Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
Handbewegung:
    „Bitte, gehen wir hier hinein..
    Es war eine Art kombiniertes Herrenzimmer mit einer Menge gepolsterter Sitzgelegenheiten.
    „Was ist mit Bühler?“ fragte Maier neugierig.
    „Jemand versucht ihn zu erpressen, Herr Maier. Ich dachte, daß Sie mir vielleicht einen Tip geben könnten.“ Der Angesprochene klopfte sich mit der flachen Hand vor die Brust und rief:
    „Ich bitte Sie, Herr Martin, sehe ich aus, als würde ich in Erpresserkreisen verkehren?“
    „Ich dachte mit dem Tip mehr an Ihre Kollegen...“
    „Ich wüßte nicht...“ gab Maier achselzuckend zurück und meinte noch: „Bühler ist doch alles andere als ein Millionär.“
    „Der Betreffende will auch keine Million, er gibt sich schon mit tausend Mark zufrieden.“
    „Aber womit will man ihn denn erpressen?“
    „Bühler wurde am Freitag von jemandem dabei beobachtet, wie er etwas in seine Tasche packte... Nach Paragraph 217 ist das wohl verboten.“
    Peter Maier nickte zustimmend:
    „Ja, da ist auch schon mal was vorgefallen... warten Sie mal... Ich glaube, der hieß Schreiber... Er wurde fristlos entlassen. Dabei hatte er nicht wie Bühler eine Rechenmaschine, sondern nur ein kleines Diktiergerät ausgeliehen. Ich verstehe nicht, warum Bühler nicht zur Polizei geht?“
    „Er will unnötiges Aufsehen vermeiden. Und dieser Weg bleibt ihm immer noch. Ist Ihnen nichts aufgefallen am Freitag, was Licht in das Dunkel bringen könnte?“
    Maier überlegte nicht lange:
    „Nein... nichts..
    „Sind Sie musikalisch, Herr Maier?“
    „Ich spiele Mundharmonika und ein bißchen Gitarre. Früher war ich sogar mal in einem Gesangverein...“
    „Spielen Sie auch Melodica?“
    Maier sah amüsiert auf den Detektiv. „Warum fragen Sie das?“
    „Es gehört sozusagen zum Fall Bühler!“
    „Also, ich spiele nicht Melodica. Haben Sie sonst noch Fragen?“
    Der Detektiv wollte gerade „nein“ sagen, als es an der Wohnungstür klingelte. Maier erhob sich:
    „Das ist bestimmt mein Neffe. Ich esse sonntags bei meiner Schwester, und Fred holt mich immer ab. Aber nicht, weil er so gern in meiner Nähe ist, sondern, Sie werden es nicht glauben, wegen einem Glas Cola...“ Erneutes Klingeln.
    „Und dann ist er sogar noch ungeduldig!“ stellte Bernd Martin fest. Auch er hatte sich inzwischen erhoben und reichte Maier zur Verabschiedung die Hand: „Ich danke Ihnen für Ihre Auskünfte... und guten Appetit...!“

    Nach dem Besuch bei Herrn Maier legte auch Bernd Martin eine Verschnaufpause in den BRÄUSTUBEN ein. Während er auf den bestellten Zwiebelrostbraten wartete, ließ er noch einmal die vier aus Bühlers Nebenzimmer Revue passieren. Vier Männer, vier Aussagen, die gar nichts besagten. Und doch war der Detektiv zufrieden.
    So gut wie heute hatte ihm lange kein Zwiebelrostbraten mehr geschmeckt.
    Punkt 14 Uhr machte er sich auf den Weg zu Bühler.

    „Gott sei Dank, daß Sie da sind. Ich habe schon zigmal versucht, Sie telefonisch zu erreichen, Herr Martin!“
    Bühlers Aufregung war so groß, daß seine Stimme fast überschlug.
    „Was ist denn passiert?“ erkundigte sich der Detektiv.
    „Das mit der Melodica, das hat mir keine Ruhe gelassen. Irgendwo in meinem Kopf gab es da eine Erinnerung... Und dann fiel es mir plötzlich ein... Hier!“ Er streckte Bernd Martin etwas entgegen.
    „Ein Foto?“ Der Detektiv nahm es ihm aus der Hand.
    Bühler erklärte:
    „Von einem Ausflug unserer Buchhaltung vor vier Jahren. Erkennen Sie den Mann mit der Melodica?“
    Bühlers Augen glänzten wie im Fieber, als er das Foto zurücknahm. Doch dann fiel er vor Überraschung fast vom Stuhl, als Bernd Martin lakonisch erklärte:
    „Es ist derselbe Mann, den auch ich als Täter überführt habe...“
    „Sie... Sie haben... ich meine, Sie wußten schon.. Bühlers Kinnlade klappte nach unten. Plötzlich kam wieder Leben in ihn. „Und was machen wir jetzt, Herr Martin?“
    Der Detektiv lächelte.
    „Jetzt warten wir bis heute abend, und dann machen wir zusammen einen Besuch bei unserem gemeinsamen Freund. Vielleicht führt ihn ein aufklärendes Gespräch wieder auf den Pfad der Tugend zurück... Wir werden ihm klarmachen, daß Erpressung ein unfeines und gefährliches Geschäft ist. Und jetzt, Herr Bühler, kochen Sie uns mal einen ordentlichen Kaffee ..

    Der Detektiv Bernd Martin suchte vier Männer auf. Einen der vier konnte er als Urheber des Erpressungsversuches überführen. Welcher war es? Wer hatte den Anruf bei Eberhard Bühler

Weitere Kostenlose Bücher