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Das Karpathenschloß

Das Karpathenschloß

Titel: Das Karpathenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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glaubte er mit dem, was ihm eben durch den Kopf ging, bekannt machen zu sollen.
    »Herr Graf, antwortete Rotzko, die Möglichkeit liegt allerdings vor, daß der Baron von Gortz der Urheber aller jener Teufeleien und Spukgeschichten ist; nun, wenn das zutrifft, so mein’ ich, daß wir uns darum nicht zu kümmern haben. Die Hasenfüße in Werst mögen zusehen, wie sie sich mit der Geschichte abfinden, wir haben doch wahrlich nicht die Pflicht, den albernen Aufruhr im Dorfe zu dämpfen.
    – Ja, ja, sagte Franz, wenn ich’s mir recht überlege, glaub’ ich, daß Du Recht hast, braver Rotzko.
    – Ich glaube das auch, antwortete einfach der Soldat.
    – Was den Meister Koltz und die Anderen angeht, so wissen sie jetzt, was sie zu thun haben, um sich von den vermeintlichen Geistern der Burg zu befreien.
     

    Er betrachtete die Umrisse der Burg. (S. 142.)
     
    – Natürlich, Herr Graf, sie brauchen ja nur die Polizei von Karlsburg davon zu unterrichten.
    – Nach dem Frühstück brechen wir auf, Rotzko.
    – Es wird Alles bereit sein.
    – Vor dem Abstieg nach dem Thale der Sil werden wir jedoch einen Umweg über den Plesa machen.
     

    »Reisen Sie recht glücklich!« (S. 148.)
     
    – Warum das, Herr Graf?
    – O, ich möchte das berüchtigte Karpathenschloß wenigstens einmal in der Nähe sehen.
    – Was kann das aber nützen?
    – Es ist eben eine Laune, Rotzko, ein plötzlicher Einfall, der uns keinen halben Tag aufhalten wird.«
    Rotzko schien etwas verstimmt über diesen Entschluß, der ihm so völlig zwecklos vorkam. Er sachte Alles, was den jungen Grafen zu lebhaft an die
    Vergangenheit erinnern konnte, von diesem abzuhalten. Diesmal war das vergeblich; er begegnete heute einem unwiderruflichen Entschlusse seines Herrn.
    Franz fühlte sich wie durch einen unwiderstehlichen Einfluß nach der Burg hingezogen. Ohne daß er sich darüber Rechenschaft gab, stand diese Anziehung vielleicht mit dem Traum in Verbindung, in dem er das Klagelied la Stilla’s von deren eigener Stimme gehört hatte.
    Aber hatte er denn wirklich geträumt? Jetzt legte er sich doch diese Frage vor, da ihm einfiel, daß in derselben Gaststube des »König Mathias« der Versicherung der Leute nach schon einmal eine Stimme zu vernehmen gewesen war – jene Stimme, deren Drohung Nic Deck so unklugerweise mißachtet hatte. Bei der geistigen Verfassung, in der der junge Graf sich befand, kann es deshalb nicht Wunder nehmen, daß er sich nach dem Karpathenschlosse begeben und wenigstens bis zum Fuße der alten Mauern emporsteigen wollte, doch ohne die Absicht, in jene einzudringen.
    Selbstverständlich hielt es Franz von Telek für angezeigt, den Bewohnern von Werst gegenüber nichts von seiner Absicht verlauten zu lassen. Diese Leute wären im Stande gewesen, sich an Rotzko heranzudrängen, um diesem jede Annäherung an die Burg auszureden, und darum hatte er seinem Diener streng untersagt, von seiner Absicht zu sprechen. Wenn man sie die Dorfstraße nach dem Silthale zu gehen sah, bezweifelte gewiß Niemand, daß sie den Weg nach Karlsburg einschlagen wollten. Von der Höhe der Terrasse aus hatte er aber bemerkt, daß noch ein anderer Weg vom Fuße des Retyezát nach dem Rücken des Vulcan führte. Dadurch wurde es möglich, bis zum Kamme des Plesa hinauf zu kommen, ohne das Dorf wieder zu berühren und folglich, ohne vom Meister Koltz oder einem Anderen gesehen zu werden.
    Gegen Mittag und nachdem er ohne Widerspruch die etwas gepfefferte Rechnung des Gastwirthes beglichen – die ihm dieser mit dem verbindlichsten Lächeln übergab – rüstete sich Franz von Telek fortzugehen.
    Meister Koltz, die hübsche Miriota, Magister Hermod, Doctor Patak, der Schäfer Frik und eine Anzahl anderer Dorfbewohner waren herbeigeströmt, um ihm Lebewohl zu sagen.
    Selbst der junge Forstwächter hatte sein Zimmer verlassen können, und man erklärte, daß er bald wieder ganz auf den Füßen sein werde – was der Exkrankenwärter einzig seiner Kunst zuschrieb.
    »Ich mache Ihnen mein Compliment, Nic Deck, wandte sich der Graf an diesen, Ihnen und Ihrer Verlobten.
    – Und wir nehmen das mit herzlichem Dank an, erwiderte das junge Mädchen, vor Glück erröthend.
    – Reisen Sie recht glücklich! setzte der junge Forstwächter hinzu.
    – Ja, das wünschte ich auch, antwortete Franz von Telek, dessen Stirn sich etwas verdüsterte.
    – Wir möchten Sie auch noch bitten, Herr Graf, ließ Meister Koltz sich vernehmen, die Schritte nicht zu vergessen, die Sie

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