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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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solltest lieber schnell nach Hause kommen. Sonst angle ich mir noch einen neuen Freund beziehungsweise Verdächtigen. Einen, der auf übernatürliche Weise ahnt, wonach mich verlangt.«
    »Mach die Tür nicht auf.«
    »Iss du dein Abendessen und ruf mich später zurück.«
    Ich legte auf, löste den Sicherheitsverschluss meines Pistolenhalfters und öffnete die Tür.
    »Na, wen haben wir denn da. Hätten Sie vorher angerufen, wär ich verduftet.«
    »Passt es gerade nicht so?«
    »Denken Sie drüber nach. Vielleicht kommen Sie ja drauf.«
    »Darf ich vielleicht reinkommen? Draußen schneit’s.«
    »Haben Sie wieder neue übersinnliche Wahrnehmungen für mich?«
    Ich trat zur Seite, und er kam herein, winterkalt und mit rotem Gesicht. Er zog seine Lederhandschuhe aus und rieb die Hände aneinander. »Dürfte ich mich vielleicht am Feuer aufwärmen?«
    »Seien Sie mein Gast. Was führt Sie zu mir, McKay? Und woher haben Sie überhaupt meine Adresse?«
    Ich ließ ihm den Vortritt und sah zu, wie er vor dem Feuer in die Hocke ging und sich die Hände wärmte. Dann öffnete er seinen Parka weit, um die Wärme aufzufangen. Bei der Beantwortung meiner Frage sah er mich nicht an. »Die weiß ich noch vom letzten Sommer, als auf sämtlichen Kanälen Luftaufnahmen von Ihrem Haus zu sehen waren.«
    »Danke, dass Sie mich daran erinnern.«
    Dann stand er auf, drehte sich um und grinste. »Eine Riesensache war das. Und Sie fast so was wie eine Heldin.«
    Ich hatte keine Lust, über letzten Sommer zu reden. »Charlie zufolge sind Sie das auch. Er sagte, Sie seien ein hochdekorierter Militärveteran.«
    »Na ja, man tut halt so seine Pflicht. Die Männer, die nicht zurückkommen, sind die wahren Helden.« Er sah sich um. »Nett hier. Ich mag Whirlpools.«
    Ich sah ihn an und fragte mich, ob das die vielleicht plumpste Anmache war, die ich je erlebt hatte. War es nicht.
    »Charlie sagte, Sie wollen meine Hilfe nicht länger in Anspruch nehmen. Sollte ich etwas gesagt oder getan haben, womit ich Sie beleidigt habe, dann bitte ich dafür um Entschuldigung.«
    »Nein. Die Sache ist die: Sie sind mein Hauptverdächtiger, und ich bin nicht sehr erpicht darauf, mit Ihnen vertrauliche Informationen auszutauschen.«
    »Ich?« Er wirkte echt überrascht. Toller Hellseher.
    »Ja genau. Denken Sie mal zurück, und nutzen Sie Ihre Kräfte. Simon Classon, die Sache mit der Schlange auf dem Lehrerpult, der Schulverweis, wechselseitiger Hass. Und nun kommen Sie plötzlich mit Ihrem Wissen über den Fundort eines Mordopfers daher. Zählen Sie zwei und zwei zusammen.«
    »Diese Sache mit Simon war nichts als ein harmloser Streich. Sein Hobby war es, meine Mitschüler bloßzustellen. Und da hab ich ihnen halt eine kleine Freude gemacht. Hätte es aber nicht tun sollen. Das weiß ich jetzt besser.«
    »Und Christie Foxworthys Leiche?«
    »Ich hab das Haus in einer Vision gesehen, und da ich wusste, dass es Stuart gehört, nahm ich an, er befände sich in dem Koffer. Manchmal täusche auch ich mich. Wenn Sie nicht glauben, dass ich diese Gabe habe, wie soll ich Sie denn dann davon überzeugen?«
    »Können Sie nicht.«
    »Aber Sie müssen mir glauben.«
    »Da täuschen Sie sich. Was wollen Sie, McKay? Ich bin dabei, Ihnen diese Verbrechen anzulasten.«
    »Wie wär’s mit einem Waffenstillstand?«
    »Hören Sie. Wir brauchen keinen Waffenstillstand. Sie machen Ihr Ding, und ich meins. Jeglicher Kontakt zwischen uns erübrigt sich. Nun würde ich sagen, danke für Ihren Besuch, aber es ist Zeit, zu gehen und mich allein zu lassen. Tut mir leid, Sie sind aus dem Fall draußen und bleiben es.«
    »Hören Sie, Detective, Sie sind in Gefahr. Ich habe Sie im Krankenhaus gesehen, eindeutig, und es war nicht in der Vergangenheit. Die Sache kommt, und zwar bald. Mehr habe ich bis jetzt nicht gesehen. Sie werden schwer verletzt oder vielleicht sogar getötet werden, wenn Sie nicht sehr, sehr vorsichtig sind.«
    »Ich bin Polizistin, McKay. Da ist man immer in Gefahr, und ich glaube nicht, dass ich unvorsichtig bin. Ich bin bewaffnet und kann mich auch sonst wehren. Und ich lasse mich nicht so schnell einschüchtern, sollte das der Grund sein, warum Sie hier sind.«
    »Der Typ, der Simon umgebracht hat, ist nicht normal.«
    »Machen Sie keine Witze, Sherlock.«
    »Er hat Sie im Visier. Ich spüre es. Ich kann es sehen.«
    »Ach ja? Vielleicht hat er ja meine Adresse rausgefunden.«
    »Ich bin nicht der Mörder. Ich versuche Ihnen zu helfen.« Er sah sich um, als

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