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Das Kapital (Gesamtausgabe)

Das Kapital (Gesamtausgabe)

Titel: Das Kapital (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx , Friedrich Engels
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und der dritte erst recht nicht - am End hat keiner nix. Und wir bewundern abermals die Überlegenheit, womit unser südländischer Cagliostro den Wertbegriff dermaßen vermöbelt hat, daß aber auch nicht die geringste Spur mehr von ihm übriggeblieben ist. Es ist dies die Vollendung der Vulgärökonomie!
    <903> In Brauns "Archiv für soziale Gesetzgebung", VII, Heft 4, gibt Werner Sombart eine in ihrer Gesamtheit vortreffliche Darstellung der Umrisse des Marxschen Systems. Es ist das erstemal, daß ein deutscher Universitätsprofessor es fertigbringt, im ganzen und großen in Marx' Schriften das zu sehn, was Marx wirklich gesagt hat, daß er erklärt, die Kritik des Marxschen Systems könne nicht in einer Widerlegung bestehn
    "mit der mag sich der politische Streber befassen" -, sondern nur in einer Weiterentwicklung. Auch Sombart, wie sich versteht, beschäftigt sich mit unsrem Thema. Er untersucht die Frage, welche Bedeutung der Wert im Marxschen System hat, und kommt zu folgenden Resultaten: Der Wert tritt in dem Austauschverhältnis der kapitalistisch produzierten Waren nicht in die Erscheinung; er lebt nicht im Bewußtsein der kapitalistischen Produktionsagenten; er ist keine empirische, sondern eine gedankliche, eine logische Tatsache; der Wertbegriff in materieller Bestimmtheit bei Marx ist nichts andres als der ökonomische Ausdruck für die Tatsache der gesell- <904> schaftlichen Produktivkraft der Arbeit als Grundlage des wirtschaftlichen Daseins; das Wertgesetz beherrscht die wirtschaftlichen Vorgänge in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung in letzter Instanz und hat für diese Wirtschaftsordnung ganz allgemein den Inhalt: Der Wert der Waren ist die spezifisch historische Form, in der sich die in letzter Instanz alle wirtschaftlichen Vorgänge beherrschende Produktivkraft der Arbeit bestimmend durchsetzt. - Soweit Sombart; es läßt sich gegen diese Auffassung der Bedeutung des Wertgesetzes für die kapitalistische Produktionsform nicht sagen, daß sie unrichtig ist. Wohl aber scheint sie mir zu weit gefaßt, einer engeren, präziseren Fassung fähig; sie erschöpft nach meiner Ansicht keineswegs die ganze Bedeutung des Wertgesetzes für die von diesem Gesetz beherrschten ökonomischen Entwicklungsstufen der Gesellschaft.
    In Brauns "Sozialpolitischem Zentralblatt" vom 25. Februar 1895, Nr. 22, findet sich ein ebenfalls vortrefflicher Artikel über den 3. Band des "Kapital" von Conrad Schmidt. Besonders hervorzuheben ist hier der Nachweis, wie die Marxsche Ableitung des Durchschnittsprofits vom Mehrwert zum erstenmal eine Antwort auf die von der bisherigen Ökonomie nicht einmal aufgeworfne Frage gibt, wie denn die Höhe dieser Durchschnittsprofitrate bestimmt werde und wie es komme, daß sie sage 10 oder 15% ist und nicht 50 oder 100%.
    Seitdem wir wissen, daß der vom industriellen Kapitalisten in erster Hand angeeignete Mehrwert die einzige und ausschließliche Quelle ist, aus der Profit und Grundrente fließen, löst sich diese Frage von selbst. Dieser Teil des Schmidtschen Aufsatzes könnte direkt für Ökonomen à la Loria geschrieben sein, wäre es nicht vergebliche Mühe, denen die Augen zu öffnen, die nicht sehn wollen.
    Auch Schmidt hat seine formellen Bedenken bezüglich des Wertgesetzes. Er nennt es eine wissenschaftliche, zur Erklärung des tatsächlichen Austauschprozesses aufgestellte Hypothese , die sich auch den ihr scheinbar ganz widersprechenden Erscheinungen der Konkurrenzpreise gegenüber als der notwendige theoretische Ausgangspunkt, als lichtbringend und unumgänglich bewährt; ohne das Wertgesetz hört auch nach seiner Ansicht jede theoretische Einsicht in das ökonomische Getriebe der kapitalistischen Wirklichkeit auf. Und in einem Privatbrief, den er mir anzuführen gestattet, erklärt Schmidt das Wertgesetz innerhalb der kapitalistischen Produktionsform gradezu für eine, wenn auch theoretisch notwendige, Fiktion. - Diese Auffassung trifft aber nach meiner Ansicht durchaus nicht zu. Das Wertgesetz hat für die kapitalistische Produktion eine weit größere und bestimmtere Bedeutung als die einer bloßen Hypothese, geschweige einer wenn auch notwendigen Fiktion.
    <905> Bei Sombart sowohl wie bei Schmidt - den illustren Loria ziehe ich nur herbei als erheiternde vulgärökonomische Folie - wird nicht genug berücksichtigt, daß es sich hier nicht nur um einen rein logischen Prozeß handelt, sondern um einen historischen Prozeß und dessen erklärende Rückspiegelung im

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