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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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sich um Christie Foxworthys persönlichen Hintergrund zu kümmern.
    »Konntest du schon mit Christies Angehörigen reden, Bud?«
    »Ja, der Vater klang ziemlich mitgenommen. Er ist bei der Handelsmarine irgendwo im Südchinesischen Meer. Der Mutter dagegen scheint es völlig egal zu sein. Sie ist ein richtiges Miststück.«
    »Gibt es was über den Freund und die Verbindung zur Mafia, die sie uns gegenüber erwähnt hat?«
    »Nein. Und ich finde, Tod durch Skorpione klingt auch nicht nach Hinrichtungsmethode der Mafia. Aber ich bin dran. Charlie sagt, falls nötig, können wir auch nach New York reisen.«
    »Für mich nicht plausibel. Der Täter stammt von hier. Hausgemacht sozusagen. Das spür ich.«
    »Genau der Meinung bin ich auch.«
    »Ich bin gespannt drauf, was Brett uns über diese Riesenskorpione sagen kann, die sie vermutlich töteten.«
    »Wir kriegen ihn, Claire.«
    »Ganz sicher.«
    Ich versuchte, Licht ins Dunkel zu bringen, zu lächeln, aber Fälle wie diese konnten jede Ferienstimmung vermiesen. Ich konnte kaum an etwas anderes denken.
    »Sind deine Mom und dein Stiefvater schon hier, Bud?«
    »Ja, seit gestern Abend. Mom macht gerade in meiner kleinen Küche Truthahn mit Maisbrotfüllung und Cranberrysauce.«
    »Mmm, klingt gut.«
    Bud grinste. »Ist es auch. Mein Magen knurrt schon seit Erntedank. Schau doch einfach heute Abend bei uns zum Essen vorbei. Mom liebt dich und findet, du wärst die Richtige für mich. Ich hätte Black zuvorkommen sollen.«
    »Ich bin viel zu schlampig für dich.«
    »Stimmt.«
    Gegenüber auf dem Hof knutschte ein Schülerpärchen so heftig herum, dass es fast ein Fall für die Sitte war, und erst als ihre peinlich berührten Eltern drängten, ließen sie voneinander ab. Das Mädchen stieg hinten ein, worauf sie sofort losfuhren, sicher voller Angst, der Junge könnte hinter ihnen herhecheln wie ein räudiger Hund. Wir sahen, wie der Junge mit hängendem Kopf hügelabwärts in Richtung rotes Haus schlurfte wie zu seiner eigenen Hinrichtung.
    Bud sagte: »Ach je, junge Liebe. Was für ein Schlamassel.«
    »Kann ich nichts zu sagen. In dem Alter hatte ich keinen Freund.«
    Er sah mich an. »Und warum nicht?«
    Hier fiel mir auf, dass ich Bud nie von meiner schweren Kindheit und Jugend erzählt hatte. Offenbar zeigten die Therapie-stunden bei Black doch Wirkung, denn immerhin hatte ich Bud nun ein kleines Fitzelchen meiner Vergangenheit erzählt.
    »Ich war nie lange genug an einer Schule.« Ich fühlte mich unwohl und wollte das Thema wechseln. In therapeutischer Hinsicht wahrscheinlich kein gutes Zeichen. Ich öffnete die hintere Tür meines Wagens. »Ich hab ein kleines Geschenk für dich. Du weißt schon, zu Weihnachten.«
    »Ich hab auch was für dich.«
    Ich zog eine Geschenktüte heraus. »Es sind garantiert keine Socken.«
    »Mist. Da bin ich jetzt schon enttäuscht.«
    Wir grinsten beide irgendwie rührselig. Verhältnisse unter Kollegen sind was ganz Eigenes, beinahe schon wie eine Ehe, nur ohne Sex, wenn man klug ist, und man ist fast immer zusammen, außer nachts beim Schlafen. Eine Freundschaft auf Leben und Tod, die beileibe nicht immer ohne Spannungen verläuft, besonders wenn es sich um Mann und Frau handelt. Vielleicht diskutierten und witzelten Polizisten ja deshalb so viel miteinander. Locker und unbeschwert, bis der eine oder andere mit einer Kugel in der Brust begraben wird. Meine Güte, frohes Fest allerseits?
    Bud sagte: »Ich mach meins gleich auf.«
    »Bitte schön, wenn du willst.«
    Der Parkplatz war mittlerweile ziemlich leer. Bud machte die Tüte auf und zog eine Thermogarnitur mit Tarnmuster heraus. Für die Entenjagd, hatte ich gedacht. Er grinste und nickte mehrmals mit dem Kopf. »Wunderbar, Claire. Danke. Harve und ich wollten sowieso raus auf den Jägerstand. Und das hält mich mollig warm.«
    »Genau. Ich dachte mir, ihr beide könnt was Warmes gebrauchen. Er kriegt dasselbe. Partnerlook sozusagen.«
    »Prima.« Er freute sich wirklich, das sah man. Dann schaute er auf das Päckchen in meiner Hand. »Noch was, Morgan?«
    »Aber ja doch.« Ich war leicht verunsichert. »Da, nimm.«
    Bud riss das Papier auf und zog die gelbe Seidenkrawatte aus der Box. Er sah mich entgeistert an. »Wow. Der totale Wahnsinn.«
    »Black und ich waren doch mal in London. Erinnerst du dich? Die haben wir in der Straße mit diesen vielen Schneidereien und Klamottenläden besorgt. Du weißt schon.«
    »Du meinst Savile Row? Ist das dein Ernst? Da kommt die

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