deshalb. Weil ich ihn zum Lachen brachte.
    »Schaffst du’s, bis Weihnachten zu Hause zu sein?«
    »Gerade mal so. Auf Biegen und Brechen.«
    Ich setzte mich aufrecht hin, als ich das Geräusch eines Vierradantriebs durch die stille Dunkelheit vor meinem Haus donnern hörte. Wenig später stapfte jemand über meine Veranda und klopfte an der Haustür.
    »Eine Sekunde bitte. Da ist jemand.«
    »Du hast doch nie Besuch. Wie spät ist es da drüben?«
    »Kurz vor acht.«
    Ich warf einen Blick aus dem Fenster und sah Joe McKay vor meiner Tür stehen. Er lächelte und winkte mir zu, als wäre ich seine lange verloren geglaubte Schwester. Dann wies er zur Tür.
    Blacks Stimme erschall aus dem Telefon. »Wer ist es denn?«
    »Erinnerst du dich an den Möchtegernhellseher?«
    »Klar. Was will er?«
    »Ich will es gerade herausfinden.«
    »Vielleicht solltest du ihn so spät nicht mehr empfangen? Du sagtest, du würdest ihn verdächtigen.«
    »Ich bin Polizistin und bewaffnet. Glaubst du, er will mich entführen?«
    »Er könnte dir Avancen machen. So wie ich, als ich dein Haupt-verdächtiger war.«
    Ich lächelte unwillkürlich. Ja, das hatte er. Und ich hatte ihn abblitzen lassen, so lange meine kochenden Hormone es zuließen. Aber nun blitzte er nicht mehr ab. »Du

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