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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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es dort Sex zu kaufen.«
    »Wofür haben sie es denn verkauft, General?«
    »Für das Übliche.«
    »Geld?«
    »Natürlich.«
    »Nein, nicht natürlich. MacAndrews Frau brauchte kein Geld. Sie brauchte Drogen! Sie haben sie knapp gehalten, und da hat sie versucht, sich das Zeug selbst zu beschaffen! Ohne zu den Chinesen zu gehen! Das ist es, was Sie herausfanden! Und indem sie das tat, lief Ihre ganze Strategie Gefahr, Ihnen ins Gesicht zu fliegen! Bloß eine Verhaftung, ein einziges Mal, und eine Panne bei einem Verhör, und Sie wären erledigt gewesen! Dann wären Sie dran gewesen ! Sie hatten am meisten zu verbergen, Sie Drecksack! Aber andere steckten mit Ihnen unter einer Decke. Was haben Sie vor ein paar Minuten gesagt? ›Es hat viele solcher Operationen gegeben.‹ Sie haben alle bloß versucht, sich zu decken, sich selbst zu schützen!« Wieder hielt Peter inne, begriff. »Und das bedeutet, daß Sie das, was geschah, unter Kontrolle halten mußten ...«
    »Es ist passiert!« schrie Ramirez und unterbrach ihn. »Wir waren nicht verantwortlich! Man hat sie in einer Seitengasse der Ginza gefunden! Wir haben sie nicht dorthin geschafft! Man hat sie gefunden. Sie wäre gestorben!«
    Die Bilder und die Sätze flogen in Kastlers Bewußtsein. Alisons Worte drängten sich ihm auf wie Paukenschläge. Man hatte ihre Mutter eines Nachmittags zum Strand von Funabashi gebracht. Das Telefon fing zu klingeln an. Ob meine Mutter da sei? Zwei Offiziere fuhren zu dem Haus. Sie waren nervös und erregt ...
    Ob meine Mutter da sei? Ob meine Mutter da sei?
    Nachts, es war schon ziemlich spät, hörte ich Schreie ... Im Erdgeschoß. Männer ... sie liefen schnell herum, benutzten tragbare Funkgeräte. Dann ging die Haustür auf, sie wurde hereingebracht. Auf einer Tragbahre ... Ihr Gesicht — es war weiß.
Ihre Augen waren geweitet, blickten leer ... Blut rann ihr über das Kinn auf den Hals. Sie trugen die Bahre unter einer Deckenlampe durch, und sie fuhr plötzlich in die Höhe und schrie ... krümmte sich auf der Bahre, sie war angeschnallt.
    Herrgott, dachte Peter. Alisons nächste Worte!
    Ich schrie auf und rannte die Treppe hinunter, aber ein ... schwarzer Major ... hielt mich auf und hob mich auf und hielt mich.
    Ein schwarzer Major!
    Der schwarze Major mußte am Fuß der Treppe gestanden haben, in der Nähe des Lichtkegels! Ihn hatte Alisons Mutter gesehen!
    Kastler erinnerte sich an Worte, die ein anderer gesagt hatte. Ein Befehl, den zweiundzwanzig Jahre später ein von Schmerz zerfressener Mann ihm zugerufen hatte, der immer noch eine Frau schützte, die er liebte, eine Frau, die etwas so Schreckliches um den Verstand gebracht hatte, daß sie dieses Schreckliche nie vergessen konnte.
    Gehen Sie ans Licht, halten Sie Ihr Gesicht so, daß sie es sehen kann. Das geschah nicht, um zu zeigen, daß er westliche Züge, keine orientalischen hatte. Das war es gar nicht! Das sollte nur zeigen, daß er kein Schwarzer war!
    Alisons Mutter war nicht von chinesischen Agenten gefoltert worden, die damit eine Nachricht an die Abwehr zurückschickten. Man hatte sie vergewaltigt! In einer für Armeepersonal gesperrten Bar im schmutzigsten Viertel der Ginza, die sie aufgesucht hatte, um dort eine Verbindung herzustellen, hatte man sie in eine Gasse geschleppt und ihr Gewalt angetan!
    »Mein Gott«, flüsterte Peter angeekelt. »Das ist es, was Sie ihm gesagt haben. Das haben Sie ihm immer wieder eingehämmert. Das haben Sie benutzt. Sie ist von Negern vergewaltigt worden. Sie hat versucht, in einer Bar einen Freier zu finden, und man hat sie vergewaltigt. «
    »Es war die Wahrheit!«
    »In einem Lokal wie diesem hätte das jeder sein können! Jeder! Aber das war es nicht, also haben Sie es benutzt. Den Schwarzen haben Sie die Schuld gegeben! Herrgott!« Kastler hatte Mühe, an sich zu halten. Er wollte töten, verletzen, so vollständig war die Abscheu, die er für diesen Mann empfand. »Den Rest brauchen Sie mir nicht zu erzählen. Es ist alles verdammt klar! Das ist die Information, die in MacAndrews Akten fehlt. Das steht in Hoovers Archiven! Nachdem man seine Frau in das Hospital gebracht
hatte, stellten Sie sicher, daß man ihn nach Korea zurückschickte. Aber nicht zu seiner eigenen Einheit! Zu einer anderen! Einer, die aus Negern bestand! Und irgendwie brachten sie es fertig, die Einsatzpläne — die echte Strategie — den Chinesen durchzugeben! Es war so offensichtlich! Die Frau eines Offiziers wird vergewaltigt, wird in den

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