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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Tür.“
    Crabbley nickte, Erleichterung zeigend und doch unsicher: „Warum, glauben Sie, ist die Polizei hinter Ihnen her?“
    Achselzucken. „Keine Ahnung. Es ist mir ein Rätsel, wie sie mich mit Ihnen in Verbindung bringen kann.“
    „Es muß mit Brownlaker...“ Crabbleys Satz wurde vom entfernten Klingeln der Hausglocke unterbrochen.
    „Erwarten Sie jemand?“ fragte Stoke beunruhigt.
    „Ja, Seckidge, der Fernsehmechaniker, wollte heute abend noch bei uns vorbeischauen. John wird ihn sicher gleich in den Salon führen, wo der Apparat steht.“
    Obwohl damit die Frage beantwortet war, versuchten beide Männer, etwas von dem sich nähernden Stimmengemurmel zu verstehen. Ebenso, wie sie beide zusammenzuckten, als diskret gegen den Türrahmen geklopft wurde.
    „Ja???“ rief Caldeway alias Crabbley.
    Die Tür öffnete sich, und dann gab es drei Augenpaare, die sich gegenseitig voller Verständnislosigkeit anstarrten.
    Jamie Stoke fand als erster die Sprache wieder: „Was, um alles in der Welt, tun Sie hier, Mister Wimston?“
    Lester Wimston, den elegant gekleideten wohlbeleibten Mann mit Goldrandbrille und Bart, durchfuhr jenes heiße Ziehen in der Magengegend, das er immer verspürte, wenn ihm eine Situation Angst einflößte.
    „Ja, Lester, was ist los? Wieso sind Sie nicht in Edinburgh?“
    Wimstons Arm kam langsam hoch, deutete auf Stoke. Zögernd sprach er: „Er hat verlangt, daß ich Sie persönlich warne... Ich... ich..
    Crabbley wandte sich Stoke zu, der sich längst ebenfalls erhoben hatte.
    „Was soll dieses alberne Geschwätz, Wimston? Sind Sie übergeschnappt?“
    „Warum haben Sie mir heute mittag nicht gesagt, daß Sie beschattet werden?“
    „Verdammt“, fluchte Stoke böse, „weil das nicht Ihre, sondern meine Angelegenheit ist!“
    Crabbley stand mit hängenden Armen da und sah von einem zum anderen.
    „Und wozu haben Sie diesen Clifton hinter mir hergeschickt? Wollen Sie vielleicht behaupten, daß Ihr Telefon nicht abgehört wird, Sie nicht beobachtet werden?“ Stokes Stimme klang gefaßt: „Das alles hat Ihnen Clifton erzählt?“
    Wimston nickte, und Crabbley fragte: „Der Mann aus Paris?“
    „Ja!“ antwortete Stoke und fuhr fort: „Und Clifton hat Ihnen gesagt, Sie sollten umgehend zu Caldeway fahren, um ihn zu warnen.“
    „Haben Sie ihn nicht geschickt?“ Der Kloß in Wimstons Hals ließ nur ein Flüstern zu.
    „Wo hat Clifton Sie aufgegabelt? Sie wollten doch gleich nach Hause fahren. War er in Ihrer Wohnung?“
    „Nein, er kam zu mir an den Tisch bei ,Henry’.“
    Stoke schüttelte langsam, fast mitleidig, den Kopf. „Sie sind ein Idiot, Wimston! Warum habe ich nicht die Finger von Ihnen gelassen?“
    „Wie können Sie es wagen, mich so zu beleidigen?“ protestierte Wimston, aber es klang schwach.
    „Sie hätten doch von der ersten Sekunde an merken müssen, daß man Sie in eine Falle gelockt hat.“
    Crabbley fuhr herum: „Falle??“ wiederholte er heiser.
    „Ja, Falle!“ Stokes Blicke streiften die beiden Fenster, doch im selben Moment wußte er, daß diese von außen massiv und äußerst kunstvoll vergittert waren. Die Falle bot nur einen einzigen Ausweg: die Tür. Die Tür, die jetzt it dem bekannten leisen und melodiösen Quietschen zurückschwang.
    Detektivinspektor Josh McPickett, neben ihm Detektivinspektor Crawford von der Polizei in Aberdeen und Perry Clifton betraten den Raum. McPickett schaltete die Oberbeleuchtung an.
    Zitternd deutete Wimstons Hand auf Clifton, und mühsam formulierte er: „Das... das ist der... das ist Clifton, der mich...“ Er verstummte.
    Josh McPickett strahlte Stoke an. „Jamie Stoke... Stokie... einer der schönsten Tage meiner Polizistenlaufbahn neigt sich dem Ende zu.“ Er verbeugte sich leicht vor dem Trio. „Bitte, Gentlemen, betrachten Sie sich als vorläufig festgenommen. Wenn Sie Wert darauf legen, lese ich Ihnen noch Ihre Rechte vor!“
    Stokes Augen glitzerten böse. „Sie werden diesen Tag noch liebend gern aus Ihrem Gedächtnis streichen, Sie kleiner größenwahnsinniger Schnüffler!“ drohte er.
    Es war eine seltsame Karawane, die wenig später das Grundstück verließ. Zurück blieben zwei Spezialisten der Aberdeener Polizei und ein alter Butler namens John, der in dieser Sekunde auf die beiden Beamten zutrat und sich gefaßt erkundigte: „Verzeihen Sie bitte, Gentlemen, bevor ich Sie frage, was aus mir wird, darf ich Sie fragen, ob ich Ihnen etwas servieren darf!“

Epilog

    Im Haus des Paul

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