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Das Kapital (Gesamtausgabe)

Das Kapital (Gesamtausgabe)

Titel: Das Kapital (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx , Friedrich Engels
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ersten und dem dritten Band des "Kapitals". Die Arbeit wurde kurz nach dem Tod von Engels in der "Neuen Zeit" Nr. 1 und 2. 1895/96, S. 6-11
    und 37-44 veröffentlicht. In italienischer Übersetzung erschien sie geringfügig gekürzt in "Critica Sociale" Nr.
    21-24 vom 1. und 16. November sowie 1. und 16 Dezember 1895. In dem zweiten Artikel wollte Engels die bedeutend veränderte Rolle der Börse seit 1865 untersuchen. Er kam jedoch nicht mehr dazu, ihn zu schreiben; es existiert lediglich eine Disposition, die sieben Punkte enthält. Dieses Manuskript ist betitelt: "Die Bör-se. Nachträgliche Anmerkungen zum 3. Band des 'Kapital'".
    <897> Das dritte Buch des "Kapital", seitdem es der öffentlichen Beurteilung unterliegt, erfährt bereits mehrfache und verschiedenartige Deutungen. Das war nicht anders zu erwarten. Bei der Herausgabe kam es mir vor allem darauf an, einen möglichst authentischen Text herzustellen, die von Marx neugewonnenen Resultate möglichst in Marx' eignen Worten vorzuführen, mich selbst nur einzumischen, wo es absolut unvermeidlich war, und auch da dem Leser keinen Zweifel darüber zu lassen, wer zu ihm spricht. Man hat das getadelt, man hat gemeint, ich hätte das mir vorliegende Material in ein systematisch ausgearbeitetes Buch umwandeln sollen, en faire un livre, wie die Franzosen sagen, mit andern Worten: die Authentizität des Textes der Bequemlichkeit des Lesers opfern. So hatte ich meine Aufgabe aber nicht aufgefaßt. Zu einer solchen Umarbeitung fehlte mir alle Berechtigung; ein Mann wie Marx hat den Anspruch, selbst gehört zu werden, seine wissenschaftlichen Entdeckungen in der vollen Echtheit seiner eignen Darstellung der Nachwelt zu überliefern. Ferner fehlte mir alle Lust dazu, mich derart, wie ich das ansehn mußte, an dem Nachlaß eines so überlegnen Mannes zu vergreifen, es hätte mich Treubruch gedünkt. Und drittens wäre es rein nutzlos gewesen. Für die Leute, die nicht lesen können oder wollen, die schon beim ersten Buch sich mehr Mühe gegeben, es falsch zu verstehn, als nötig war, es richtig zu verstehn - für diese Leute sich irgendwie in Unkosten setzen, ist überhaupt zwecklos. Für diejenigen aber, denen es um wirkliches Verständnis zu tun ist, war grade die Urschrift selbst das Wichtigste; für sie hätte meine Umarbeitung höchstens den Wert eines Kommentars gehabt, und obendrein des Kommentars zu etwas Unveröffentlichtem und Unzugänglichem. Bei der ersten Kontroverse mußte der Urtext ja doch herbeigezogen werden, und bei der zweiten und dritten wurde seine Herausgabe in extenso unumgänglich.
    <898> Solche Kontroversen sind nun selbstverständlich bei einem Werk, das soviel Neues und dies nur in rasch hingeworfner und teilweise lückenhafter erster Bearbeitung bringt. Und hier kann mein Eingreifen allerdings von Nutzen sein, um Schwierigkeiten des Verständnisses zu beseitigen, um wichtige Gesichtspunkte, deren Bedeutung im Text nicht schlagend genug hervortritt, mehr in den Vordergrund zu rücken und um einzelne wichtigere Ergänzungen des 1865 geschriebnen Textes auf den Stand der Dinge von 1895 nachzu-tragen. In der Tat liegen bereits zwei Punkte vor, über die eine kurze Auseinandersetzung mir nötig scheint.

1. Wertgesetz und Profitrate
    Es war zu erwarten, daß die Lösung des scheinbaren Widerspruchs zwischen diesen beiden Faktoren ebensosehr nach wie vor der Veröffentlichung des Marxschen Textes zu Debatten führen werde. Gar mancher hatte sich auf ein vollständiges Wunder gefaßt gemacht und findet sich enttäuscht, weil er statt des erwarteten Hokuspokus eine einfach-rationelle, prosaisch-nüchterne Vermittlung des Gegensatzes vor sich sieht. Am freu-digsten enttäuscht ist natürlich der bekannte illustre Loria. Der hat endlich den archimedischen Hebelpunkt 1288
    DAS KAPITAL
    gefunden, von dem aus sogar ein Wichtelmännchen seines Kalibers den festgefügten Marxschen Riesenbau in die Luft heben und zersprengen kann. Was, ruft er entrüstet aus, das soll eine Lösung sein? Das ist ja eine pure Mystifikation! Die Ökonomen, wenn sie von Wert sprechen, so sprechen sie von dem Wert, der tatsächlich im Austausch sich feststellt.
    "Aber sich mit einem Wert beschäftigen, zu dem die Waren weder verkauft werden noch je verkauft werden können (nè possono vendersi mai), das hat kein Ökonom, der eine Spur von Verstand besitzt, je getan, noch wird er es tun ... Wenn Marx behauptet, der Wert, zu dem die Waren nie verkauft werden, sei bestimmt im

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