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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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«
    »Das bringt uns wieder zu diesen Kommandos«, sagt die Frau. »Was haben Sie gehört?«
    »Nichts Genaues«, antwortet Long. »Keine Beweise. Hoover teilt alles in Abteilungen und Gruppen auf. Alle. Er macht das im geheimen; niemand weiß wirklich, was der Mann im nächsten Büro tut. Auf die Weise parieren alle.«
    »Gestapo!« sagt die Frau.
    »Was haben Sie also gehört?« Das Kabinettsmitglied.
    »Nur, daß es Endlösungen gab, wenn alles in einem Projekt schiefging.«
    Die Frau starrt Long an und schließt dann kurz die Augen. »End ... mein Gott!«
    »Wenn wir je eine letzte, überwältigende Berechtigung brauchten«, sagt der Mann mit dem schütteren Haar, »dann haben wir sie, glaube ich. Hoover wird kommenden Montag in zwei Wochen getötet werden, und man wird die Archive wegnehmen!«
     
    Es war alles wahr. Es war von Anfang an wahr gewesen. Herrgott im Himmel, das Ganze war niemals nur ein Produkt seiner Fantasie gewesen! Nein, es war Wirklichkeit!
    J. Edgar Hoover war nicht den natürlichen Tod eines kranken, alten Mannes gestorben. Er war ermordet worden.
    Und mit plötzlicher Klarheit wußte Peter, wer jenen Mord veranlaßt hatte. Es war nicht das Weiße Haus gewesen. Nein, es war eine Gruppe von Männern gewesen, die jenseits von Gut und Böse stand, von Männern, die Entscheidungen von solcher Tragweite trafen, daß sie oft die unsichtbare, von niemandem gewählte Macht waren, die wirklich die Nation lenkte.
     
    »Das dürfen Sie nicht tun! Sie haben alles, was Sie brauchen. Bringen Sie ihn vor Gericht! Soll er sich doch dem Urteil der Gerichte stellen! Dem des ganzen Landes!«
    »Sie verstehen nicht«, sagt das Kabinettsmitglied. »Es gibt kein Gericht im ganzen Land, keinen Richter, kein Mitglied des Repräsentantenhauses oder des Senats, ja, nicht einmal den Präsidenten
oder ein Mitglied seines Kabinetts, der ihn vor Gericht stellen könnte. Das ist vorbei. «
    »Nein, das ist es nicht. Es gibt Gesetze!«
    »Es gibt die Archive«, sagt die Journalistin leise. »Man würde an Leute herantreten ... andere würden das tun, die selbst überleben müssen. «
    Meredith sieht die Augen, die ihn anstarren, die Augen sind kalt, ohne Mitgefühl.
    »Dann sind Sie nicht besser als er.«
     
    Alles war wahr.
    Inver Brass hatte den Tod von J. Edgar Hoover verlangt, und der Befehl war ausgeführt worden.
    Es geschah so schnell, daß Kastler nur mit einer Drehbewegung seines Körpers reagieren konnte. Er spürte Hände an seiner Brust und dann Ramirez’ Schulter an seinen Rippen. Er stürzte, drehte sich im Fallen zur Seite, um dem zweiten Schlag auszuweichen, aber zu spät.
    Der Brigadier hatte sich auf ein Knie fallen lassen, und seine rechte Hand griff nach der Waffe auf dem Boden. Er packte sie, drehte sie herum. Seine Finger legten sich, wie sie es tausendmal getan hatten, um den Kolben, sein Daumen zuckte instinktiv nach oben, um den Sicherungshebel zu überprüfen. Er schnippte ihn zur Seite.
    Peter begriff, daß er, wenn er in diesem Augenblick sterben mußte, noch im Sterben versuchen mußte, jenem Tod auszuweichen. Er sprang auf, warf sich gegen den General. Aber wieder zu spät. Die dröhnende Explosion erfüllte den Raum. Blut und Hautfetzen bespritzten die Wand. Der Rauch aus dem Lauf der Waffe blähte sich zu einer beißenden Wolke.
    Unter ihm der Soldat war tot. Brigadegeneral Ramirez, der Verantwortliche für Chasŏng, hatte mit einem Schuß den größten Teil seines Schädels zerschmettert.
     
    Der Pistolenschuß — die Explosion — war so ohrenbetäubend, daß man sie bestimmt einige Straßen weit gehört hatte. Und das hieß, daß mit Sicherheit jemand die Polizei angerufen hatte. Man durfte ihn nicht sehen, wenn er das Haus verließ. Er mußte schnell durch den Hinterausgang hinaus in die Finsternis, in die Schatten.
    Er rannte in blinder Panik durch einen schmalen Gang in eine
winzige Küche. Dort taumelte er über den gefliesten Boden zur Hintertür, öffnete sie vorsichtig, preßte sich an die Wand, schob sich um den Türstock herum.
    Das Haus, das hinten an das von Ramirez grenzte, lag hinter einer hohen Hecke; er konnte hinter der Garage eine Einfahrt erkennen. Peter sprang von der kleinen Küchenterrasse auf den Rasen und rannte auf die Hecke zu, bahnte sich mit den Schultern den Weg durch die dicken Zweige, bis er auf der anderen Seite war. Er rannte die Einfahrt hinunter auf die Straße, bog nach links und rannte weiter. Browns Triumph stand eine Querstraße weiter auf der

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