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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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versuchte, die schwere Waffe zu packen und festzuhalten.
    Jetzt spürte er den Griff! Er trieb dem General das Knie in den Leib, schmetterte ihn gegen die Wand. Jetzt hatte er die Waffe in der Hand, würde sie nicht mehr loslassen! Ramirez schlug weiterhin hysterisch auf Peter ein, traf ihn an den Nieren. Kastler glaubte schon, er würde zusammenbrechen, so intensiv war der Schmerz.
    Sein Finger war jetzt ganz nahe beim Abzug!
    Aber er konnte nicht zulassen, daß die Waffe abgefeuert wurde! Eine Explosion würde die Nachbarn herbeirufen! Die Polizei! Wenn das geschah, würde er nichts erfahren!
    Kastler trat einen halben Schritt zurück und stieß dann sein rechtes Bein mit aller Gewalt nach oben und riß gleichzeitig den Uniformrock des Soldaten nach unten. Sein Knie schmetterte Ramirez ins Gesicht, riß seinen Kopf nach hinten. Dem General wurde die Luft aus den Lungen gepreßt; die Waffe entfiel seiner Hand, seine Finger krümmten sich im Schmerz. Die Waffe flog quer durch das Zimmer, krachte gegen die Schreibgarnitur aus Marmor, die auf dem Schreibtisch stand. Peter ließ den Uniformrock los. Ramirez brach zusammen, er war bewußtlos. Das Blut tropfte ihm aus der Nase.
    Peter brauchte eine Minute dazu, um seine Gedanken zu sammeln. Dann kniete er vor dem Soldaten nieder und wartete, bis sein Atem wieder regelmäßig ging, bis die weißen Flecken verschwanden
und der Schmerz in seinen Schläfen nachließ. Dann hob er die Waffe auf.
    Auf einem silbernen Tablett auf dem Bücherregal stand eine Flasche mit Evian-Wasser. Er öffnete sie und goß sich Wasser auf die Hand, spritzte es sich ins Gesicht. Das half. Langsam konnte er wieder klar denken.
    Er goß dem Soldaten das restliche Wasser über das Gesicht. Es vermischte sich mit dem Blut, das dem General aus der Nase geflossen war, und bildete eine widerlich anzusehende rosa Pfütze auf dem Boden.
    Langsam kehrte Ramirez das Bewußtsein zurück. Peter riß ein lose befestigtes Kissen aus einem Lehnsessel und warf es ihm hin. Der General wischte sich Gesicht und Hals mit dem Kissen ab und stand dann auf. Er stützte sich gegen die Wand.
    »Setzen Sie sich hin«, befahl Peter und deutete mit der Pistole auf den Ledersessel.
    Ramirez sank auf den Stuhl. Er ließ seinen Kopf nach hinten fallen. »Diese Hure «, flüsterte er.
    »Wir machen Fortschritte«, sagte Kastler leise. »Vor ein paar Tagen war sie noch unglücklich, instabil ...«
    »Das war sie auch.«
    »War sie das, oder haben Sie sie dazu gemacht?«
    »Die Anlage dazu muß vorhanden sein«, erwiderte der General. »Sie hat ihr Land verkauft.«
    »Sie hatte eine Mutter und einen Vater in China.«
    »Ich habe zwei Brüder, die nach Kuba ausgewandert sind. Glauben Sie, die Fidelistas haben nicht versucht, mich vor ihren Karren zu spannen? Im Augenblick sitzen sie beide im Gefängnis. Aber ich lasse mich nicht erpressen!«
    »Sie sind stärker, als sie es war. Man hat Sie dazu ausgebildet, sich nicht erpressen zu lassen.«
    »Sie war die Frau eines amerikanischen Frontoffiziers! Seine Armee war auch ihre Armee.«
    »Dann war sie dem eben nicht gewachsen, nicht wahr? Und anstatt ihr zu helfen, haben Sie sie benutzt. Sie haben sie mit tödlichen Drogen vollgepumpt und sie in einen Kampf zurückgeschickt, den sie nicht gewinnen konnte. Brown hat das am allerbesten ausgedrückt. Ihr Schweine !«
    »Es war eine optimale Strategie!«
    »Hören Sie doch mit dem Scheiß auf! Wer hat Ihnen das Recht dazu gegeben?«
    »Niemand! Ich habe die Taktik erkannt. Ich habe die Strategie
ausgearbeitet. Ich habe alles gelenkt!« Ramirez wurde bleich. Er war zu weit gegangen.
    » Sie? « Peter erinnerte sich an das, was Alison gesagt hatte; er hatte sie nach dem Begräbnis gefragt, was MacAndrew von Ramirez gehalten hatte. Ein Leichtgewicht, hitzköpfig und zu leicht erregbar. Überhaupt nicht verläßlich. Dad hat es zweimal abgelehnt, Beförderungen für ihn zu befürworten.
    »Es gab viele solche Operationen. Andere waren natürlich auch beteiligt.« Jetzt befand sich Ramirez auf dem Rückzug.
    »Nein, das waren sie nicht! Nicht hier!« unterbrach ihn Kastler. »Das waren alles nur Sie! Gab es denn eine bessere Chance, sich an dem Mann zu rächen, der Sie als das eingestuft hat, was Sie waren? Ein Hitzkopf! Ein Lügner! Dem Mann, der sich weigerte, Ihnen einen Rang zuzuerkennen, für den Sie nicht qualifiziert waren! Sie haben sich durch seine Frau an ihm gerächt!«
    »Ich habe den Rang bekommen! Er konnte das nicht verhindern;

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