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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wir in Erfahrung gebracht.«
    »Wie?«
    »Ein Mann Namens Longworth. Ein pensionierter FBI-Agent, der in Hawaii lebte. Er kam zurück — nur auf einen Tag, vielleicht zwei, ich erinnere mich nicht — und warnte Hoover, daß man ihn töten wolle. Wegen seiner Archive. Hoover verlor fast den Verstand. Er hat sie durchkämmt und nach Hinweisen gesucht, die ihn zur Identität der Mörder führen könnten. Er stieß auf Chasŏng, und wir bekamen einen Anruf. Wir schworen, daß wir nichts damit zu tun hatten; wir boten Garantien, Schutz, alles. Hoover wollte nur, daß wir wußten, was er wußte. Und dann ist er natürlich getötet worden.«
    Peter ließ die Pistole fallen. Das Geräusch, wie Metall auf Holz fiel, war laut und durchdringend, aber er hörte es nicht. Er hörte nur das Echo der letzten Worte des Brigadiers.
    Und dann ist er natürlich getötet worden ... Und dann ist er natürlich getötet worden ... Und dann ist er natürlich getötet worden.
    Gesprochen, als sei das Unglaubliche weder elektrisierend, ja nicht einmal schockierend, und auch nicht erschütternd, ja nicht einmal vielleicht ungewöhnlich. Nein, viel eher, als sei es Routine, allgemein bekannt — aufgezeichnete Daten, die jemand akzeptierte und in die Bücher eintrug.
    Aber das war doch nicht wirklich. Andere Dinge waren wirklich, aber nicht das. Nicht der Mord. Das war die Fantasie, das Erdachte, das, was ihn in den Alptraum hineingetrieben hatte, aber es war das eine, das in Wirklichkeit nie geschehen war!
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts, was Sie nicht wußten«, sagte Ramirez und starrte auf die Waffe, die neben seinen Schuhen auf dem Boden lag.
    »Hoover ist an Herzversagen gestorben. Und der Leichenbeschauer nannte es eine kardiovaskulare Erkrankung. So ist er gestorben! Er war ein alter Mann!« Kastler sprach ohne zu atmen.
    Der Brigadier blickte auf, sah Peter in die Augen. »Ist das ein Spiel, das Sie mit mir treiben? Es hat kein Autopsie gegeben. Sie wissen, warum, und ich weiß das auch.«
    »Sagen Sie es mir. Gehen Sie nicht davon aus, daß ich etwas weiß. Warum hat es keine Autopsie gegeben?«

    »Befehl von 1600.«
    »Von wem?«
    »Dem Weißen Haus.«
    »Warum?«
    »Sie haben ihn getötet. Wenn sie das nicht getan haben, dann glauben sie, daß sie es getan haben. Sie glauben, daß jemand dort es getan hat. Oder es veranlaßt hat. Sie geben vage Befehle dort. Sehr weitschweifig. Entweder ist man Mitglied des Teams oder nicht; man lernt, wie man das verstehen muß, was gesagt wird. Er mußte getötet werden. Was für einen Unterschied macht es denn, wer die Tat begangen hat?«
    »Wegen der Archive?«
    »Teilweise. Aber das sind Akten; man kann sie verbrennen, vernichten. Nein, die Sondereinheiten. Sie waren zu weit gegangen. «
    »Sondereinheiten? Wovon reden Sie?«
    »Herrgott, Kastler! Sie wissen doch, wovon ich rede, sonst wären Sie nicht hier! Sonst hätten Sie doch das nicht getan, was Sie getan haben!«
    Peter packte Ramirez am Hemd. »Was sind Sondereinheiten? Was waren Hoovers Sondereinheiten?«
    Die Augen des Generals waren ohne Ausdruck. Es war gerade, als interessierte ihn nichts mehr, konnte ihn nichts mehr bewegen. »Mordteams«, sagte er. »Männer die den Auftrag hatten, Situationen zu gestalten, in denen bestimmte Leute getötet wurden. Entweder, indem sie Gewalttätigkeiten provozierten, die zu Aktivitäten der Lokalpolizei oder der Nationalgarde führten, oder indem sie Psychopathen, bekannte Killer oder potentielle Killer damit beauftragten, die Tat zu begehen, und sie anschließend selbst töteten. Alles geschah über Mittelsleute und wurde im Bureau insgeheim aufgeteilt. Niemand weiß, wie weit das ging. Wie weit es noch gehen würde. Welche Morde man Hoover zuschreiben konnte, oder wer als nächster als Feind bezeichnet werden würde.«
    Kastler ließ den Brigadier langsam los. Er starrte ihn ungläubig an, und das Toben in seinen Schläfen nahm zu. Blendend weiße Flecken tanzten vor seinen Augen.
    Sondereinheiten! Exekutionskommandos!
    Seine eigenen Worte kamen ihm in den Sinn. Er sah das Blatt vor sich und las mit seinem geistigen Auge, was er geschrieben hatte. Schrecklicher Schmerz erfüllte ihn.

     
    »Wußten Sie von diesen ... Exekutionskommandos?«
    »Es gab Gerüchte«, erwidert Long vorsichtig. »Ich hatte nie damit zu tun.«
    »Sie versuchen doch nicht etwa, den eigenen Hals zu retten?« fragt Long. »Wenn jemand herausfindet, was ich getan habe — was ich tue — bin ich ein toter Mann.

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