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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Montelän das vorhergesagt hatte. Noch in dieser Nacht würde alles enden, so oder so.
    »Ich werde Ihnen alles sagen, was ich weiß«, meinte er. »Fahren Sie nach Arundel; die können uns nicht folgen. Ich werde Ihnen unterwegs berichten. Ich möchte, daß Sie bei Alison bleiben. Wenn wir ankommen, möchte ich Ihren Wagen nehmen. Ich möchte, daß Sie eine Weile warten und dann Munro St. Claire in Washington anrufen. Sagen Sie ihm, daß ich ihn im Haus von Genesis an der Bucht erwarten werde. Er soll allein kommen. Ich werde aufpassen; wenn er nicht allein ist, wird er mich nie finden.«

41
    Das Geräusch der Wellen, die gegen die Felsen klatschten, drang vom Wasser zu ihm herauf. Peter lag im feuchten Gras. Die Luft war ebenso kalt wie der Boden. Von der Bucht wehte böig der Wind herein, pfiff durch die hohen Bäume, die den Winterrasen säumten. Ein Mann, der ihn verraten hatte, ein Mann, den er für seinen Freund gehalten hatte, hatte ihn inmitten jenes Verrates vieles gelehrt. Deshalb befand er sich an dieser Stelle, die Augen auf das steinerne Eingangsportal in fünfzig Meter Entfernung auf die Straße dahinter gerichtet.
    Wenn man Kontakt herstellte, kam alles darauf an, sich an der richtigen Stelle zu befinden. Schützen Sie sich, indem Sie alle sich nähernden Fahrzeuge beobachten. Sorgen Sie dafür, daß Sie jederzeit schnell und unentdeckt entkommen können.
    Freunde waren Feinde, und Feinde lehrten einen die Tricks, mit denen man sie bekämpfte. Das alles war Teil des Wahnsinns, der nur zu wirklich war.
    Er sah die Scheinwerfer in der Ferne, vielleicht eine halbe Meile entfernt. Peter war sich nicht ganz sicher, aber er hatte den
Eindruck, als bewegten sich die Scheinwerfer hin und her. Und dann schien es wieder, als wären sie stationär, als hätte der Wagen angehalten, und dann bewegten sie sich wieder. Unter anderen Umständen, dachte Kastler, hätte er glauben können, dies sei ein betrunkener Fahrer, der versuchte, seinen Weg nach Hause zu finden. War es möglich, daß dieser mächtige Mann, der Männer und Regierungen manipulierte, getrunken hatte? Ramirez hatte sich eine Kugel in den Kopf gejagt, weil er mit Chasŏng nicht fertig werden konnte. Waren die Enthüllungen über Inver Brass mehr, als St. Claire bei klarem Bewußtsein hören wollte?
    Der Wagen rollte durch das Eingangsportal. Peter hielt einen Augenblick lang den Atem an, und seine Augen klebten förmlich an dem schrecklichen Anblick. Es war der silberne Mark IV Continental! Daß St. Claire mit diesem Wagen zu ihrem Treffpunkt, zu ihrer Konfrontation kam, war für ihn die Bestätigung, daß der Mann ebenso wie das Fahrzeug ein Monstrum war.
    Er sah zu, wie die silberne Obszönität über die kreisförmig angelegte Einfahrt zu den breiten Stufen der Eingangstreppe rollte; dann wandte er den Blick wieder auf die Straße, jenseits des Tores. Er spähte in die Finsternis, völlig konzentriert. Da waren keine Scheinwerfer auf der Straße, auch keine schwarzen Silhouetten vor grauer Dunkelheit, die ein Wagen mit abgeschalteten Scheinwerfern sein könnten.
    Er blieb noch beinahe fünf Minuten im Gras und beobachtete St. Claire. Der Diplomat hatte den Wagen verlassen, war die Treppe hinaufgestiegen und ans Ende der Veranda gegangen. Jetzt stand er am Geländer und starrte auf die Wasserfläche hinaus.
    Ein anderer Mann, ein Mann voll Mitgefühl, hatte vor zwölf Stunden auf einem von Fischern benutzten Dock gestanden und über eine andere Wasserfläche hinausgeblickt. In der Dämmerung. Jener Mann war tot. Von einem Feind in eine Falle gelockt, von Fanatikern abgeknallt, die den Anweisungen eines Monstrums gehorchten.
    Kastler war zufrieden: Munro St. Claire war allein gekommen.
    Peter erhob sich aus dem Gras und ging über den Rasen auf die viktorianische Veranda zu. St. Claire blieb am Geländer stehen; Kastler näherte sich ihm von hinten. Er griff mit beiden Händen in die Taschen und zog mit der Rechten Browns Automatic, mit der Linken die Taschenlampe heraus. Als er sich dem Diplomaten auf zwei Meter genähert hatte, richtete er beide auf ihn und schaltete das Licht ein.
    »Lassen Sie den rechten Arm oben«, befahl er. »Mit der linken
Hand greifen Sie in die Tasche und werfen mir die Wagenschlüssel zu.«
    Der Botschafter brauchte einige Sekunden, um zu reagieren. Er schien verwirrt. Das plötzliche Auftauchen Kastlers, der blendende Lichtstrahl, die abgehackten Befehle aus der Dunkelheit schienen ihn kurzzeitig zu lähmen. Peter war

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