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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Caldeway?“
    „Der spurlos verschwundene Paul Crabbley alias Chivers!“
    McPickett boxte Clifton begeistert in die Seite. „Großartig! Wie haben Sie das nur fertiggebracht?“
    „Unserem Mann sitzt die Furcht im Nacken, er vergießt literweise Angstschweiß.“ Und dann berichtete Perry Clifton ausführlich über seine Unterhaltung.
    Der Detektivinspektor rieb sich die Hände, und in seiner Stimme schwang Triumph mit: „Und Stoke sitzt in seiner Festung und weiß von nichts. Ich freue mich auf sein Erwachen.“
    Bevor Clifton McPicketts Wagen verließ, vereinbarten sie, daß sie nach dem Verschwinden ihres „Opfers“ direkt zum Hobson Square fahren würden, um dort auf ihn zu warten.

    Die Abenddämmerung lag über der Stadt.
    Der in Edinburgh registrierte weiße Alfa Romeo hatte jetzt den östlichen Außenbezirk von Aberdeen erreicht. Die Scheinwerfer flammten auf, als der Fahrer auf ein Grundstück zufuhr, das ringsum von einer dichten Hecke umgeben war. Er schüttelte leicht den Kopf, als er das offenstehende Tor gewahrte. Langsam fuhr er über die mit Platten belegte Einfahrt, umrundete das Gebäude und hielt an der Rückfront des altenglischen Jagdhauses.
    Ein weißhaariger Butler öffnete, erkannte den Ankömmling.
    „Ist Mister Caldeway zu Hause, John?“ fragte der.
    „Ja, Sir“, erwiderte John, der alte Butler, der schon neun Herren loyal gedient hatte, erstaunt. „Aber ich bin sicher, daß er Sie nicht erwartet. Er hat mir nichts gesagt!“
    „Ich komme auch nur zufällig vorbei. Wo steckt er denn?“
    „Er befindet sich in der Bibliothek, Sir. Darf ich Sie anmelden?“
    „Nein, nein, ich finde den Weg schon allein!“ Ungeduld sprach aus der Stimme des Besuchers.
    „Bitte, Sir, wie Sie wünschen!“ Der alte John ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, was er von dieser Art des „Eindringens“ hielt.
    Die Tür zur Bibliothek war lederbespannt. Ein leises, fast melodiöses Quietschgeräusch verriet ihr Öffnen. Nur die Leselampe neben der Bücherwand zur Linken brannte. Doch sie verstreute so viel Licht, daß der Hausherr sofort erkannte, wer durch die Tür getreten war. Die Überraschung des ersten Augenblicks wurde abgelöst von ratloser Betroffenheit.
    „Stoke???“
    „Ja, ich.“
    Sie schüttelten sich die Hände, und Stoke zog sich einen Sessel heran. „Sie sind erstaunt, was?“
    „Ja, ich gebe es zu. Es ist das erste Mal, daß Sie hier hereinschneien, ohne daß ich vorher was von Ihnen hörte. Haben die Koreaner im letzten Augenblick abgesagt?“
    „Nein, die stehen uns nach wie vor ins Haus. Ich bin beunruhigt, Crabbley...“ Sofort zuckte die Hand des Hausherrn nach oben.
    „Caldeway, wenn ich bitten darf!“ verbesserte er leise.
    Stoke schüttelte den Kopf. „Ein Butler wie John lauscht nicht!“
    „Vielleicht wäre es gut, wenn ich was bestellte. Was möchten Sie trinken?“
    „Nichts, danke. Nach Trinken ist mir nicht zumute.“
    Crabbley machte erneut eine unwirsche Handbewegung. „Nun reden Sie schon, was ist passiert?“
    „Gestern tauchte bei mir ein gewisser Clifton auf. Er gab vor, aus Paris zu kommen, um mich im Namen seines Auftraggebers vor einem Mann zu warnen. Über den angeblichen Auftraggeber schwieg er sich aus, dagegen zeigte er mir ein Foto des Betreffenden, vor dem er mich warnen sollte.“
    Crabbley verstand nichts. „Und — kannten Sie denjenigen?“
    „Der Betreffende auf dem Bild waren Sie, als Sie noch Crabbley hießen!“
    Crabbleys Miene verhärtete sich. In seine Augen trat ein wacher, mißtrauischer Ausdruck.
    Stoke fuhr fort: „Aber es kommt noch dicker: Seit gestern werde ich von der Polizei überwacht, und Doktor Dorset wurde von ihr ebenfalls in die Mangel genommen.“
    Crabbley stellte leise fest: „Also hat Brownlaker nicht widerrufen.“
    „Doch, der hat. Aber anscheinend war Bools anderer Meinung. Was halten Sie davon, wenn Sie außer Landes gehen?“
    Crabbley wehrte entschieden ab. „Dieses Problem haben wir doch ausdiskutiert. Ich will nicht weg!“
    „Es handelt sich hier nicht mehr nur allein um Ihre Sicherheit, jetzt geht es auch um meine!“ erwiderte Stoke kühl.
    Crabbley war aufgesprungen und vor Stoke hingetreten. Wütend zischte er: „Warum kommen Sie hierher, wenn die Polizei Sie überwacht?“
    Jamie Stoke winkte ab. „Ich bin für meine Beobachter nach wie vor im Haus. Keiner von ihnen weiß, daß ich einen Zugang zur Garage des Hinterhauses habe. Mein grüner Alfa steht, sichtbar für alle, vor meiner

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