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Das Kapital (Gesamtausgabe)

Das Kapital (Gesamtausgabe)

Titel: Das Kapital (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx , Friedrich Engels
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entwickelt weiter die materiellen Grundlagen und gesellschaftlichen Formen desselben. Auf einer gewissen Stufe der Reife angelangt, wird die bestimmte historische Form abgestreift und macht einer höhern Platz. Daß der Moment einer solchen Krise gekommen, zeigt sich, sobald der Widerspruch und Gegensatz zwischen den Verteilungsverhältnissen, daher auch der bestimmten historischen Gestalt der ihnen entsprechenden Produktionsverhältnisse einerseits und den Produktivkräften, der Produktionsfähigkeit und der Entwicklung ihrer Agentien andrerseits, Breite und Tiefe gewinnt. Es tritt dann ein Konflikt zwischen der materiellen Entwicklung der Produktion und ihrer gesellschaftlichen Form ein.
    Fußnoten
    (56a) J. Stuart Mill, "Some Unsettled Questions of Pol. Econ.", London 1844.
    (57) Sieh die Schrift über Competition and Co-operation (1832?).
    1286
    DAS KAPITAL
    Die Klassen
    <892> Die Eigentümer von bloßer Arbeitskraft, die Eigentümer von Kapital und die Grundeigentümer, deren respektive Einkommenquellen Arbeitslohn, Profit und Grundrente sind, also Lohnarbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer, bilden die drei großen Klassen der modernen, auf der kapitalistischen Produktionsweise beruhenden Gesellschaft.
    In England ist unstreitig die moderne Gesellschaft, in ihrer ökonomischen Gliederung, am weitesten, klas-sischsten entwickelt. Dennoch tritt diese Klassengliederung selbst hier nicht rein hervor. Mittel- und Über-gangsstufen vertuschen auch hier (obgleich auf dem Lande unvergleichlich weniger als in den Städten) überall die Grenzbestimmungen. Indes ist dies für unsere Betrachtung gleichgültig. Man hat gesehn, daß es die be-ständige Tendenz und das Entwicklungsgesetz der kapitalistischen Produktionsweise ist, die Produktionsmi ttel mehr und mehr von der Arbeit zu scheiden und die zersplitterten Produktionsmittel mehr und mehr in große Gruppen zu konzentrieren, also die Arbeit in Lohnarbeit und die Produktionsmittel in Kapital zu verwandeln. Und dieser Tendenz entspricht auf der andern Seite die selbständige Scheidung des Grundeigentums von Kapital und Arbeit oder Verwandlung alles Grundeigentums in die der kapitalistischen Produktionsweise entsprechende Form des Grundeigentums.
    <893> Die nächst zu beantwortende Frage ist die: Was bildet eine Klasse? und zwar ergibt sich dies von selbst aus der Beantwortung der andern Frage: Was macht Lohnarbeiter, Kapitalisten, Grundeigentümer zu Bildnern der drei großen gesellschaftlichen Klassen?
    Auf den ersten Blick die Dieselbigkeit der Revenuen und Revenuequellen. Es sind drei große gesellschaftliche Gruppen, deren Komponenten, die sie bildenden Individuen, resp. von Arbeitslohn, Profit und Grundrente, von der Verwertung ihrer Arbeitskraft, ihres Kapitals und ihres Grundeigentums leben.
    Indes würden von diesem Standpunkt aus z.B. Ärzte und Beamte auch zwei Klassen bilden, denn sie gehören zwei unterschiednen gesellschaftlichen Gruppen an, bei denen die Revenuen der Mitglieder von jeder der beiden aus derselben Quelle fließen. Dasselbe gälte für die unendliche Zersplitterung der Interessen und Stellungen, worin die Teilung der gesellschaftlichen Arbeit die Arbeiter wie die Kapitalisten und Grundeigentümer - letztre z.B. in Weinbergsbesitzer, Äckerbesitzer, Waldbesitzer, Bergwerksbesitzer, Fischereibesit-zer - spaltet.
    {Hier bricht das Manuskript ab.}
    Fußnoten
    (58) F. List bemerkt richtig: Vorherrschende Selbstbewirtschaftung bei großen Gütern beweist nur Mangel an Zivilisation, an Kommunikationsmitteln, an einheimischen Gewerben und an reichen Städten. Man findet sie deshalb in Rußland, Polen, Ungarn, Mecklenburg überall. Früher war sie auch in England vorherrschend; mit dem Aufkommen des Handels und der Gewerbe trat aber Zerschlagung in mittlere Wirtschaften und Verpachtung an ihre Stelle. ("Die Ackerverfassung, die Zwergwirthschaft und die Auswanderung", 1842, p. 10.) 1287
    DAS KAPITAL
    Friedrich Engels
    Ergänzung und Nachtrag zum III. Buche des "Kapitals"
    Die vorliegende Arbeit von Engels wurde nach dem Erscheinen des dritten Bandes des "Kapitals" geschrieben. Wie aus Engels' Brief an Kautsky vom 21. Mai 1895 hervorgeht, sollten die Ergänzungen und Nachträge zum dritten Band des "Kapitals" in Form von zwei Artikeln in der "Neuen Zeit" erscheinen. Der erste Artikel, "Wertgesetz und Profitrate, entstand als Entgegnung auf Behauptungen in der bürgerlichen ökonomischen Literatur über einen angeblichen Widerspruch zwischen dem

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