Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
hatte sie solch falsche Beteuerungen schon einmal gehört. Sie akzeptierte die verwässerte Erklärung ohne Kommentar, nur ihre Augen zeigten, daß sie ihm kein Wort glaubte.
    Als er geendet hatte, stand er am Fenster und blickte auf die Weihnachtsdekorationen auf der Sechzehnten Straße hinunter. Auf der anderen Straßenseite klimperten Kirchenglocken die ewig gleichen Lieder. Weihnachten war nur noch Tage entfernt, er hatte überhaupt nicht daran gedacht. Auch jetzt dachte er eigentlich nicht daran. Seine einzigen Gedanken galten dem, was er tun mußte: er mußte zum Federal Bureau of Investigation gehen, der Quelle all des Wahnsinns, mußte veranlassen, daß dort dem Wahnsinn ein Ende gemacht wurde. Aber privates Eigentum war zerstört, tödliche Waffen abgefeuert worden. Phyllis Maxwell mußte mitkommen.
    »Ich muß sie erreichen«, sagte er leise. »Ich muß ihr klarmachen, daß sie mitkommen muß.«
    »Ich suche dir die Nummer.« Alison nahm das Telefonbuch vom Nachttisch. Peter starrte immer noch zum Fenster hinaus. »Ich finde sie nicht. Sie ist nicht eingetragen.«
    Kastler erinnerte sich, daß auch Alisons Vater nicht im Telefonbuch gestanden hatte. Ob es ihm wohl gelingen würde, die Nummer ebenso leicht ausfindig zu machen wie die von MacAndrew? Er würde denselben Trick einsetzen, den Reportertrick. Ein alter Kollege, der auf einen Tag in der Stadt war und sie unbedingt sprechen wollte.
    Aber diesmal funktionierte der Trick nicht; der Mann in der Redaktion hatte ihn vermutlich selbst schon zu oft gebraucht. Die Zeitung war nicht bereit, ihm die Nummer zu nennen.
    »Laß es mich versuchen«, sagte Alison. »Im Pentagon ist Tag und Nacht ein Presseoffizier eingesetzt. Schlechte Nachrichten und Katastrophen halten sich nicht an Bürozeiten. Rang hat immer noch seine Privilegien. Ich werde schon jemanden kennen, oder mich kennt jemand.«
    Das Pentagon besaß zwei Nummern für Phyllis Maxwell. Die eine war ihre Privatleitung in der Redaktion, die andere die Vermittlung des Apartmenthauses, in dem sie wohnte.
    An ihrer Privatleitung meldete sich niemand. Die Vermittlung des Hauses war nicht bereit, Informationen über die Mieter
herauszugeben, nur dazu, eine Nachricht entgegenzunehmen. Aber weil der Anrufer die korrekte Adresse nicht genau kannte, gab die Vermittlung sie heraus.
    »Ich möchte mitkommen«, sagte Alison.
    »Ich glaube nicht, daß du das solltest«, erwiderte Peter. »Sie hat deinen Vater erwähnt, nicht namentlich, aber sie sprach von einem Begräbnis gestern in Arlington. Sie hat schreckliche Angst. Ich will sie nur davon überzeugen, daß sie mit mir kommen soll. Wenn sie dich sehen würde, könnte sie das daran hindern.«
    »Also gut«, nickte Alison. Die Soldatentochter verstand. »Aber ich mache mir um dich Sorgen. Was ist, wenn du wieder einen Anfall hast?«
    »Den werde ich nicht haben.« Er hielt einen Augenblick inne und zog sie dann an sich. »Da ist noch etwas«, sagte er und sah ihr in die Augen. »Ich will dich da nicht hineinziehen. Das ist vorbei, erledigt. Das hast du selbst gesagt, erinnerst du dich? Damals war ich nicht mit dir einig. Jetzt bin ich es.«
    »Dafür danke ich dir. Ich will, glaube ich, damit sagen, daß, was auch immer er getan hat, vorbei ist und nicht mehr geändert werden kann. Er hat sich für etwas eingesetzt, was auch immer es war. Ich will nicht, daß das Schaden erleidet.«
    »Ich habe auch etwas Wichtiges im Sinn und will auch nicht, daß sich daran etwas ändert. Oder daß es Schaden erleidet. Wir nämlich.« Er küßte sie leicht. »Wenn der heutige Tag vorbei ist, können wir anfangen, unser eigenes Leben zu leben. Die Aussicht darauf ist für mich sehr aufregend.«
    Sie lächelte und erwiderte seinen Kuß. »Ich war schamlos. Ich habe dich in einer schwachen Stunde erwischt und dich verführt. Ich gehörte gebrandmarkt.« Und dann verblaßte ihr Lächeln. Sie hielt seinem Blick stand, und man spürte die Verletzlichkeit in ihren eigenen Augen. »Alles ist so schnell gegangen. Ich verlange nicht, daß du dich festlegst, Peter.«
    »Ich will mich aber festlegen«, antwortete er.
     
    »Wenn Sie in der Halle Platz nehmen, Sir, komme ich gleich zu Ihnen«, sagte der Portier von Phyllis Maxwells Apartmenthaus. Der Mann zögerte keinen Augenblick. Als hätte er ihn erwartet.
    Peter nahm auf einem grünen, plastikbezogenen Sessel Platz und wartete. Der Portier blieb einfach draußen stehen und wippte auf den Absätzen, die behandschuhten Hände hinter dem

Weitere Kostenlose Bücher